Samstag, 24. Juni 2006

OMGWTF!COUSCOUS

Mein CousCous ist alle! *panik* *entsetzen* *pandämonium* AHHHHH, we're all gonna die!

[...]

Moment.

*überleg*

Ah, nein, richtig. „We're all gonna die!!!111eins“ ist untrennbar mit „Mir ist ein Fingernagel abgebrochen!!!111eins“ verbunden. Sorry. Ich glaube, ich muß schnell in meinem Handbuch für Histrioniker nachschlagen, was da als angemessene Reaktion für eine überraschende CousCous-Knappheit steht.

*blätter*

Ah, hier. CousCous, der od. das, Reaktionen auf: 1. „Was ist das?“ – 2. „Wird es mir Beachtung einbringen?“ – 3. „Das wurde von einer neidischen Weltverschwörung erfunden, um mich zu vergiften! Buuuääääh! Die Welt ist so böse zu mir, dabei bin ich doch so gut! *flenn*“

Oiwey. Sieht so aus, als müsste ich improvisieren. Dabei wollte ich doch eigentlich Hirse nehmen! Hirse habe ich noch mehr als genug, einen ganzen Tupper-Eidgenossen voll. Aber Hirse will ja gekocht werden, während es bei zwei Tassen CousCous genügt, drei Tassen heißes Wasser draufzuschütten (Wasserkocher! Heh!) und es in Ruhe quellen zu lassen. Da triumphiert die Faulheit über die Voratshaltung.

Ich mag CousCous, es ist wie Tofu, nur mit einem lustigeren Namen. :o)

Jedenfalls werde ich dann heute doch noch einkaufen fahren müssen, obwohl ich das gestern abend erledigen wollte. Ich meine, bis auf CousCous habe ich gestern ja auch an alles gedacht.

Mein Leben ist schon unendlich tragisch. :drama:


Erwähnte ich schon, daß ich neben den Katzen auch noch mit meinen Biotussitendenzen alle Leute vergrätze?

So, ich muß jetzt Schluss machen. Ela will wieder an ihren Computer. Sobald ich meinen neuen Rechner habe, werde ich den alten in einem rituellen Anfall von Tobsucht aus dem Fenster werfen, ey isch schwör Alda!

Church of Hoppi

Jubelet und frohlocket, denn ich habe die Church of Hoppi gegründet.

Jetzt fragen sich bestimmt alle Wer? Was? Warum? Hä? Böh? und vor allem Wie?

Tjaha! Lange Geschichte. Also, lange Geschichte, wenn ich sie erzähle. Ich versuch’s aber kurz zu machen.

Es gibt in den Weiten des Internet ein Forum. In diesem Forum gibt es User. Einer davon bin ich, ein anderer ist Hoppi. Dann gibt es natürlich noch viel mehr User.
Hoppi hat nicht nur tolle Haare, Hoppi ist toll. Viele andere User auch. Einige andere sind doof. Life happens sag’ ich da nur.

Hoppi hat einen Laptop. Mit dem geht sie immer ins Internet.
Der Laptop ging kaputt. Hoppi konnte nicht mehr ins Internet. Panik brach aus im Forum, Verzweiflung kroch durch das Mathom-Haus und Wehklagen hallte zum mitleidslosen Firmament empor.

Ich hatte da so meine eigene Art, mit Hoppis Abwesenheit umzugehen. Wenigstens konnte sie bisher zweimal kurz bei einer Freundin online gehen, sonst wäre im Forum bestimmt schon der Ausnahmezustand erklärt worden.


    Tag 2
    Habe ein Bettlaken mit der Aufschrift „OHNE HOPPI GEHT NIX! HOLT HOPPI ZURÜCK!“ aus dem Fenster der Agentur gehängt. Passanten fragen sich, welcher Fußballer mit „Hoppi“ wohl gemeint ist. Schütte mein stilles Wasser über ihren Häuptern aus. Banausen!

