Sonntag, 24. April 2011

Verwöhnt sind die! Verwöhnt!

MutterKatz und meine Katzigkeit haben so ziemlich grundverschiedene Herangehensweisen an „Katzenernährung“.
(Und an so ziemlich alles andere auch, aber das dürfte ja nun schon bekannt sein.)


MutterKatz achtet primär auf den Geldbeutel, ich auf Inhaltsstoffe, für Katzen gesunde Zusammensetzung, und und und. Was dem Barfen halt so nah wie möglich kommt, soweit ich das mit meinen nicht sooo ausgeprägten Kenntnissen feststellen kann.
Näher möchte ich dann nicht auf Katzenernährung eingehen, im Zuge der Diskussion dieses Themas sind schon mittelgroße Kleinstädte zerbombt worden. Das kann man mit Glück nur noch abwenden, indem mal einen subtilen Umschwung auf „Kindererziehung“ versucht.

Aber nun.

Heute gab es im Hause MutterKatz einen Osterbrunch mit Tante Lieschen, Onkel Erwin und mir. Dazu gab es auch Lachs, sehr leckeren Lachs, der auf ungeteilte Zustimmung am Tisch stieß. Allein, es gab noch so viele andere leckere Dinge, dass Lachs übrig blieb. Nachdem die MutterKatz-Katzen ohnehin schon immer mal erwartungsvoll um den Tisch strichen, bekamen sie ein wenig vom feinen Fisch.

Na holla, da war vielleicht was los! Aufgeregtes Maunzen, einander wegschubsen, wonniges Schmatzen! Selbst die frisch operierte Katzenomi, die den Lachs natürlich ans Bett geliefert bekam, war ganz aufgeregt, mümmelte die mäulchengerecht zurechtgerupften Stückchen und rappelte sich sogar auf, um höchstpersönlich die Ostertafel, die offensichtlich so formidable Leckereien zu bieten hatte, einmal in Augenschein zu nehmen.

Selbst Tante Lieschen, die eher dem Hunde zugeneigt, nickte wohlwollend und meinte, auch die Katzen dürften ruhig mal wissen, dass Ostern sei.

Eine Rundum-Harmonie, die mich fast dazu trieb, schnell das Klingelschild draußen zu überprüfen, ob ich nicht vielleicht in die falsche Wohnung geraten war.

Zeitsprung, es ist Abend. Das Flüff und Herr Pummelwurst wurden gefüttert. Heute mundete das kredenzte Mahl nicht so gut wie sonst, also blieben ein paar Reste und das Flüff begann, mich anzubrüllen, wenn ich der Küche auch nur nahe kam.

„Mjäh! MJÄÄÄH! MJJÄÄÄÄÄÄÄÄÄH!“

Ach, dachte ich mir, die MutterKatz-Katzen (Das Semmele, Das Krümele und Maddie) haben heute ja auch leckeren Lachs bekommen, immerhin ist Ostern, ist ja auch nicht jedes Jahr, na gut, doch, aber immerhin nur einmal, und das hat denen ja auch so geschmeckt und ich habe ja auch noch schönen Biolachs im Kühlschrank, das schmeckt meinen kleinen Plüschepopos bestimmt auch, gibste ihnen halt ein bisschen.

Lachs aus dem Kühlschrank, unter den wachsamen Augen der Gräfin (Herr Pummelwurst musste sich erst vom Schrank herunterbegeben und verspätete sich ein wenig) zurechtgeschnitten und in einer dünnen Schachtel oben auf die Beleuchtung meiner Dunstabzugshaube gestellt, weil der Lachs so frisch aus dem Kühlschrank dann doch zu kalt war. Ich habe schließlich hochsensible Maunzebällchen, die bestimmt auch ebensolche Mägen haben. Jawoll.

10 Minuten später wurde der Lachs verteilt.

Wenn ich jetzt in die Küche gucke, dann hat Herr Pummelwurst vielleicht einen Höflichkeitshappen genommen, das Flüff hat immerhin so die Hälfte gefuttert.

Ich muss mich wohl den Tatsachen stellen: immer, wenn ich auf der Arbeit bin, schleicht sich ein Unbekannter in meine Wohnung und verwöhnt meine Katzen gnadenlos.

Montag, 11. April 2011

„Aber mir ist kalt!“

MutterKatz weilt, ich erwähnte es bereits, im Norden, in der Marzipanstadt. Ich kümmere mich derweil um ihre Katzen, was eine hochkomplizierte Angelegenheit ist, ich kann euch sagen.

Zwischen dem momentanen Aufenthaltsort von MutterKatz und ihren Katzen liegen zurzeit so 600km, ich erwähne es mal ganz unschuldig am Rande.

Wir hier haben seit einer Woche recht schönes Wetter mit um die 20°C. Bei schönem Wetter soll ich tagsüber die Balkontür aufmachen, weil die Katzen dann recht gerne draußen in der Sonne liegen. Also tue ich das.

