Donnerstag, 8. April 2010

Dann eben nicht!

Meiner letzten Bestellung bei Amazon lag ein Gutschein für ein Hörbuch bei. „Hm,“ dachte ich mir, „das könnte ich doch mal ausprobieren.“
Ich wollte ohnehin in nächster Zeit mal ausprobieren, ob ich statt Musik nicht vielleicht während meiner ständigen, ökologisch wertvollen, Herumlatscherei doch Gefallen an Hörbüchern finden könnte.

So ging ich denn auf diese Seite, es war audible.de, um mein kostenloses Hörbuch herunterzuladen.

Audible: Hallloooo!

Ich: Tach. Ich habe da einen Gutschein ...

Audible: Ah. Ja. Bitte hier eingeben.

Ich: *tipp*

Audible: So, und jetzt bitte Nicknamen und Passwort und E-Mail. Für den Account. Damit Sie dann problemlos alles herunterladen können.

Ich: Hmmmm. Na gut. *tipp*

Audible: Super! Und jetzt Realnamen und Adresse und Kontodaten!

Ich: Bitte? Arschoffen? Ich will mir das hier erst mal angucken und mein Gratis-Hörbuch herunterladen. Wenn's mir gefällt, kommt ich gerne wieder. Aber Kontodaten zu diesem Zeitpunkt unserer grade aufkeimenden Beziehung ist ja wohl unverschämt!

Audible: Brauche ich aber!

Ich: Warum? Das eine Hörbuch ist doch kostenlos.

Audible: *murmel*

Ich: Ach, weil das nur ein Lockangebot ist, das sich automatisch auf ein kostenpflichtiges Abo verlängert, wenn man nicht in dreifacher Ausfertigung gleich danach kündigt?

Audible: *brummel*

Ich: Und wie war das mit dem Popup, das die meisten User wahrscheinlich automatisch mit „OK“ bestätigen und damit ihre Einwillung geben, E-Mails zu bekommen?

Audible: Kann ich doch nix dafür, wenn die sich das nicht ordentlich durchlesen!

Ich: Die Einrichtung eines Kennenlernaccounts wäre zuviel gewesen, huh?

Audible: *mömpf*

Ich: Neenee. So nicht. *Seite schließ*


Da bin ich, ehrlich gesagt, eine paranoide Primadonna des Internets. Angebote wie „Kommen Sie rein, schauen Sie sich mal um, sie bekommen sogar ein kleines Geschenk“ finde ich entzückend und folge ihnen gerne. Wenn ich aber ganz stark den Eindruck habe, dass ich so ein bisschen beschmuht werden soll, dass darauf spekuliert wird, dass ich ein bisschen dum und/oder verplant bin, um dann ordentlich Geld von mir zu kassieren – dann werde ich knatschig. Dieser ganze „verlängert sich automatisch“-Schlonz lässt mich ohnehin aufhorchen.

Mag ja sein, dass Audible grundsätzlich ein respektabler und vertrauenswürdiger Anbieter ist. Aber mit dieser Neukundenwerbung haben sie zumindest mich gründlich abgeschreckt.

4 Kommentare:

Alienor hat gesagt…

*kähä* - Genau den gleichen Durchlauf hab ich bei Audible auch schon gemacht.
"Oh, ein Hörbuch-Gutschein, wie nett! ... Daten eingeben ... mehr Daten ... Kontodaten?!? Nee, Leute, so nicht. :Abbruch:"

Fuinil hat gesagt…

Is schon krass, was die sich alles erlauben. Dabei sind viele von den Dingen, die sie als legal angeben, gar nicht wirklich rechtskräftig.

zB. wenn man die Terms of Use oder so anklicken muss, dass man die gelesen oder akzeptiert hat, um weiter zu kommen, dann ist das meistens gar nicht gültig.
Weil das so nicht geht.

Aber die tuns trotzdem immer wieder :kopfschüttel:

Der Drilling hat gesagt…

diese methoden sind schon echt unfassbar. wie soll man sich da noch den glauben an das gute in der welt bewahren wo doch an jedem tag fallstricke auf dich lauern, die dir das geld aus der tasche ziehen.

:schnauf:

Anonym hat gesagt…

Hab von Audible auch mal ein Gratishörbuch bekommen und musste keine Kontodaten angeben...