Donnerstag, 31. Januar 2008

So true

I used to judge parents when I'd see them feeding their little kids fast food. I used to give dirty looks to parents whose child was having a meltdown in the middle of a store. I used to think, "MY kids will never do that", when I heard stories of kids getting into something, talking back to their parents, or saying something loud and embarrassing in the middle of a restaurant. I used to judge parents whose children weren't potty trained by the time they were two.


Then I had children.


quoted from Dawn, who is made of awesome

Montag, 28. Januar 2008

Hach, Hacher, Hachington



Jaaaa. Was war so los in der letzten Zeit? Nichts. Ich habe vor mich hingekränkelt und immer, wenn ich das tue, werde ich zum grantigen, misanthropen Einsiedler, dem jeder menschliche Kontakt gradezu zuwider ist.
Völlig normale Situation also.

Darüber hinaus begutachte ich neue Serien, lerne neue obszöne Schimpfworte und entstaube alte Schwärmereien.


Außerdem entdecke ich eine seltsame Verzerrung der Wirklichkeit. Lassen Sie mich das mal eben kurz erläutern.
[...]
Also. Ja. Zur Entspannung fröne ich hin und wieder, ich erwähnte es bereits, ist ja auch nichts Schlimmes dabei, nicht wahr, also ich fröne hin und wieder dem Bereich des Lesens, den man wohlgemut wohl mit Yellow Press überschreiben kann. Klatsch, Tratsch und Gerüchte über Promis aus Hollywood. Mit der Zeit kennt man die einschlägigen Blogs sowie die einschlägigen Threads in anderen Foren.

Nun ist es für den aufgeklärten und auch nur marginal realistischen Menschen des neuen Jahrtausends keine große Überraschung, daß unsere Idole von überm See im wahren Leben deutlich gewöhnlicher aussehen als in ihren Hochglanzprofiveröffentlichungen. Eine Illusion zu verkaufen ist der Job in Hollywolly, und das wird am Einfachsten mittels dieses kleinen Programms mit der großen Wirkung erreicht: Photoshop.

Pickel werden hinfortretuschiert, Falten verschwinden und Hände mit Venen so dick wie Baumstämme werden seidenglatt. Hier noch das Bäuchlein ein wenig schmaler geschoben, dort die Orangenhaut gegausst – fertig ist das Bild des perfekten und vor allem makellosen Schauspielers.

Grundsätzlich wissen wir ja alle, daß am schönen Schein kräftig gearbeitet wird. Das hindert uns aber nicht daran, verblüfft die Augen aufzureißen, wenn uns unbearbeitete Bilder unserer Lieblingsschauspieler über den Weg laufen. Mei, was hat der Falten! Jungejunge, sieht die alt aus! Hängebacken! Pickel und -chen in Massen! Tränensäcke! Schwabbelschenkel und Runzelhaut!

Das sind ja auch nur ganz normale Menschen! :schock:

Und hier, an dieser Stelle, fängt dann die Verzerrung der Wirklichkeit an. Anstatt vor sich selbst einzugestehen, daß das eigene Idol vielleicht doch menschlich ist, beginnen so einige damit, den Spieß umzudrehen. Sobald Victoria Beckham auf einem Paparazzifoto ein faltiges Knie hat, wurde ihr das natürlich von übelwollenden Grafikern hinretuschiert.

Angelina Jolie hat die sehnigsten, venigsten Arme und Hände seit Baumbart?
Photoshop!

Kate Moss hat einen Runzelbauch und Tränensäcke?
Photoshop!

Cloonys ihr Schorsch hat Extremlachfalten und einen Truthahnhals?
Photoshop!

So photoshoppen sie sich ihre Illusionen schön und erhalten sich – zumindest in ihrem AU – die Makellosigkeit ihrer Stars und Sternchen.

Jaja.

Ich warte ja nur noch darauf, daß diese Art von Realitätsverdrängung ins RL Einzug hält:
„Herr Schlunzke, sie wurden gesehen, als sie bei ihrem Nachbarn einstiegen und ihren Biomüll in seinem Aquarium mit seltenen Zierfischen entsorgten.“
„War ich nicht!“
„Die Überwachungskamera hat sie aber aufgezeichnet.“
„Photoshop!“

Freitag, 18. Januar 2008

„ ... soll ich Dir einen Stuhl rausstellen?“

MutterKatz und ihre Katzen zu beobachten ist immer sehr interessant. Unweigerlich vergleiche ich ihre Art, mit den Miezen umzugehen, mit ihrer damaligen Art und Weise, mich großzuziehen. Ich muß sagen, das erklärt so einiges.