Der Norden allerdings, dort, wo MutterKatz momentan weilt, hat deutlich weniger hohe Temperaturen zu bieten, dafür aber einen beachtlichen Wind. Es ist also kalt.

Soviel zur Lage. Nun zum Gespräch.

Telefon: *lingelingeling*

FrauKatz: „FrauKatz, guten Tag?“

MutterKatz: „Halloo! Ich bin's!“

FrauKatz: *wart*

MutterKatz: „Hallo?“

FrauKatz: „O, ich dachte, Du sagst gleich, dass ich Dich zurückrufen soll.“

MutterKatz: „Nö, warum? Ich rufe doch von Tante Annekes Apparat an.“

FrauKatz: „Ahso. Na, und? Schon erholt?“

[Geplauder über Dinge, die sich ereignet haben, Dinge, die sich ereignen und Dinge, die sich ereignen werden.]

MutterKatz: „Was machen denn meine Kleinen so?“

FrauKatz: „Denen geht es gut. Futtern wie verrückt.“

MutterKatz: „Meinst Du nicht, dass Du vielleicht die Heizung auf drei stellen solltest? Die große im Wohnzimmer?“

FrauKatz: „Ich denke nicht, hier hat es immer so 20°C. Das reicht eigentlich.“

MutterKatz: „Ja, aber. Hier ist es so kalt und der Wind!“

FrauKatz: „Hier ist es warm. Ohne Wind.“

MutterKatz: „Meinst Du nicht, so auf drei?“

FrauKatz: „Ist wirklich nicht nötig, Möm.“

MutterKatz: „Aber es ist so kalt!“

FrauKatz: „Möm, bei Dir ist es vielleicht kalt. Aber die Katzen sind hier, und hier ist es warm.“

MutterKatz: „Hm.“

FrauKatz: „Ich wäre doch die erste, die für unser Maddie-Bärchen die Heizung anmacht, wenn ich den Eindruck hätte, es wäre ihr kalt.“

MutterKatz: „Das stimmt.“

FrauKatz: „Siehste.“

MutterKatz: „... aber vielleicht auf zweieinhalb?“

FrauKatz: „Wenn es Dich beruhigt, dann mache ich die Heizung gerne an.“

MutterKatz: „Achja, mach das mal. Es ist so kalt!“


Ich habe dann die Heizung aufgedreht. Auf zweieinhalb. Weil es 600km weiter nördlich ziemlich kalt und windig ist.

Logisch. :-D

Mittwoch, 6. April 2011

Ja, Mutter. Ja, Mutter. Natürlich, Mutter.

MutterKatz besucht gerne mal ihre Schwestern im Norden, der alten Heimat. Die eine Schwester wohnt fast direkt an der Ostsee und hat ein schickes Gästezimmer in ihrem Haus, alles also wunderbar.

Heute ging es wieder Richtung Marzipanstadt und weil MutterKatz nur noch innerhalb von Katzfurt mit dem Auto fährt, musste sie irgendwie zum Bahnhof kommen. Aber dafür hat man ja Kinder. Selbst wenn die sonst nix taugen, so ohne Doktortitel oder Bundesverdienstkreuz, wenigstens Autofahren können die ja. Immerhin.

Nun macht MutterKatz alles schätzungsweise 5 Trillionen Mal komplizierter, als es sein müsste und so eine Fahrt von immerhin 550km ist ja nun schon eine Weltreise.

Anruf. Gestern.

Telefon: „*düelüdelüt*“

FrauKatz: „Ja, hier Fr...“

MutterKatz: „RUF MAL ZURÜCK!“ *aufleg*

FrauKatz: „Hngh!“ *zurückruf*

MutterKatz: „Hast Du meinen Zweitautoschlüssel?“

FrauKatz: „Ja, schon immer.“

MutterKatz: „Achso. Weil, ich wollte den nehmen, weil ich ja nicht meinen ganzen Schlüsselbund mitnehme, nur meinen Wohnungsschlüssel.“

FrauKatz: „Aha? Aber da ist doch bis auf die Fernbedienung kein Unterschied zwischen den Schlüsseln?“

MutterKatz: „Ja, aber es ist doch der Zweitschlüssel!“

FrauKatz: „Ist doch egal?“

MutterKatz: „Aber ich wollte den normalen Schlüssel in das runde Schälchen in der Küche legen und mit dem Zweitschlüssel zum Bahnhof!“

FrauKatz: „... den Du mir dann eh wieder geben würdest, weil ich das Auto ja schließlich wieder vom Bahnhof wegfahren muss?“

MutterKatz: „Genau!“

FrauKatz: „Ach so. Na dann.“

MutterKatz: „Und wegen morgen, das machen wir so, ich habe das schon genau geplant: ich rufe Dich an, dann fährst Du von der Arbeit nach Hause, stellst Dein Auto bei Dir ab, läufst zu mir rüber, bringst den Zweitautoschlüssel mit, dann laden wir den Koffer auf die Rückbank meines Autos, dann fahren wir zum Bahnhof, dann fährst Du mein Auto wieder heim, stellst es auf meinen Parkplatz, gehst hoch, legst den Autoschlüssel in die runde Schale in der Küche und dann läufst Du wieder zu Dir und fährst zur Arbeit.“

