Sonntag, 27. August 2006

Ghosts from the past

Für den Fall, daß es irgendjemand nicht mitbekommen hat (manweißjanie): ich habe zwei Katzen. Weil Centi das Flüffelchen augenscheinlich sehr mag, hier ein paar neue Bilder von ihr. Und vom Kater, den ich auch sehr putzelig finde.


Flüffchen















Herr Pummelwurst









Gut, das wäre das. Dann kann ich ja zum nächsten Thema kommen.
In der Kollegstufe war ich damals un-heim-lich, ab-so-lut und bis über beide Ohren in einen Schulkollegen verknallt. Nennen wir ihn ... mmmh ... Lukas.
Wir haben zusammen in der Abizeitungsredaktion gearbeitet und ich himmelte ihn aus der Ferne an. Leider hatten wir nicht sonderlich viele Kurse zusammen (ich glaube sogar gar keinen) und nach dem Abi verlief sich das ohnehin ziemlich schnell.

Ich war damals (und heute eigentlich noch) auch nicht der Ansicht, daß ich jemand wäre, an den man sich anders als mit „achja, die gab's ja auch noch“ erinnert. Von daher hatte ich mit meiner Schulzeit eigentlich schon so ziemlich abgeschlossen. Been there, done that, can't remember most of it.

Vorgestern entdeckte ich dann eine eMail von ihm in meinem Junk-Ordner. Dank meines neuen Rechners darf ich auch den Junk-Filter von Thunderbird neu trainieren, und er macht hin und wieder noch ein paar kleine Fehlerchen.
Jedenfalls war da eine Mail von ihm. Sie war auch nach 15 Minuten intensiven Anstarrens, Kneifens und Blinzelns noch da. Ich entschloss mich also wagemutig, sie zu öffnen.

Er schrieb, daß es ja lange her sei, daß wir uns gesehen hätten. Er hätte Benedict getroffen (einen ehemaligen Chorkollegen von mir, war eine Klassenstufe unter mir) und der hätte ihn gefragt, ob er mich denn kennen würde. Natürlich würde er mich kennen, und er hätte Benedict von der Zeit in der Abizeitungsredaktion damals erzählt, von meinem irre witzigen Impressum etc.
Dann fragte er, was ich denn heute machen würde, ob ich noch immer Buchhändlerin wäre und ich doch mal erzählen solle.

[...]

Na? Ist das nicht ein Grund zum Feiern? Ein Grund, schnell 50 Kilo abzunehmen, sich mal zu treffen, alte Geschichten zu erzählen und neue zu machen? Hm? Ist das nicht ein Grund zur Freude, zum Jubel, zur extatischen Zelebrierung, wenn sich die alte Jugendliebe wieder meldet?

Ich höre lieber auf, zuviel Subtilität ist nicht gut für's zentrale Nervensystem.

Ja, das wäre es wohl. Wenn er Benedict nicht getroffen hätte, weil beide mittlerweile dasselbe studieren. Auch das wäre nicht sooo schlimm, wenn das Studienfach nicht zufällig das Priesterseminar wäre.



Meine Jugendliebe wird ein katholischer, religiöser, zölibatärer Priester. Huzzah! Das ist so typisch FrauKatz, it's almost frightening.

Ich bin nicht gut für Männer. Selbst wenn sie von meiner Zuneigung nichts wissen, treibe ich sie ins Zölibat.

Das ist unglaublich deprimierend.

Entschuldigt mich bitte, da gibt es ein paar Tafeln Schokolade, die meiner sofortigen Aufmerksamkeit bedürfen.

Donnerstag, 24. August 2006

... und an der ethischen Grundsatzentscheidung dann links abbiegen

Zur Einstimmung eine Erkenntnis, die mir in den letzten Wochen so kam: wenn das Leben mir wieder so ein paar Steinchen in den Weg legt, dann hilft es mir ungemein, im Geiste ein bestimmtes Mantra zu rezitieren: „So blogging this, SO blogging this, SOWAS VON blogging this!“

Manchmal, wenn mir keiner dabei zusehen kann, hospitalisiere ich auch ein wenig vor mich hin. Sehr beruhigend.

Oh, die Katze will schmusen. Ich schreibe später weiter.

[...]