    Tag 3
    Dichte das Lied „Mein Freund, der Baum“ in "Hoppis Freund, der Laptop" um. Gröhle ununterbrochen „Hoppis Freund, der Laptop, ist tooooooot, er starb im früüüühen Aaaaaabendrooooot“ vor mich hin. Kollegen haben plötzlich alle ein Stockwerk tiefer zu tun. Sie können mein Herzeleid einfach nicht verstehen. Banausen!

    Tag 4
    Lese im Internet, daß Hoppi sich auf dem „Perigord Trail“ befindet. Mache mich sofort auf den Weg nach Italien.

    Tag 5
    Drehe um und gehe doch lieber nach Frankreich. Peinlich.

    Tag 6
    Hoppi ist nicht da. Franzosen zeigen mir ein geschecktes Pferd. Ganz nett, aber Hoppi ist ja wohl besser als ein Pferd! Banausen!
-.-








Tag 7
Gründe die „Church Of Hoppi“.
Versuche, Passanten und Kollegen zu rekrutieren.
Ernte seltsame Blicke.
Hastige Telefonate im Flüsterton hinter meinem Rücken.
    Banausen!








Weil grade nichts zu tun war, habe ich auch noch gleich das heilige Pergament der göttlichen Hoppi wiederentdeckt. An der sakralen Bedeutung des Namensschildes arbeite ich noch.

Unnötig zu sagen, daß die ganzen Bekloppten aus dem MH sofort drauf einstiegen und wir die nächste halbe Stunde eine Menge Spaß hatten. Danach hatten wir eine Exquisition, einen Messdiener, eine erste Prophetin (Hoppi erscheint ihr immer auf dem Handy – awesome!), formerly known äs Bischöfin/Päpstin, die auch gleich noch das Hoppi unser dichtete und das Evangelium ist auch grade in Bearbeitung.

Hey, und kaum waren wir gegründet hatten wir auch schon unsere erste Reformationsbewegung. Centi „Geh bloggen“ Luther deklamierte die Loslösung einer Teilkirche ohne Exquisition, weil das den Worten und Schriften der heiligen Hoppi näher läge.

Nachdem ich Alcarinque (die Exquisition) nicht einfach feuern kann, wird Centi wohl das Oberhaupt der Reformierten Hoppianer werden.

Shiny! :D


Mittwoch, 21. Juni 2006

Die Typographie und das Internet

Es war einmal, vor langer, laaaanger Zeit die Typographie. Sie war ein Regelwerk der Worte und der Zeichen für die Gebildeten und sie sorgte dafür, daß Bücher und Druckwerke fein anzusehen waren.
Dann kam das Internet. Anfangs war es noch ganz klein, so daß die Typographie sich lächelnd dachte „Ach, nein, dort ist kein Platz für mich, aber das ist ja auch nicht wichtig.“

Die Jahre vergingen, und das Internet wuchs und wuchs. Irgendwann dachte sich die Typographie, daß sie sich vielleicht, möglicherweise, eventuell und unter Umständen nochmal mit dem Internet befassen sollte. So ging sie zu ihm.


Das Internet trat nervös von einem Bit auf das andere. „Hallo.“ sagte die Typographie. „Ich bin die Typographie. Ich habe seit Jahrhunderten dafür gesorgt, daß Drucksachen, mit denen die Menschen kommunizieren, ästhetisch und eingängig waren.“

"Jaaaaa ..." sagte das Internet zögerlich. Es war sich nicht sicher, ob es mit der Typographie zurechtkommen würde, sie erschien ihm so altbacken. "Ich bin das Internet. Ich bin auch hauptsächlich für die Kommunikation da. Ähm. *gg* Darf ich Dich Typi nennen? *lol* Das ist so Brauch hier, weißt Du?"

Die Typographie betrachtete die *gg*s und die *lol*s skeptisch, aber sie nickte. Wenn es denn hier so Brauch sein sollte, wollte sie nicht als Spielverderberin gelten.


"Ja, also, Typi, ne, hm. Was hast Du denn da in diesem großen Sack dabei?" versuchte das Internet Konversation zu machen.