Anyhoo, kurz vor Weihnachten ereignete es sich aber, daß ich mal wieder kurz in ihren heiligen Hallen weilte und mir auffiel, daß die Semmel ihr rechtes Pfötchen beim Sitzen hochhielt. An und für sich nichts Aufsehenerregendes, aber es kam mir etwas komisch vor und so fragte ich MutterKatz, ob ihr das schon aufgefallen wäre. Nein, war es nicht (wenig überraschend, wie ich anmerken muß).

Durch meine Beobachtung sensibilisiert beobachtete MutterKatz die Semmel von nun an zumindest etwas genauer, und kaum vier Wochen später entschloss sie sich dazu, die teilweise auf drei Beinen herumlaufende Katze dann doch mal beim TA vorzustellen. Meine Mutter, eine Frau blitzschneller Entscheidungen.

Letzten Dienstag waren wir mit dem Semmelchen dann beim Veterinär.

„Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„Unwahrscheinlich.“


Ich muß MutterKatz zu Tierartzterminen immer begleiten, weil sie viel zu aufgeregt ist, um irgendwem zuzuhören. Außerdem muß sie jedem erzählen, wie unglaublich stressig es für sie war, die Katze in den Korb zu bekommen, da hat sie nun wirklich keine Kapazitäten mehr frei, sich so unwichtige Dinge wie Medikationsgabe und Diagnose zu merken. Oder der Ärztin zuzuhören. Ist ja auch unglaublich wichtig, daß sie vom Lieblingsfutter des Semmelchens erzählt, das diese unglaublich gerne frisst.
MutterKatz halt.

Die nette Doktorin untersuchte also das zitternde Fellhäufchen und konnte nichts Ungewöhnliches feststellen. Der Verdacht fiel auf eine Zerrung, als Therapie wurde ein leichtes Schmerzmittel gespritzt. Mittwoch sollte dieses Mittel nochmal verabreicht und Donnerstag die Katze erneut vorgestellt werden.

Nachdem MutterKatz bei der Frage, wie es mit der Tablettenverabreichung aussähe (immerhin mußte die Frage nur dreimal gestellt werden, bis sie bei ihr ankam), in halbe Wehklagen verfiel, bot ich an, daß ich auch am nächsten Tag vorbeikommen und der Semmel eine Spritze geben könnte. Bin ja eine brave Tochter. Die Spritze wurde aufgezogen und mitgegeben, wunderbar.

„Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„Unwahrscheinlich.“


Nun muß der unbedarfte Zuleser wissen, daß die Wohnung von MutterKatz nicht nur vollgestopft sondern auch durch die Möbelstellungen sehr winkelig ist. Tausende an wunderbaren Verstecken bieten sich für die Katze, die eben nicht eingefangen, gespritzt oder gar gefunden werden will.

Dieses wohl wissend folgte ich am Mittwoch Abend meiner Mutter mit gemischten Gefühlen zu ihrer Wohnung.

„Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„Unwahrscheinlich.“


Generalstabsmäßig wurde die Überwältigung der Semmel geplant. MutterKatz würde als verdeckte Ermittlerin in die Wohnung eindringen und den anwesenden Katzen durch alltägliches Verhalten vorgaukeln, daß alles in Ordnung wäre. Dann würde sie durch das Schließen der Schlaf- und Wohnzimmertüren der Semmel den Fluchtweg abschneiden und mich in die Wohnung schleusen, wo wir dann gemeinsam die Semmel in die Ecke treiben und ihr ihre Medikation verabreichen würden.

Soweit der Plan. Wir fuhren mit dem Aufzug hoch und besprachen letzte Einzelheiten.

„Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„Nahain! Unwahrscheinlich.“
„Soll ich Dir einen Stuhl rausstellen?“
„Ha? Zum spritzen? Nee, da stehe ich besser.“
„Nein, ich meine, für den Gang, wenn Du draußen wartest.“
:schiel: „Nee, lass mal. Sooo lange wird's ja wohl nicht dauern.“
„Oh, das glaube mal nicht!“
„Deh.“


Ich stehe also im Gang und lausche MutterKatz, wie sie mit schriller, sich überschlagender Stimme versucht, den Katzen Normalität vorzugaukeln. Deh. Ich verlagere das Gewicht auf das andere Bein und lehne mich gegen die Wand. Ja, das kann dann wohl doch dauern.