So. Katze glücklich, Frauchen voller weggestreichelter Haare. Mission accomplished.

Wo war ich, bevor meine felidophilen Tendenzen mich wieder dahinrissen? Ah ja. Die meisten von uns entwickeln im Laufe ihrer Jugend sowas wie ethische Grundsätze und verbringen dann den Rest ihres Lebens damit zu versuchen, die eigenen Standards zu erfüllen.

Irgendwann, vor ein, zwei Jahren, trottete ich so den Weg der allgemeinen, gesichtlosen Masse entlang, als mein Blick auf eine Abzweigung fiel. Ein wenig überwuchert, ein paar wilde Blümelein, summende Bienchen. Er war ein wenig hügelig und stellenweise schlammig, aber er sah gut aus. Auf dem Wegweister stand „BIO“ und ich dachte mir „Hey, warum nicht?“ Also trottete ich fortan hauptsächlich diesen Pfad entlang.

Ich bin noch nicht so hardcore, daß ich Kartoffeln in Blumentöpfen selbst ziehe, nur noch Hanf trage und mein geliebtes Auto (Sie heißt Anna) aufgeben würde, aber ich weiß zumindest wie man CousCous, Hirse und Grieß zubereitet.
Mit den Biotendenzen Hand in Hand kommt oft auch etwas, das ich in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks soziales Bewußtsein nennen möchte. Das bringt dann mit sich, daß man böse, ausbeuterische Menschenschinder-Konzerne wie Lidl und Schlecker disst und stattdessen zu liebenswerten, bioverehrenden und mitarbeiterfreundlichen Unternehmen wie tegut und DM geht.
Man erfüllt damit die eigenen Vorstellungen von angemessenem, humanistischen Verhalten ist alles ist gut.

[...]

Es sei denn natürlich, daß man grade absolut hundemüde nach Hause fährt, total erschöpft ist, im Hintergrund des Kopfes entwickelt sich grade so ein unschönes Druckgefühl, das sich in einen ausgewachsenen Kopfschmerz auswachsen könnte, man hat noch tausend Dinge zu tun, dafür aber nur ein paar kostbare Stunden Freizeit übrig, man muß noch ein paar kleine Besorgungen machen – und der einzige Laden in der Nähe ist ein verachtenswerter, mieser, kleiner, dreckiger, unterdrückender Lidl.

Solange es sich nicht um Gemüse oder Obst handelt (viiieeeel zu sehr mit Schwermetall belastet hat Stiftung Warentest herausgefunden), werde ich tief Luft holen und diesen Tag eben unter meinen eigenen Erwartungen bleiben.

Hey, ich bin jung. Ich habe noch viel Zeit, zur perfekten Synthese zwischen Ghandi und Mutter Teresa zu werden.
Vielleicht ist es auch ganz gut, die Erwartungen an sich selbst ein kleines bisschen zu hoch zu stecken. Nicht so unerreichbar hoch, daß es einen von vorneherein entmutigt, aber ein klitzekleines Bisschen höher als man problemlos erreichen kann.
Das spornt an und läßt das Leben nie langweilig werden.


Meine Katzen bekommen dafür mittlerweile nur noch bestes Biofutter. Keine Kompromisse bei den kleinen, pelzigen Wonneknäueln.

Ihr könnt euch schon mal auf einen Katzenfutter-Blogeintrag einrichten.

Ja, das ist eine Drohung.

Kähähähähähähä.

Dienstag, 22. August 2006

Geheime Leidenschaften

Jeder hat ja so seine Passionen, die er nicht unbedingt gleich beim Kennenlernen dem überraschten Gegenüber auf die Nase binden würde. Bei mir beispielsweise dauert es zum Teil bis zu 15 Minuten, bevor ich das Gespräch auf Katzen lenke. Meine hart erlernte Zurückhaltung begeistert mich ungemein, ich muß schon sagen.

Dann gibt es noch Leidenschaften, die einem dann doch ein bisschen peinlich sind. Katzen, Schokolade, Eiscreme, Kornblumen – das ist ja alles eigentlich kein Problem, im Gegenteil, das trägt zum Eindruck liebenswürdiger Verschrobenheit bei und sollte unbedingt kultiviert werden.