„Oh, das sind meine Schriften.“ sagte die Typographie stolz. „Tausende, jede anders, jede ganz individuell. Sie sind so etwas wie meine Kinder. Sieh nur, diese hier hat Mediävalziffern. Und das ist eine Renaissance-Antiqua, beachte die eleganten Punzen. Man muß sie genau kennen und wissen, auf welchen Papieren und mit welcher Druckart sie gut aussehen. Manche haben Ligaturen, manche nicht. Sonderzeichen, verschiedene Schriftschnitte. Faszinierend, nicht?“


Das Internet machte große Augen. So viele Schriften! Und alle so unterschiedlich! Es blickte verschämt auf seine fünf Standardschriftarten und die vermaledeite Times New Roman. Nein, damit konnte es keinen Staat machen. Besser, es wechselte das Thema.


"Sehr interesant, ja, doch, sehr. Darf ich Dich zu einem Glas Limo einladen?" sagte es hastig.
Die Typographie hüstelte leise und beugte sich vor. „Da fehlt ein 's' in 'interessant'.“ flüsterte sie dem Internet zu.

"Hu?" Das Internet war milde irritiert. "Aber das ist doch völlig egal, Hauptsache, jeder versteht, was gemeint ist. Ein oder zwei 's' ist dabei doch völlig uninteressant. Ich meine ... geht es Dir nicht gut?"
Die Typographie starrte das Internet mit offenem Mund an und japste. „Aber natürlich ist das wichtig! Das ist essenziell! Der Inhalt muß durch eine korrekte Rechtschreibung und die angemessene Form unterstrichen werden, ansonsten verliert die Botschaft an Seriosität!“ Die Typographie wedelte echauffiert mit den Händen in der Luft herum und schnaufte aufgeregt. „Jeder Text wird mehrmals Korrektur gelesen, wird genau auf den Empfänger abgestimmt! Das ist gleich nach dem Inhalt das Wichtigste!“


"Ahso."
Das Internet fragte sich kurz, ob die Seriosität von 'ey hasse maln bild von dir? willse f*cken?' durch eine angemessenere Form sowie durch korrekte Rechtschreibung erhöht werden könnte, sah aber doch davon ab, der Typographie diese Frage zu stellen. Irgendwie hatte es das Gefühl, daß es so besser sei.


"Jedenfalls ist es schön, dass Du vorbeigekommen bist, Typi. Soll ich Dich ein wenig herumführen?" fragte das Internet artig. Die Typographie nickte. Für Grundsatzdiskussionen war schließlich später noch genug Zeit, jetzt wollten sie sich erst einmal kennenlernen. Sie gingen los.


"Also, das hier ist ein Chat. Darin kommunizieren die Leute miteinander.
Die Typographie runzelte die Stirn. „Ist er kaputt?“
"Was? Oh. Nein. Nein, so reden sie im Chat. Das, ähm, das hat sich so entwickelt."
Die Typographie starrte auf *lol*, *pups*,*hihi*, *ggg*, *brb*, n00b, AnGElCurLz und *rofl*. Sterne tanzten vor ihren empfindlichen Augen. Das Internet betrachtete sie besorgt und zog sie schließlich weiter.


"Okay, geht's wieder? Du bist ganz grün. Oje. Du wirst mir doch nicht auf das Transferprotokoll, das habe ich grade gestern frisch gewaschen, Du wirst doch nicht ...? Nein? Gut. Gut. Also, hier hätten wir dann ein Forum. Da kommunizieren die Menschen auch miteinander."
Die Typographie holte tief Luft und sah sich das Forum an.

'Abba dan habb ich gesacht ... dass ist doch unglaublich ... kanst du dir so eine sensation vorstellen???!!!!' – 'hälst du doch im kopf ned aus!' – '
Ja die Szenen sind so ziemlich das heftigste. frodo's Blick, als sie draußen stehen und Gandalf egstürtzt ist. echt der Wahnsinn und die Anfurten!' – 'uhhh schwanger,schön und gut aber das ist uhhhhh.ich sah ja streckenweise auch nicht toll aus beim brüten.aber bei dem anblick muß brit sich dann echt nicht wundern wenn ihr angetrauter fremd geht.'

