Samstag, 17. April 2010

Katzenkörbchen

Ich finde ja nicht, dass ich eine Katzen-Übermutter bin. So eine überbehütende und gnadenlos verwöhnende Katzenlady. Neenee. Im Hause KatzLand herrscht Zucht und Ordnung! Da gibt es strenge Regeln, die unbedingt eingehalten werden!

Nicht nur das, die Flauschepopöchen müssen für Kost und Logis sogar hart arbeiten. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Nordseekrabben noch gut sind, dann halte ich sie immer dem Flüff hin. (Herrn Pummelwurst nicht, der muss von Krabben immer pupsen.) Wenn das Flüff die Krabben frisst, sind sie noch gut, wenn nicht, kommen sie weg.

Ebenso Lachs. Den dürfen dann beide kosten, der macht auch ein schönes Fell.

Die Entscheidung, das Katzenkörbchen auf den Balkon zu stellen, wurde auch nur objektiv und ohne jegliche emotionale Beteilung getroffen. Denn die Vorstellung, dass ich des Winters am Abend mal zufällig eine der Katzen draußen auf dem Balkon ausschließen könnte, ist so ja nicht von der Hand zu weisen.

Nicht, dass ich nachts oft schweißgebadet, von grausamen Bildern blaugefrorender und anklagend miezender Katzen gequält aufgewacht bin und erst einmal eine Volkszählung durchführen musste. Neenee. Ich doch nicht.

Also wanderte das Katzenkörbchen auf den Balkon. Weil diese geflochtenen Bastdinger aber nun mal die Angewohnheit haben, etwas löcherig zu sein, wickelte ich noch meine hässlichste 70-er-Jahre-Fleecedecke mit orangenen und braunen Pril-Blumen drauf um den Korb. Vorne, beim Einstiegsrund, ließ ich eine kleine Öffnung. So könnte die hypothetisch ausgeschlossene Katze in den schön isolierten Katzenkorb krabbeln, die Körperwärme würde erhalten bleiben und das – hypothetische – Miez würde die Nacht draußen wohlbehalten überstehen.

Die Katzen fanden die Idee super.

So super, dass sie bei jedem Lüfungsvorgang rausrannten und sich schnurstracks in den Korb setzten.
Um dort zu bleiben. Ungeachtet der im Januar herrschenden Kälte und dem Bestreben von mir, die Balkontür nach dem Lüften dann doch schnell wieder schließen zu wollen. Nee, man hatte seine eigene Höhle und durch den Eingangsschlitz einen tollen Blick auf die Birke, auf der ein paar winterplusterige Spatzen herumhüpften. Tolle Idee, befanden die Katzen. Warum sollte man da wieder reinwollen?

Kein Wunder, dass ich diesen Winter quasi nur erkältet war.

Dass ich nicht ein einziges Mal auch nur in die Nähe der Situation kam, aus Versehen eine der Katzen auf dem Balkon zu vergessen, muss ich nicht noch erwähnen, oder?

Na. Hauptsache, die beiden haben ihren Spaß. Können sich ja hinterher unter der Rotlichtlampe wieder aufwärmen. Die auch nur aus rein gesundheitlichen Gründen herumsteht.

Hüstel.

4 Kommentare:

Natira hat gesagt…

Ich kann Dich nur beglückwünschen, daß Deine Katzen mitarbeiten. Meine MuMs haben ihre eigene Vorstellung von iherer Vorkosteraufgabe:

Fisch verweigern sie regelmäßig (Marlowe befand das Doradenfilet gestern allerdings für gut), dagegen testen sie - wenn ich nicht aufpasse ausgiebig - mein nicht zur Verkostung stehendes stilles Wasser, den trockenen Weißwein bzw. kaltgewordenen Kaffee *brr*, außerdem Quark, Joghurt, Vanilleeis...

Apropos Eis:
Ich hatte, natürlich ebenfalls rein aus Gründen der Vernunft (Feuchtigkeit), den Katzenkorb zusätzlich mit Winterabdeckfolie isoliert. Mein damals noch allein bei mir lebender Tester Merlin fand das recht spannend, so schön knisternd und mit Krallen prima an den Seiten punktierbar. Ich glaube, er hatte nur eine Einwendung: Der Innenring des Korbausstiegs schmeckte nicht mehr so gut, wenn er auf ihm herumbiß ... :)

FrauKatz hat gesagt…

Meine beiden Snuppel fressen eigentlich alles. Und was sie nicht fressen, wird zumindest mal angeknabbert. :-D

Wobei das Flüff schon etwas wählerischer ist. Der Kater hingegen ... ja, ich glaube, „alles“ triffe es schon ganz gut.

Das gemütlich-weiche Kissen, das bei Sonnentagen (also heute) auf der Katzenbank draußen deponiert wird, damit es die Fläumchen auch schon weich haben, wenn sie sich sonnen, wurde auch nur dort hingelegt, um ... Liegeschwielen zu vermeiden. Ja. Jawohl! Wie sieht denn das sonst aus?

:zahn:

Undomiel hat gesagt…

Na, das nenne ich doch mal eine strenge, disziplinierte Katzenmutter. Bravo!

Ist bei mir ja auch nicht anders. Meine Kaninchen leben ganzjährig auf dem Balkon. Die Teppiche, Kuschelhöhlen und Buddelkisten liegen/ stehen da selbstverständlich auch nur rum, um die Fliesen zu schonen. Und daß ich täglich ca eine halbe Stunde lang frisches Gemüse schnibble, dient nur dazu, daß die Küchenmesser scharf bleiben.
Ich käme niemals auf die Idee, die Kaninchen zu verwöhnen, auf gar keinen Fall!

:zahn:

Tilia Salix hat gesagt…

Als Vegetarierin habe ich natürlich nicht so viel zum Vorkosten - nicht, dass die Damen meine Kost verschmähen würden, aber verdorbenes Gemüse erkenne ich gerade noch so. Den Spargel testet Katze Weiß allerdings regelmäßig vor. Vor dem Kochen...

Die Idee mit dem Körbchen ist mir noch gar nicht gekommen *schäm*, allerdings hab' ich auch keine Angst, Katzen auszuschließen. Die Damen klopfen sehr energisch, wenn sie erwarten, dass ihnen die Tür geöffnet wird. Katze Weiß kann man nicht übersehen, wenn Katze Weiß etwas von einem will. Ganz egal, wie sehr man sich bemüht.
Vielleicht sollte ich den Sitzsack einmal umplatzieren? Macht sich bestimmt nett auf dem Balkon ...