FrauKatz: „Ich arbeite doch genau zwischen Deiner Wohnung und dem Bahnhof. Du könntest auch einfach kurz durchrufen, dann gehe ich runter, Du kommst mit dem Auto vorbei, wir fahren zum Bahnhof und ich fahre mit dem Auto erst mal wieder zur Arbeit und dann am Abend nach Hause. Ganz simpel.“

MutterKatz: „Ja, aber. Ich habe das doch schon geplant.“

FrauKatz: „Mein Plan ist aber für alle Beteiligen einfacher und weniger zeitaufwändig.“

MutterKatz: „Hmpf. Na wenn Du das so willst, dann können wir das so machen.“

FrauKatz: „Ja, das wäre Herrn Cheffe bestimmt auch ganz recht, weil ich dann nicht so lange weg bin.“

MutterKatz: „Ohhh! Ohhh! Dann natürlich ja. Dann machen wir das so. Wenn Herr Cheffe, ja, natürlich! Herr Cheffe!“ *ehrfurcht in der stimme*

FrauKatz: „Alles klar, also bis morgen dann.“

MutterKatz: „Aber dann stellst Du das Auto bei mir wieder hin und legst die Schlüssel in die runde Schale.“

FrauKatz: „Genau. Damit die beiden Autoschlüssel, während Du weg bist, schön fein in der runden Schale liegen und ich jedes Mal, wenn ich das Auto brauche, um Tante Lieschen zu chauffieren oder dann um Dich wieder vom Bahnhof abzuholen, zu Dir latschen und auch oben erst mal den Schlüssel holen muss. Aber Hauptsache, Dein Auto steht auf Deinem Parkplatz und die beiden Autoschlüssel liegen in der runden Schale in der Küche.“

MutterKatz: „Genau!“ *glücklich, weil das Kind endlich mal kapiert hat, was Muttern so möchte*

FrauKatz: „Nee. Ich stelle das Auto bei mir vors Haus und einen Autoschlüssel behalte ich solange, bis Du wieder da bist.“

MutterKatz: „Aber das ist doch sicherer, wenn das Auto bei mir steht. Ich habe doch einen eigenen Parkplatz.“

FrauKatz: „Meine Autos stehen jetzt seit 14 Jahren bei mir vor dem Haus und da ist noch nie was passiert. Warum soll Dein Parkplatz sicherer sein?“

MutterKatz: „Weil ich dafür bezahle!“

FrauKatz: „Ähhh ...“

MutterKatz: „Außerdem zahlt die Versichung, wenn was passiert.“

FrauKatz: „Aha, und die zahlt nur, wenn das Auto auf dem eigenen Parkplatz steht?“

MutterKatz: *brummelbrummelbrummeltrotzdembrummel*

FrauKatz: „Nee, Möm, das komplizierte Gewurschtel lassen wir mal. So komme ich morgens auch immer schön schnell zu Deinen Kleinen, um die zu füttern. Wenn ich erst laufen muss, habe ich dann auch weniger Zeit. Ich muss ja auch irgendwann zur Arbeit.“

MutterKatz: „Achja. Das stimmt. Du arbeitest ja. [Anm. d. Katz: Es gab eigentlich nie eine Zeit, in der ich nach der Schule nicht studiert/gearbeitet hätte, aber in MutterKatz Vorstellung bin ich halt immer noch vier Jahre alt, spiele in meinem Zimmer mit meinen Puppen und habe viel, viel Zeit.]
Ja, dann machen wir das so, das ist besser.“

FrauKatz: „Gut, dann machen wir das so.“

MutterKatz: „Aber den Hauptautoschlüssel legst Du in die runde Schale?!“

FrauKatz: „Ja, den lege ich gleich in die runde Schale.“

MutterKatz: „Gut.“

FrauKatz: „Bis morgen dann.“ :-)

MutterKatz: „Soll ich Dir noch einen Zettel schreiben, wie Du die Kleinen füttern sollst?“

FrauKatz: „Möm, ich füttere Deine Kleinen schon seit Jahren jedes Mal, wenn Du weg bist. Das kriege ich schon hin.“

MutterKatz: „Ja, Du hast Recht. Das wird schon. Aber nicht zu viel geben, sonst kotzen sie wieder.“

FrauKatz: „Neinnein, ich passe schon auf.“

MutterKatz: „Bis morgen dann.“

FrauKatz: „Ja, bis morgen.“


Jetzt sitzt sie im Zug und hat wahrscheinlich schon Hannover passiert. :-D Das ist aber auch jedes Mal ein Akt, wenn sie verreist, Du meine Güte.