Sie fing leise an zu weinen.


Das Internet war nun ernsthaft beunruhigt. "Well, ich glaube, wir kürzen das Ganze etwas ab, yes?" Als nur leises Schluchzen von der Typographie kam, zog das Internet sie einfach unzeremoniell weiter.

"So, und hier hätten wir eMail, gar nicht interessant, können wir gleich ..." „E-Mail. Das schreibt sich E-Mail!“ wimmerte die Typographie.

"Meinetwegen auch E-Mail, aber hey, eMail sieht doch so viel cooler aus, findest Du nicht auch, Typi?"


Die Typographie starrte ihn an. Sie wischte die Augen trocken und schneuzte sich nachdrücklich die Nase. „Cooler? COOLER?“ Sie stemmte sich die Fäuste in die Hüften. Das Internet sah bange zu ihr auf und schob sich schon mal unauffällig auf den nächsten FTP-Ausgang zu.


„Hör mal zu, Internet. Wir zwei sind nicht nur sehr verschieden, wir leben auch noch in sehr verschiedenen Welten. Wir werden uns nie ähneln, aber ich glaube schon, daß zumindest ein bisschen von mir Dir sehr gut täte. Ja, das glaube ich.“


"Öhm. Öh. Wie Du meinst." Das Internet tastete unauffällig nach einem spitzen Virus.


Die Typographie schüttelte ungeduldig den Kopf. „Laß den Unsinn. Es sind nur ein paar kleine, einfache, grundlegende Regeln. Jeder mit auch nur ein wenig Grips kann sie ganz leicht lernen.“


Regel 1:
Groß- und Kleinschreibung wurde nicht von vertrockneten, alten Buchhaltern aus einer Weinlaune heraus erfunden. Sie macht durchaus Sinn. Verwende sie, und zwar korrekt. Die Buchstaben eines Wortes abwechselnd aus Majuskeln und Minuskeln zusammenzusetzen ist nicht cool sondern dämlich.



Regel 2:
Interpunktion ist wichtig und sinnvoll. Verwende sie sparsam und dem Anlass angemessen. Wage es nicht, mitten im Satz völlig unsinnig und unmotiviert plötzlich etliche Punkte zu setzen. Das wirkt nicht gedankenvoll und tiefsinnig sondern dämlich und infantil.



Regel 3:
Das Leerzeichen kommt nach dem Komma. Es gibt kein Leerzeichen zwischen Satzende und Satzzeichen.



Regel 4:
So dämlich die neue Rechtschreibung auch sein mag, versuche wenigstens, Dich an eine der Schreibarten zu halten, die irgendwann nach dem Krieg einmal offiziell war. Der Standard hat nicht mit einer Dartscheibe zu tun.



Regel 5:
Die Satzwelt kennt vier verschiedene Strichverbindungen: das Minuszeichen -, den kurzen Divis -, den längeren Gedankenstrich – und den ganz langen Geviertstrich — .

Der Divis steht beispielsweise ohne Leerzeichen zwischen durch ihn verbundenen Wörtern. Der Gedankenstrich (Alt + 0150) steht mit Leerzeichen vor und hinter einem Einschub im Satz.

Den Geviertstrich lassen wir mal Geviertstrich sein. Wir wollen es ja nicht übertreiben.



Regel 5½
Seit Jahren der häufigste Fehler: immer wieder wird, wie bei einer Schreibmaschine, das Zoll- bzw. Sekundenzeichen verwendet: "Beispiel".

Richtig wäre dies „Beispiel“

oder das »Beispiel«

Die korrekten Gänsefüßchen vorne finden Windows-User unter Alt + 0132 bzw. Alt + 0147.


