Mittwoch, 2. September 2009

Was man liebt, muss man loslassen können

Ein großer Satz, der aber auch im Kleinen gilt, denn würde der Satz nur für große, bedeutsame und wichtige Dinge und Angelegenheiten des Lebens gelten, nicht aber für die vielen kleinen Fusseldinge, dann wäre er nicht groß sondern ein eingebildeter Satz-Fatzke, der sich für wichtiger hält als er ist.

Nach dieser großartig-philosophischen Einleitung wage ich nun zum eigentlichen Thema des Eintrags vorzustoßen: meinen Fingernägeln.

Jawoll.

Ich bin normalerweise mit Fingernägeln der „also dat is ja ma gar nüscht, da solltense sich künstliche draufbabben"-Varietät bestückt. Ist aber auch recht praktisch, denn ich muss sie nicht kurz halten, das machen sie schon von ganz alleine, sobald sie eine ungeheure Länge von mehr als drei Millimetern erreichen.

Nun haben es sich meine Fingernägel aber in den letzten Wochen in den Kopf gesetzt, wachsen zu wollen. Ich beobachtete dieses ungewohnte Ansinnen eine Zeitlang und wartete auf das Unvermeidliche: Hängenbleiben, Einreißen, Pandämonium.

Und wartete, und wartete, und wartete noch ein bisschen länger, während die Dinger wuchsen und wuchsen und dabei fest und entzückend blieben. Schließlich waren sie so lang, dass ich mit dem linken kleinen Finger ständig auch noch die Taste schräg rechts gegenüber drückte und noch immer wollten die sturen Fingernägel nicht klein beigeben.

Ich war fasziniert. Doch nun stand ich vor einer Entscheidung: sollte ich mir die Krallen (Rwwaarr!) stutzen und endlich wieder sauber tippen können? Oder lege ich es darauf an und warte, bis ich nun endlich doch irgendwo hängenbleibe, autsch? Aber sie waren lang! Und schön! Und lang! Und toll und fest und wunderbar und wohltönend und energisch klingend beim auf-dem-Tisch-herumtrommeln und LANG! Sie waren lang!

Ich wollte sie behalten! Pfeif auf Rechtschreibung und ordentliche Tippfähigkeit! Meins! Haben! Lang!

... ich habe sie dann gestern Abend doch gekürzt. Ich bin ja vernümpftig* und überhaupt habe ich die Hoffnung, dass sie wieder wachsen. Außerdem bin ich nicht mehr so geschickt mit den Füßen, wie ich mich erinnerte es zu sein. Muss mal wieder üben, Maus geht ja grade noch, aber tippen war die reinste Katastrophe.

Und wehe, WEHE wenn die Dingers jetzt nicht ordentlich weiterwachsen sondern wieder Sperenzchen machen. Dann finde ich euer Dorf und dann könnt ihr was erleben!

_ _ _ _ _
* sic

5 Kommentare:

Marina hat gesagt…

Lange Fingernägel und dein größtes Problem ist die Tippfähigkeit ... Liebe eigene Fingernägel! Nehmt euch ein Beispiel! Liebe Kau-Sucht! Lies dir das gut durch!

Ich sitze jetzt weinend in der Ecke.

FrauKatz hat gesagt…

Ich habe ja die starke Vermutung, dass die verdächtige Stabilität (ich kann die Dinger gar nicht abknabbern, die sind zu hart!) dahierher kommt, dass ich seit 10 Monaten täglich diese Kapseln da nehme.

Ich werde mal recherchieren, wie schnell Fingernägel wachsen und dann eruieren, wie wahrscheinlich meine Vermutung ist.

Demnächst. Wenn ich mal Zeit habe. :ugly:

Anonym hat gesagt…

Ha, das kenn iiiiich! :ugly:
Wobei meine Fingernägel ja prima wachsen würden, wenn ich sie ließe. Irgendwann hab ich dann tatsächlich geschafft, sie zu lassen, und bekam die allerliebsten, wunderschönsten langen Fingernägel, mit denen man ganz toll ernergisch auf allem rumtrommeln konnte, was halbwegs hart war.
Und dann setzte ich mich an meine Harfe.

Hab sie dann am Abend unter Tränen zurückgefeilt. Eine Tragödie, ich sag es dir. *nasehochzieh*

Aber mittlerweile krieg ich das ja halbwegs hin (der Nagellack, dein Feund und Helfer). Richtig, richtig lang werden sie nie, aber das ist auch nicht wirklich schlecht so.

Alienor hat gesagt…

"Ich werde mal recherchieren, wie schnell Fingernägel wachsen ..."

Ungefähr einen Millimeter pro Woche, nach 10 Monaten sollten die Nägel also bestimmt "ausgetauscht" sein. :nick:

Hmmm, wenn diese Wunderkapseln tatsächlich wirken, sollte ich mir vielleicht die "hypno"-Sorte bestellen?
"... unterstützen das natürliche Ein- und Durchschlafen" - das wäre echt mal 'ne Alternative. (Durchschlafen? So von ins-Bett-gehen bis Weckerklingeln? Sowas gibt's bei mir nicht. Zumindest nicht, wenn zwischen ins-Bett-gehen und Weckerklingeln mehr als drei Stunden liegen. ;-))

:gäääähäähn:

Duckling hat gesagt…

Das klingt interessant. Meine Fingernägel sind nämlich weich wie nix gutes, dabei würde ich sie doch sooo gerne mal länger wachsen lassen. Probier ich vielleicht mal aus.