Montag, 7. April 2008

Ogottistdasaufregend! – Teil 2

Ich loggte mich also bei ebay aus, desinfizierte meinen Monitor und war die nächsten Tage erst mal mit anderen Dingen beschäftigt. Ich meine, meine Bank braucht meistens so ein Weilchen, um Überweisungen auszuführen, weil die offensichtlich immer noch von Old Pete mit seinem Krückstock durch die Nation geschleift werden, aber was will man machen. Andere Banken haben Old Joe, Old Sam und Mighty Old Jebediah, die geben sich da alle nix.
Die Überweisung per PayPal ging zwar sehr fix, aber die CD mußte ja schließlich noch den großen Ozean überqueren („Ah, the great blue. How is it?“ – „Great and ... blue?“ – „I knew it!“) und ich gehöre meistens nicht zu den Leuten, die 3 Stunden nach einer Überweisung das Nörgeln anfangen, warum ihre Ware noch nicht auf der Fußmatte liegt. Es sei denn, es geht um Lakritze, aber das ist ein anderes Thema.

Ein paar Tage später bemerkte ich, daß die Verkäuferin der CD (aus Shelbyville! *prust*) mich bei ebay schon bewertet hatte. Soweit ich weiß, ist das recht ungewöhnlich, denn ich hatte die CD ja noch nicht und hätte ja – theoretisch – noch einen Riesenaufriss machen können, weil sie verstaubt war oder sowas.

Die Bewertung war jedenfalls gut für die Moral der Truppen von KatzLand, die sich so tapfer in Feindesland (=ebay) gewagt hatten.

Ein, zwei weitere Tage oder Wochen vergingen und ich war mit anderen Dingen beschäftigt. Da, eines Vormittags, machte mein Handy *ding* und verkündete, daß für mich eine Sendung in der Packstation angekommen sei. „Oha“, dachte ich, „stimmt, da war doch was.“ Natürlich nahm ich an, daß es sich um die DVD-Box handelte. Die kam schließlich nur aus einem angrenzenden Postleitzahlenbereich und nicht aus dem Land Way Over There.

Von wechen. Es war die säuberlich verpackte CD aus Shelbyville (*prust*). Nach der ersten Überraschung durchwallte mich holde Froide und ich packte sie gleich auf dem Parkplatz aus. Sie war noch in ihre Zellophanhülle gewickelt, was mich erneut verblüffte, weil sie als „used“ gelistet worden war. Das klärte sich dann gleich darauf auf, als ich bemerkte, daß wohl irgendjemand eine tiefe Kerbe in die CD-Hülle ... gesägt? gefräst? hatte.

Wenn ich jetzt so ein Pupsgesichtebayer wäre, dann hätte ich wahrscheinlich einen Riesenaufstand machen können, aber hey. Die Hülle könnte man austauschen, so man das denn wollen würde, und die CD war in einwandfreiem Zustand, so there. :D

Ich stopfte die CD in den Player, sobald ich zuhause ankam, und seitdem läuft sie auf Dauerschleife. Sssssssssoooooo sssssssssööhn! :D


Doch, so schön und endorphinisierend der Soundtrack auch war, er brachte mir ins Bewußtsein, daß eine CD aus Amiland schneller bei mir eingetrudelt war als eine DVD-Box aus 125 km Entfernung.

Verdammt!

Meine MPG fingen schon an zu zetern: „Wir haben es ja gleich gewußt, nur Verbrecher bei ebay! Bist auf so einen Betrüger hereingefallen! Das ganze schöne Geld im Arsch und sich bei ebay zu beschweren bringt ja auch nichts, die kümmern sich doch einen Dreck um sowas! Einen ganzen Haufen Ärger hast Du Dir jetzt eingehandelt! Selbst schuld! Was kaufst Du auch bei ebay!“

Meine Stimmung war irgendwo zwischen verdrießlich und zänkisch angesiedelt als ich beschloss, daß eine Frau tun muß, was eine Frau nun mal tun muß: das blöde, betrügerische Pupsgesicht, das mich offensichtlich um meine hart verdiente Sci-Fi-Serie betrügen wollte, anschreiben.


– Fortsetzung folgt –

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