Wenn Du ihnen den kleinen Finger gibst ...
Weihnachten. Zeit der Stille (ha!), Zeit der Besinnung (haha!), Zeit der Liebe und des Friedens unter den Menschen (hahaha!).
Vor allem aber die Zeit der Spenden an verschiedenste Organisationen, die sich angeblich allgemein damit beschäftigen, den Armen der Welt unter die Arme zu greifen. Oder den Flauschetierchen der Welt unter die Pfötchen. Auch wichtig.
Bei mir trudeln seit Mitte November immer mal einzelne Bettelbriefe ein. Johanniter (die mag ich, weil David Thewlis in Kingdom of Heaven einen Johanniter gespielt hat , die kriegen was), WWF, die städtische Katzenhilfe, World Vision (mein Patenkind hat übrigens geschrieben und ein Bild gemalt! Und sie lacht auf dem Foto! ), Misereor, Brot für die Welt und der Verein mund- und fußmalender Künstler e.V.
Woher letztere meine Adresse haben wird mir auf immer ein Rätsel bleiben. Sie schickten jedenfalls ein paar Geschenkanhänger und Karten mit, brav mit dem Hinweis versehen, daß das sozusagen ein Geschenk ist, ich aber gerne acht Euro fuffzich überweisen könnte, das wäre sehr nett, kthxbai.
Schön, dachte ich mir, ist ein vergleichsweise nobler Grund, die ganze Welt kann ich nicht retten, aber den Verein unterstütze ich einfach mal. Mei, wird eben einmal weniger beim Pizzabringdienst bestellt und alle sind glücklich.
... bis auf den Pizzabringdienst vielleicht, aber wie schon gesagt, ich kann nicht die ganze Welt retten. Zumindest nicht gleichzeitig.
Ich überwies also die acht Euro fuffzich und hängte die Geschenkanhängerli mit der Inhaltsangabe meiner Machwerke an die Plätzchentütchen. Alle glücklich, halleluja und so weiter.
Gestern war dann ein weiterer, dicker Brief vom Verein mund- und fußmalender Künstler im Briefkasten. Ich öffnete ihn. Aha, ein postkartengroßer Kunstkalender für 2009. Im Begleitbrief stand dann sinngemäß folgendes: „Ja, also, danke für ihre Überweisung. Wir dachten uns, wenn wir Sie schon einmal dazu gebracht haben, uns was zu überweisen, versuchen wir es doch gleich nochmal. Also, sie sind natürlich zu nix verpflichtet, ne? Aber so acht Euro fünnfunneunzich für den Kalender, das würde uns schon freuen. Kthxbai.“
Leute!
Ich meine, ich halte euch ja echt für unterstützenswert, aber irgendwann ist auch gut!
Tz.
Gut, einmal noch. Aber dann ist Schluss! Dann geht die Mama wirklich, Karl-Kevin!
3 Kommentare:
Also das find ich mal einfach nur dreist. *nick*
Finger weg, diese armenarmen Künstler (bzw. vielleicht nicht die Künstler, aber die Vermarkter) sind ein ziemlicher Betrügerverein!
Siehe z.B. heise.de oder Wikipedia.
Es gibt - wenn überhaupt - nur ein paar einzelne behinderte Künstler, die auch bezahlt werden, aber der allergrößte Teil der Einnahmen landet in den Taschen des Verlags(-Chefs).
Dann lieber für Flauschetierchen spenden ;-) (aber nicht für die armenarmen Zootiere in der Fußgängerzone, die sind auch nicht besser ...).
Na doll, ich hab's fast befürchtet. :ugly: Dabei habe ich extra noch gegoogelt, da kam erst mal nichts negatives.
Dann also doch wieder Flauschetierchen. Schuster, bleib bei Deinen Leisten sage ich immer, aber höre ich auf mich? :-p
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