Die Wirklich Geheimen Passionen aber hebt man sich für besondere Gelegenheiten auf. Wenn man bei einer guten Freundin übernachtet, nachts im Dunkeln daliegt und sich noch etwas unterhält oder wenn man völlig, absolut und total besoffen ist.

Da in meinem Fall der Suff als Gelegenheit ausgeklammert werden kann (ich erwähn's immer wieder ganz gerne, ne?), werde ich mich eben hier outen.

Ich lese gerne Klatschblogs.

Abends, wenn ich erschöpft von der Mühsal des Tages nach Hause komme, mache ich mir gerne einen Tee oder ein sonstiges Getränk, setze mich vor den PC und lese nach, was die ganzen Hollywoodstars denn nun schon wieder angestellt haben. Das entspannt mich und gibt mir das wohlige Gefühl, daß meine Privatsphäre, um die ich ohnehin schon immer einen Riesenaufstand zu machen pflege, unendlich wertvoll sei.

Ohne meine Klatschblogs wüßte ich beispielsweise nicht, wer zum Henker eigentlich Paris Hilton ist. Mittlerweile wird sie wohl auch vom deutschen Fernsehen thematisiert, aber da ich seit etlichen Jahren nicht mehr fernsehe, fällt das als Informationsquelle ebenfalls aus. Ich wüßte auch nicht, daß Paris Hilton ins Guinness Buch der Rekorde eingegangen ist, und zwar als am meisten überschätzte Persönlichkeit.

Kchkchkchkch.

Sehr viel Anteil nehme ich auch an Britney Spears. Früher interessierte sie mich ja so gar nicht, aber mittlerweile könnte man ihre Lebensgeschichte ja direkt als Seifenoper verkaufen. Erfolgreiches Popsternchen heiratet Backgroundtänzer, wird schwanger und erfolglos, während ihr (völlig talentloser) Ehemann durch Clubs zieht und versucht, auf ihrer Bekanntheit sowas wie eine Karriere aufzubauen. Sie streiten sich, sie nimmt ihm das Auto weg, das Baby kommt, sie läßt es fast fallen und wird quasi gleich nach der Geburt schon wieder schwanger.
Ihre Karriere kann sie eigentlich vergessen und um zu beweisen, wie glücklich sie ist, will sie ihren Kevin ein zweites Mal heiraten.

Tsk. Sowat funktioniert nich', Mädsche.



Trotz allem tut sie mir irgendwie leid. Sie wirkt eigentlich immer recht sympathisch und uneingebildet.

Tja, und dann gibt es natürlich auch immer noch so heiße Themen wie Angelina Jolie und Brad Pitt (sollen sich schon wieder getrennt haben), Katie Holmes und Tom Cruise (beide gaga und verstecken ihr Baby, sofern es denn existiert, denn schon alleine die Schwangerschaftsbilder waren ja sehr seltsam also man weiß ja nie was man da so hört ne zuzutrauen ist es diesem Scientology-Deppen ja, laberlabersülz) und natürlich, daß Orlando Bloom seine Kate Bosworth mal lieber etwas füttern sollte:


Natürlich habe ich mich nie über Leute lustig gemacht, die sich Seifenopern ansehen.

Nicht sehr zumindest.

Aber ich hege mittlerweile den vagen Verdacht, daß für meine Gossipblog-Vorliebe das gleiche Gen zuständig ist, das andere dazu bringt, sich jeden Abend vor den Fernseher zu setzen und sich „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, „Verliebt in Berlin“ oder sonstigen Krams anzusehen.

Verdammt! Der Sockel meines Elitedaseins wackelt mal wieder.

Tragisch.

Freitag, 18. August 2006

Big Katz to the rescue

Status Computersituation:

Er erkennt meinen Digicamkartenleser partout nicht mehr.
Er setzt die Taskleiste bei jedem Neustart auf einzeilig zurück.
Das eine Laufwerk setzt bei Gebrauch das gesamte System außer Gefecht.
Meine ältere Version von Nero bringt das System dazu, aus heiterem Himmel neuzustarten und etwas von einem „schwerwiegenden Ausnahmefehler“ zu faseln.
Ich kann meine NB-E-Mail-Accounts nicht mehr abrufen.
• Mein DVD-Player kann keine Double-Layer-Rohlinge abspielen.
• Thunderbird verschiebt trotz eindeutig anderslautendem Filter den täglichen Webcounterstatus beharrlich in den Papierkorb. :suspekt:

Ansonsten bin ich noch eifrig beim Einrichten, Umrichten, Herrichten und Dinge tun. Man gewöhnt sich schon ziemlich an seine eigenen, kleinen Anpassungen. Würde man sich an die Standardeinstellungen gewöhnen, man hätte bei Neuinstallationen viel weniger Arbeit. Aber nein, es muß ja eine doppelzeilige Taskleiste sein, die gängisten Programme müssen in drei zusätzlichen Fluppel-Taskleisten am oberen Bildschirmrand verstaut werden, der Desktop muß völlig leergefegt sein (bis auf den Papierkorb. Den mag ich. Der darf bleiben.) und so weiter und so fort.

Es treibt Leute, die sich mit meiner speziellen Art, meinen Coumpter einzurichten, nicht auskennen, in den Wahnsinn.

[...]

Gut so. Muahahaha und Kähähähähä.

Kommen wir nun zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben:

Ich habe vor einer Woche eine Katze gerettet.

Ich mache an dieser Stelle mal eine kleine Kunstpause, damit die ungeheure Bedeutung dieser Worte in das Bewußtsein des Lesers einsinken kann.

Wirkungsfeld der wahren Helden des Alltags ist ja heutzutage immer öfter das Internet. So auch dieses Mal.
Ich überprüfte grade das Forum, in dem meine Katzen immer lesen. Ich selbst habe neben meinem Forum natürlich kein anderes Forum. Niemals nicht, neinnein. Da gibt es einen Thread namens „Katzenprobleme“. Dort schrieb eine Userin, daß es ihrer alten Katze momentan recht schlecht ginge. Sie schien schon mal ganz sicher zu sein, daß es nur am Alter lag und war mehr damit beschäftigt, was das für Auswirkungen auf ihren Sohn haben würde (der mit der Katze aufgewachsen war) als damit, daß die Katze jetzt ihre Hilfe brauchte. Natürlich hatte sie auch die üblichen, romantischen Vorstellungen von einem friedlichen Tod daheim und außerdem wollte Sohni nicht, daß die Katze wegkommt.

Ich bin ja die erste, die „Hier! ICHICHICH!“ schreit, wenn es um das Verkitschen und Verwöhnen von Katzen geht. Ich kultiviere diesen Eindruck vor anderen auch ganz gerne muß ich zugeben. Ich persifliere mich quasi selbst.
Das hört bei mir aber stante pede auf, wenn es um ganz grundlegende Sachen wie Gesundheit, Haltungsbedingungen und Ähnliches geht.

Wenn mich meine zwei Jahre in der Tierarztpraxis etwas gelehrt haben, dann daß dieser sanfte, friedliche Tod, den Besitzer sich so gerne vorstellen, eigentlich ein Mythos ist. Ich habe zu viele Tiere (Katzen und andere) elend verrecken sehen, weil ihre Halter nicht erreichbar waren oder nicht genügend Courage hatten, ihrem angeblich ja so geliebten Tier dieses Martyrium zu ersparen.

Ich hoffe, wenn es bei meinen kleinen Pummelchen einmal soweit ist, werde ich genügend Kraft haben, das Richtige zu tun. Ein Tier zu haben bedeutet nicht nur, daß man sich darüber entzückt und die guten Zeiten teilt. Nein, es bedeutet auch, daß man Teppiche schrubbt, Kratzer und Bisse versorgt, blaue Flecken bekommt und daß man es gehen läßt, wenn es soweit ist.

Einerseits konnte ich die Haltung dieser Userin schon verstehen, aber mein Verständnis ging nicht soweit, als daß ich sie gutgeheißen hätte.
Es entspann sich also eine Diskussion. Sie könne ja theoretisch ohnehin erst am Montag zum Tierarzt gehen (es war Sonntag), außerdem solle sie doch daheim sterben dürfen. Nein, meinten etliche, Tierkliniken bieten einen 24-Stunden-Notdienst, sonst dürften sie sich nämlich nicht Tierkliniken nennen. Sie solle doch in den gelben Seiten nach Tierkliniken suchen.
Die Userin lamentierte aber weiter, ohje, der arme Sohn, er sei doch mit ihr aufgewachsen, sie solle natürlich daheim sterben.