Diese Regel wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Zollzeichen sind im Internet bereits zu einer Art Konvention geworden, und wie der Genitiv werden die korrekten deutschen Anführungszeichen wohl bald zumindest aus dem Internet verschwunden sein.



Regel 6:
Aus Großvater wird bei Großschreibung GROSSVATER.

Dies hier ist eine typografische Kardinalsünde, die selbst im Internet vermieden werden sollte: GROßVATER.
Das 'ß' ist ein Kleinbuchstabe, und wir alle erinnern uns noch an Regel 1, nicht wahr?


Regel 7:
Deppenapostrophe sind unbedingt zu vermeiden. Der Genitiv benötigt ebensowenig einen Apostroph wie der Plural. Ein Apostroph kennzeichnet den Wegfall eines Buchstaben oder einer Silbe.

Sollte dann doch einmal ein Apostroph gebraucht werden, findet man den typographisch richtigen unter Alt + 0146 oder wahlweise auch links der großen Entertaste.

Was rechts im Anschluß an die Zahlenleiste über den Buchstaben zu finden ist, sind französische Akzente. Schreibt französisch oder lasst die Finger davon!


Regel 8:
Schließt euren Farbcode. Nein, wirklich. Tut es.


Regel 9:
Jüngst an einem Wühltisch: Mädchen oder Knaben Slip: 3,99 €. Oder auf der Südzucker-Packung: Würfel Zucker. Manche beneiden uns Deutsche, weil wir Wörter koppeln können, was vor allem unsere Literatur reicher macht. Doch Würfelzucker ist auch für eine Produktpackung ein wunderbares Wort. Die Preisauszeichnung Mädchen- oder Knabenslip verliert erst mit einem Bindestrich (Divis) ihre Schlüpfrigkeit. In enger Korrelation mit Regel 7: Vermeidet Deppen Leer Zeichen. Um der Liebe Erus Willen.


Regel 10:
Jedem passieren mal Fehler, das kann man nie völlig ausschließen. Das Internet ist außerdem ein schnellebiges Medium, bei dem die Form schwieriger zu gestalten und zu bemerken ist.

Bemüht euch aber zumindest um Verbesserung, anstatt stolz auf eure Unwissenheit zu sein und diese zum Standard zu erklären.


Das sind die Regeln. Einfach, nicht?“




Die Typographie drückte dem Internet den Katalog in die Hand und tätschelte ihm den Kopf. Das Internet schielte auf die 10 Regeln. Leichter Rauch kam aus seinen Ohren.

„Na? So schwer ist das doch gar nicht, oder?“



Das Internet nickte – und schüttelte gleich darauf den Kopf. „Wie soll ich mir das denn merken? Das schaffe ich doch nie!“

Die Typographie betrachtete schmunzelnd die Anführungszeichen und klopfte dem Internet aufmunternd die Schulter.
„Ach was, das schaffst Du schon. Nur Mut, und sieh nicht alles so verbissen. Hab’ einfach Spaß an guter Typographie.“



Das Internet grinste schief.



Ah, damnit. Es hatte schon ganz andere Krisen gemeistert.



Internet und Typographie gingen dann noch einen Grüntee trinken, plauderten ein wenig, verabschiedeten sich am Abend artig und schlenderten jeweils entspannt wieder zurück in ihre eigene Welt, beide reicher als sie vorher waren.




Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lehrt man sie noch heute.



Amen, uh, Ende.

"And the White House burned, burned, burned ..."

"... and we're the ones that did it!"
Keine Sorge, ich fröhne hier keinen terroristischen Umtrieben (man muß ja heutzutage sehr vorsichtig sein, ne?), das ist aus einem Lied der Arrogant Worms, 'The War of 1812".

Nette Truppe, es lohnt sich, da mal reinzuhören.

