... dann hat der Tag Struktur.
Anyway, vielen Dank für die lieben Nachfragen nach meinem Befinden. Hach. Makes me feel warm and fuzzy inside.
Nein, die Katzen haben mich nicht gefressen. Nein, meine Mutter hat mich nicht zur Adoption freigegeben (wäre ja noch schöner, jetzt, wo's nur noch ein paar Wochen dauert, bis sie schön mit mir angeben kann). Nein, ich bin nicht von Außerirdischen entführt und für seltsame Experimente mißbraucht worden.
Ich habe nur meinen Job verloren, bin aus meiner Wohnung geflogen, mußte meine Katzen weggeben, hause jetzt wild und verdreckt unter einer Brücke und muß für LIDL arbeiten.
[...]
Scherz.
Nein, ich bin im Moment nur gestresst. Und muß überrascht feststellen, daß ich die ganzen Jahre, wenn ich „Ich bin gestresst.“ oder auch wahlweise „Ich bin voll im Stress!“ sagte, nicht wußte, wovon ich überhaupt sprach. So gar nicht.
HA!
„You should always save hyperbole until you really need it.“ ~Hobbes
Im Moment werde ich mit Arbeit gradezu zugeschmissen, und alles muß zum Jahresende fertig werden. Mit den Jahren ist es im großen, was es bei den Wochen im kleinen ist: gegen Ende fällt allen Leuten plötzlich ein, was sie noch erledigt haben wollen.
Im Moment sitze ich also (mit Unterstützung unseres gutaussehenden, witzigen und charmanten Marketingchefs, hach! ) an der Seite für eine größere Firma. Diese Firma ist eine der Hauptsäulen, auf denen die Agentur lastet, und es ist wichtig, daß die uns mögen. Liebenswert sind wir schon selbst, jetzt müssen wir nur noch gute Leistungen bringen.
Die Seite soll zum 01.01.2007 online gehen. Stress, Hektik, Panik.
Dann muß die Agentursite neu gestaltet werden. Nein, nicht nur das Design, auch die Inhalte. Das alles möglichst gestern, denn die Broschüren mit dem neuen CD (Corporate Design, in case you were wondering) werden schon seit zwei Wochen eifrig verschickt. Hussa. Ich träume schon von CSS-Containern. Stress, Hektik, Pandämonium.
Nicht zu vergessen: die Aktualisierung einer sehr umfassenden Touristikseite. Wir sind für den Katalog und die Internetseite zuständig, die beide die Touristinformationen einer ganzen Region beinhalten. Dummerweise wurden die Korrekturfahnen schon – schwubbes – zurückgeschickt, so daß ich jetzt jeden Text und jedes Angebot des gesamten Katalogs durchgehen muß, ob da so eine Inziwinziferienwohnung in der Nachsaison ihre Preise um 1,- € erhöht hat. Stress, Hektik, Schreikrämpfe.
Ein weiterer großer Kunde ist eine Akademie, die ihre Termine eingepflegt haben möchte. Dutzende, Tausende, Abermillionen. In ASP. Ich hasse ASP. Stress, Hektik, Hyperventilation.
Dann sollte ich den Umzug unserer Agentur zur Telekom managen. Ich habe mich ca. 5 Trillionen Mal rückversichert, ständiges Palaver mit unserem IT-Menschen gehalten (er sieht übrigens aus wie Gary Sinise. Hach! ), hin- und hertelefoniert und mit El Cheffe #1 beraten.
Conclusio war bislang „joh, das machen wir.“
Dann hat der Freelancer der Telekom den Auftrag verbummelt. Hmpf, aber gut, kann vorkommen. Er soll das Gratis-Modem halt schnell schicken, damit wir am 01.12., wenn die Leitung umgestellt wird, nicht auf dem Trockenen sitzen.
Heute stolpere ich beim Reinkommen über El Cheffe #1 und er meint, da sei ein Schreiben gekommen. Was ich grundsätzlich ja ganz gut finde.
Plötzlich spricht er von absagen, den Vertrag kündigen und Ähnlichem. Ich fange vor Schreck an zu schielen.
Da hat nämlich El Cheffe #2 still und heimlich einen Vertrag bei Arcor gemacht, weil die grade ein SuperDuperSonderangebot hatten.
Genialerweise bin ich mittlerweile schon einigermaßen gereift, so daß ich nicht mehr mit den Füßen stampfte und „Ahaber ich will den schnellen Businesszugang der Telekom! Will! Will! Willwillwill!“.
Nein, ich legte ganz professionell meine Zweifel dar. Beispielsweise ob der Arcor-Zugang denn auch schneller wäre als unser jetziger, der hin und wieder ganz schön lahmt. Bezweifelte ich irgendwie.
Unterstützung erhielt ich dabei von unserem IT-Menschen (Hach! ), der uns auch dringend von Arcor abriet. Er betreut ja noch etliche andere kleine Firmen, und die wären alle nicht zufrieden gewesen und würden jetzt wieder abspringen.
Bin ja mal gespannt, wie das ausgeht.
Das, wohlgemerkt, sind nur die großen Brocken. Zwischendrin kommen immer noch so Fitzliputzlisachen, die einen aus dem Konzepr bringen.
„Mein Provider stellt den Server um und upgradet PHP. Wirkt sich das auf meine Seite aus?“ – Woher soll ich das wissen? Sehe ich aus als würde ich was vom Programmieren verstehen?
„Bla geteilte Aufträge, bla Karte, bla cms, bla Auftrag? bla bla angebot?“ – Oh Gott, geh wech, ich hab' doch keine Ahnung! Ich war nicht dabei, wie das ausgeknobelt wurde und ich blicke bis heute nicht durch, welche der Agenturen jetzt für welchen Teilbereich der Site zuständig ist. Das weiß doch keiner mehr. Wir haben jedenfalls keine Zugangsdaten, basta. Geht doch alles weg.
„Bitte neue Bilder einpflegen.“ – Jaha, und nicht aufhellen. Man könnte ja erkennen, ob das ein Männlein oder Weiblein auf dem Bild ist.
„Achja, und es kann sein, daß der Reiterhof seine Seite noch machen lassen will.“ – Bitte. Erschießt mich.
Zuhause geht die Arbeit dann gleich weiter, sonst würde ich ja nie Land sehen. Sehe ich momentan auch so nicht, aber ich plane zumindest, es bald mal zu sehen.
Mein Internetanschluss zickt übrigens immer noch, bin mal gespannt, ob ich diesen Beitrag losschicken kann. Mal geht's, mal geht's nicht.
Ich mach' dann mal weiter. Die Mitarbeiterseiten wollen gestaltet werden.