Hinter mir öffnet sich die Aufzugstür und Härbärt, der neugierige Nachbar, kommt heraus. Er und seine Frau haben offensichtlich nichts anderes zu tun, als den lieben langen Tag am Fenster zu hängen und alles und jeden genau zu beobachten. Das zeigt mal wieder, wie wichtig es ist, zumindest ein Hobby zu haben. Uh!

Er fragt interessiert, ob ich nicht reinkäme. Ich lächle süß und erkläre in Kurzfassung die Lage der Situation. Er ist zufrieden und geht in seine Wohnung, zweifelsohne, um mit seiner Frau diese neuen Situationen in die Bewohnerakte meiner Mutter einzutragen.

Ich verlagere nochmal das Gewicht und warte weiter. Der Gang ist schweinchenrosa gestrichen, was sich formidabel mit dem Blumengesteck der Nachbarin gegenüber beißt: orange und rot. Ich starre stattdessen lieber den Löschschlauchkasten an und überdenke mein Leben.

Der Nachbar von gegenüber (der mit dem Beißkranz vor der Tür) kommt nach Hause und sieht mich irritiert an. Netterweise verzichtet er auf Konversation. Ich lächle unverbindlich und starre weiter den Löschschlauch an. Also, den Kasten.

Nach gefühlten 52 Jahren öffnet MutterKatz endlich die Tür und erzählt mir lang und breit die Geschichte der Ergreifung der Semmel. Kurzfassung: Die Katzen waren nicht überzeugt (well, DUH!), die Semmel war unterm Bett, Mutter versuchte alles, nichts funktionierte, dann kam Mutter mit Besen, Semmel rannte in den Schrank, dort konnte sie ergriffen und in die Küche verfrachtet werden.

Oh mei.

Der eigentliche Pieks war nach zwei Sekunden vorbei und die Maus durfte zurück ins Schlafzimmer. Halleluja!

Trotzdem habe ich beim gestrigen TA-Besuch („Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„Unwahrscheinlich.“
) angeregt, daß MutterKatz dann doch lieber Tabletten mitbekommt. Falls das Semmelchen die frisst, ist das nämlich für alle Beteiligten deutlich weniger chaotisch und verstörend. Als Backup gab's dann auch noch eine Spritze mit, falls das mit den Tabletten nicht klappen sollte, aber ich bin da eigentlich ganz zuversichtlich. Wenn MutterKatz die Tabletten vorher mindestens einen Tag in einer Tupperdose mit Trockenfutter einlegt, futtert das Semmelchen die eigentlich ganz problemlos.

Ansonsten muß ich morgen früh wieder ran. So als brave Tochter. Hat sie mir heute morgen eingebläut. Kurz vor:
„Aber gebrochen kann es nicht sein, oder? Weil sie ja manchmal doch auftritt.“
„MUTTER! LASS GUT SEIN JETZT!“


Donnerstag, 17. Januar 2008

Faele et circenses



Ich bin grade dabei, dem Kater einen neuen Trick beizubringen. Zwar neigen meine Katzen dazu, antrainierte Kunststückchen grundsätzlich nur in meiner ausschließlichen Gegenwart zu zeigen, aber für die eigene Belustigung reicht's immerhin.

Nachdem die Katze also relativ erfolgreich unter bestimmten Rahmenbedingungen auf „Sitz!“ reagiert, war nun der Kater dran. Die beiden lieben Katzenleckerli von dm, auch wenn die hauptsächlich aus bösem Getreide bestehen. Besonders verrückt sind sie nach den Leckerstangen, die es im 8er-Pack schön einzeln verpackt gibt.

Eines Tages, der späte Nachmittag neigte sich bereits dem Abend zu, war ich aus unerfindlichen Gründen der Meinung, daß meine Fellknödel ein Leckerli verdient hätten. Also ging ich in die Küche, aufgeregt verfolgt von den beiden. Ich knibbele eine Leckerstange aus ihrer Verpackung, werfe die Hälfte im Stück zurück ins Zimmer, Kater hinterher, und stückele die andere Hälfte schnell der Katze in ihren Napf. Ansonsten würde sie davon nichts abbekommen. Der Kater fühlt sich schon sehr zu Futter hingezogen. Hust.

Die Verpackung ließ ich aus Tüddeligkeit auf der Arbeitsfläche liegen und schlenderte zurück vor den PC.