Als sie dann meinte, daß die Katze sehr warm, nahezu heiß sei, stellten sich bei mir alle Härchen auf: das deutet nämlich auf einen Infekt hin. Katzen, die an Altersschwäche leiden, haben andere Symptome.

Ich schrieb dann folgendes:

    Nein. Du kannst jetzt schon was unternehmen. Ruf die Tierkliniken an.
    Es ist sehr rührend von Deinem Sohn, daß er sie dabehalten und beschmusen möchte, aber ich glaube nicht, daß ein Neunjähriger den medizinischen Zustand seines Haustieres erschöpfend beurteilen kann.

    Ihr scheint euch schon damit abgefunden zu haben, daß es zu Ende geht, aber grade wenn sie jetzt Fieber hat, würde ich auf jeden Fall vorher nochmal einen TA zu Rate ziehen. Die Vorstellung, daß ich noch etwas hätte tun können und es nicht getan habe, weil ich einfach so fest davon überzeugt war, daß es am Alter liegt, würde mich so richtig fertigmachen.


Der letzte Satz hat dann wohl den Ausschlag gegeben.

    @FrauKatz: „Die Vorstellung, daß ich noch etwas hätte tun können und es nicht getan habe, weil ich einfach so fest davon überzeugt war, daß es am Alter liegt, würde mich so richtig fertigmachen.“

    Genau dieser Satz von Dir hat uns dazu bewogen heute zu handeln.


Die Katze wurde zum TA gefahren. Der diagnostizierte eine Lungenentzündung, gab ihr Infusionen und einen Haufen Antibiotika. Die Chancen standen anfänglich nicht gut, es war sehr knapp.

Das war vor einer Woche. Mittlerweile geht es der Katze schon wieder besser, sie frisst, trinkt und meckert schon wieder wie ein Weltmeister. Sie scheint über dem Berg zu sein und ich hoffe, daß sie noch ein paar gute Jahre vor sich hat.

    Sollte sie diesen heftigen Infekt überstehen bin ich überglücklich und wir lassen sie auch nicht mehr raus. Halsband habe ich ihr schon abgenommen. Niemand weiß wie viel Zeit wir noch zusammen haben. Und ich danke FrauKatz, sie war ausschlaggebend dafür das wir gestern noch in die Tierklinik gefahren sind.



Ich kann gar nicht sagen, wie froh ich darüber bin. Ich kenne diese Userin vom Lesen als sehr netten, lieben Menschen, und ich kann ihre Gedanken wie schon gesagt durchaus verstehen. Aber manchmal verrennen wir uns in etwas, und dann ist es wichtig, daß wir vielleicht auch für die Meinungen und Anregungen anderer offen sind. Diese Bereitschaft, sich andere anzuhören, ist eine wertvolle Gabe, die nicht hoch genug geschätzt werden kann.


Natürlich weiß ich nicht, ob dieser eine Tag ausschlaggebend war. Vielleicht war er es, vielleicht auch nicht. Hauptsache ist jedenfalls, daß noch rechtzeitig etwas unternommen wurde und daß es der Miez wieder besser geht.


Ach ja, da wir es grade von Miezen haben: als ich neulich dem dreijährigen Sohn meiner Freundin eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen habe, deutete ich auf das Bild einer Katze und meinte „Da, guck mal, da sitzt eine Miez auf dem Dach.“ Er blickte mich daraufhin wohlwollend-verwirrt an und meinte „Aber das ist doch eine Katze.“

Ähm. Ja. Ich erklärte ihm daraufhin, daß man Tierchen und Leuten, die man mag, oft Kosenamen geben würde. *hüstel*

Sie werden so schnell erwachsen.

Montag, 14. August 2006

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Der Titel dieser Seifenoper (von der ich zugegebenermaßen nicht mal eine Folge gesehen habe) ist nun ja schon in allen möglichen und unmöglichen Zusammenhängen verwurstet worden, da will auch dieses Blog nicht zurückstehen.