Genug des Getändels. Es ist heiß. Es ist sehr heiß. Heiß und schwül, die schlimmste Kombination seit Johann Philipp Reis und ein paar Drähten. Wenn es regnet, verdampfen die Tropfen sofort auf dem glühenden Asphalt und tragen zur Luftfeuchtigkeit von schätzungsweise 99% bei. Ich kann es grade mal ertragen, im abgedunkelten Zimmer vor einem laufenden Ventilator zu sitzen. Dummerweise besteht mein Chef darauf, daß ich körperlich in der Agentur anwesend bin. Rats!
Also sitze ich im nicht abgedunkelten Dachboden vor dem Ventilator und versuche, nicht völlig hinwegzufließen. Was meiner Arbeitsfähigkeit enorm entgegenkommt.

Die Katze lag übrigens grade zwischen den Herdplatten. Ich hatte den Backofen an und sie waren deswegen schön warm.
Ich meine: WTFBÖH??
Von mir hat sie das nicht, soviel ist schon mal sicher.

Warum schreibe ich – besonders bei der Hitze – eigentlich ein Blog? Warum ergab ich mich schließlich dem Herdentrieb?

Deswegen:
"Geh bloggen!" sagte Centi. Immer und immer wieder. "Nein." sagte ich. "Wenn ich blogge, fällt mir nichts mehr ein." "Ich brauche ein reagierendes Gegenüber. sagte ich. "Wenn ich nur so blogge, wird es stinklangweilig." sagte ich.
"Geh trotzdem bloggen!" sagte Centi.



Bedankt euch also bei ihr. Sie war's.

Sonntag, 18. Juni 2006

Hounted House

Sie sind eine der etabliertesten Konventionen des Gruselgenres: Haunted Houses, die Spukhäuser.

Sie sind groß, gradezu riesig, voller großer, dunkler Möbel, unheimlicher Bilder und Büsten, wurden von Generationen arbeitswütiger Spinnen mit Spinnweben durchsponnen und haben meist große Türen mit ebensogroßen Schlössern, denn "Uaaah! Ein Geist! Ein Geist! Laß uns durch die weit offene Eingangstür verschwinden!" läßt irgendwie nicht das rechte Gruselgefühl aufkommen.

Ich sehe ja auch ein, daß allein die Filmdramaturgie es nicht zuläßt, mal einen Haunted Geräteschuppen zu thematisieren. Klaustrophobische Labyrinthe sind einfach viel dramatischer, ganz zu schweigen von langen, mit staubigen Läufern ausgelegten Gängen, die man so schön laut schreiend entlanglaufen kann.

Aber nehmen wir einmal an, es gäbe sie, die Haunted Houses. Im Internet gibt es ja genügend Sites, die sich mit der Thematik beschäftigen. Und was ist? Es sind immer riesige, alte Burgen, Villen oder sonstige Gebäude. Auch in der Realität scheinen Erscheinungen einen gewissen Sinn für Stil und Prunk zu haben, was bestätigt, daß Standesdünkel selbst über den Tod hinaus weiterbesteht.

Deswegen werden wir uns vom Hounted Geräteschuppen, dem Ein-Zimmer-Appartment of Doom oder der Verkehrsinsel of Wickedness wohl verabschieden können. Auch Geister haben schließlich ihren Stolz.

Etikette

Wahrscheinlich gebietet es die Höflichkeit, daß man sich in seinem ersten Blogeintrag erst einmal vorstellt.

Höm.

Call me Ishmael FrauKatz. Ich bin so ganz grundlegend sehr langweilig. Ich ziehe des Wochenends nicht um die Häuser, finde Bungee-Jumping ziemlich bescheuert, halte mich (meistens) an die Verkehrsregeln und ich lese viel. Darüber hinaus bin ich eine leidenschaftliche Vertreterin der "Denglisch-Fraktion". Ye be warned.

Außerdem mag ich Katzen.

Einige Leute würden das die Untertreibung des Jahrhunders nennen und so böse Wörter wie "besessen", "fanatisch" und "total durchgeknallt" verwenden, aber diese Leute sind jetzt nicht hier. Nur ich und Hoppis Schaufel.

Soviel zum Protokoll. Dann fangen wir mal an.