Nach einer halben Minute blicke ich auf einmal nicht mehr auf den Monitor sondern auf einen Katerhintern. Der Pummel dreht sich um (danke) und hat doch tatsächlich die leere Verpackung des Leckersticks im Göschle. Die wird unter vielsagenden Blicken (könnte er mit den Augenbrauen wackeln, er würde es tun) direkt vor mich gelegt und dann wird gaaaaanz eifrig Köpfchen gegen. Also deutlicher kann man als Katze „Noch eine, noch eine!“ einfach nicht sagen.

Ich schmunzle, stehe auf und gebe beiden noch eine Stange, bekanntes Prozedere. Dieses Mal lasse ich die Verpackung absichtlich liegen.

Und tatsächlich, der Kater bringt sie mir jedes Mal und bittet um mehr.

Jetzt kann ich also stolz verkünden, daß mein Kater apportieren kann. Zwar nur wenn ich alleine bin und nur Leckerstangenverpackungen, aber mei. Immerhin etwas.


(Wahrscheinlich habe ich die Story hier im Blog ohnehin schon erzählt, allerdings bestimmt nicht in dieser epischen Breite. Da müsst ihr jetzt mit leben. )

Sonntag, 13. Januar 2008

Tante Faith

Ich wollte nur drauf hinweisen, dass auch in der Blogwelt Weihnachten mittlerweile vorbei ist. Gerüchteweise sollen sogar Silvester und Neujahr und Winterurlaube schon verstrichen sein.

Nur so ein Gedanke...

:)


Zu Befehl!


Weihnachten schlenderte gemütlich vorbei, ebenso Silvester. Ich hielt den beiden Fellkartoffeln die Pummelpfötchen und ging um halb eins ins Bett. ;o) Natürlich habe ich, wie fast alle, ein paar gute Vorsätze gefasst. Und ich habe etwas verwirklicht, um das ich schon seit mehr als einem Jahr immer herumgeschlichen bin.

Ich möchte euch Imelda vorstellen:


Sie ist 10 Jahre alt und kommt aus Indonesien. Gut, Indonesien selbst besteht aus ca. 16.000 Inseln, die sich über eine Strecke von 5.000 km erstrecken und ist kulturell sehr divergent.



Genauer gesagt lebt sie auf Sumba, einer kleinen Insel östlich von Java. Sie wohnt mit ihrer Mutter und 5 Geschwistern im World Vision-Projekt Sumba Barat im Westen der Insel und spielt gerne Volleyball.



Ich habe über World Vision eine Patenschaft für sie übernommen. Realistischerweise muß man sagen, daß ich das Projekt unterstütze und die Kinder dazu verdonnert werden, den Paten zu schreiben. ;)

Eigentlich wollte ich ja ein Mädchen aus Vietnam, aber Mädchen aus Vietnam waren grade aus.



Solche Projekte erstrecken sich normalerweise über einen Zeitraum von ungefähr 15 Jahren und werden in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Würdenträgern (Dorfältesten etc) durchgeführt. Beteiligt ist fast immer eine größere Region; die Ziele sind eine gute Wasser- und Nahrungsversorung für die teilnehmenden Gemeinden sowie die Möglichkeit zur Bildung für die Kinder und interessierte Erwachsene. Nach diesen 15 Jahren sollen die Gemeinden optimalerweise auf eigenen Füßen stehen und World Vision zieht sich zurück. Um potenzielle Spender anzusprechen, bietet World Vision diese Patenschaften an. Man bekommt ein Patenkind, dem man auch schreiben kann. Man unterstützt aber das gesamte Projekt, nicht nur dieses einzelne Kind, was ja auch viel sinnvoller ist.

Die Kinder sind also nur sowas wie Ansprechpartner vor Ort, um das Spenden für die Pateneltern attraktiver zu machen. Gewieft sind sie ja schon, die bei World Vision.


Aber nach einem Jahr des Hin- und Herüberlegens habe ich mich jetzt dann doch dazu entschlossen es zu tun. Wir alle wissen ja, daß es uns vergleichsweise gut geht, so weltweit gedacht. Sauberes Wasser, keine Beschneidung, genug zu essen oder zumindest die Möglichkeiten der staatlichen Unterstützung, falls dem nicht so sein sollte, ect pp yaddahyaddah. Weswegen ich heroisch beschloss, daß die Katzen in Zukunft auf ihr Superduperbiomaiskatzenstreu verzichten und stattdessen das ordinäre Fressnapfstreu verwenden werden.

Dafür dürfen sie auch so lange auf Imeldas Bild und der restlichen Korrespondenz herumsitzen und -liegen, wie sie wollen.
Bislang sind alle Parteien sehr zufrieden mit dem Arrangement.