Die guten Zeiten lassen sich an diesem Wochenende ganz klar zuordnen: Samstag! Da hatte ich nämlich ganz lieben Besuch und es war einfach großartig. Ich fürchte, ich habe sie ziemlich zugequatscht, weil ich mich so gefreut habe.

Kennt ihr das auch, wenn man sich mit jemandem trifft, den man schon länger nicht mehr gesehen hat, und es ist, als habe man sich erst gestern gesehen? Es gibt keine peinlichen Gesprächspausen, man plaudert einfach ganz entspannt miteinander und fühlt sich wohl.

Hach. Es ist einfach nur toll. :strahl:

Der Samstag war selbst unter guten Zeiten eine gute Zeit. Definitiv.

Um das kosmische Gleichgewicht zu wahren, mußte dann natürlich auch ein absolut bescheidener Tag folgen. Was er dann auch tat.

Doch zunächst ein Update meiner Computersituation.

Wir rekapitulieren:
• Mein alter Rechner spann dermaßen herum, daß er quasi nicht mehr benutzbar war.
• Ich orderte einen neuen Rechner.
• Mein alter Rechner dachte sich „HA! Dir geb' ich!“ und funktionierte auf einmal wieder.
• Dafür lief mein neuer Rechner zum Ausgleich so schnell und stabil wie ein dreibeiniger Esel.

Die Checkliste der aufgefallenen und teilweise schon erledigten Gebrechen:
Er erkennt meinen Digicamkartenleser partout nicht mehr.
• Er setzt die Taskleiste bei jedem Neustart auf einzeilig zurück.
• Das eine Laufwerk setzt bei Gebrauch das gesamte System außer Gefecht.
Meine ältere Version von Nero bringt das System dazu, aus heiterem Himmel neuzustarten und etwas von einem „schwerwiegenden Ausnahmefehler“ zu faseln.

Außerdem gibt's da noch diverse Schwierigkeiten, meine ganzen Mailaccounts wieder korrekt einzurichten, aber da gebe ich dem Rechner erst mal keine Schuld dran. Erst mal. :finster:

Diese Situation zieht sich jetzt schon etliche Wochen hin und ich sehe mich fast dazu Imstande, den Worten meines Reha-Beraters zu widersprechen: Doch, man kann allergisch auf Computer werden.

Nun kommt einer meiner Bekannten ins Spiel. Ich erwähnte ihn in einem meiner früheren Beiträge schon, es ist der Mann der tausend Themen. Er und seine Freundin, nennen wir sie mal F. und P., kennen sich mit Computern noch weniger aus als ich, und das will schon was heißen.
Das Problem ist aber auch, daß sie aufgrund dieser Naivität bezüglich Computerdingen überhaupt nicht differenzieren können. Wenn man am Computer arbeitet, kennt man sich automatisch mit allem aus, basta.
Was dann dazu führt, daß ich als reiner Designer mit ausgeprägter Hardwarelegasthenie mal eben zum Experten für Computertechnik mutiere. Was an und für sich noch gar nicht so schlimm wäre, würde F. nicht ständig ohne mein Wissen überall verkünden „Die kann das!“ und mich dann vor vollendete Tatsachen à la „Du machst mal das und das.“ stellen.

Ich mag die beiden wirklich, aber gestern war ein Tag aus der Hölle.

Sie haben sich einen neuen Rechner besorgt. Der alte Rechner war aaaaaaaalt. Altaltalt. Aaaahaaaalt. Er lief mit Win98, hatte keinen USB-Anschluß, keinen Brenner oder sonstige Anschlüsse, über die man die alten Festplattendaten auf die Festplatte des neuen Rechners hätte bringen können. Vom Diskettenlaufwerk reden wir mal nicht. Shoo.
Praktikabelste Lösung also: die alte Festplatte irgendwie an den neuen Rechner anschließen und die Daten direkt überspielen. Ich ließ mir vom rettenden Zebra genaue Anweisungen geben, wie ich eine Festplatte als Slave genubsiet in einen anderen Rechner einbaue. Halleluja, ich glaube, das kann ich jetzt. :freu:

Letztendlich habe ich Robrob (meinen Hardwaredealer) aber kurz vor knapp doch noch erreicht und er hat mir sein Festplatten-USB-Device geliehen, in dem man die Festplatte einfach feststöpselt und dann vorne mittels USB-Anschluß mit dem anderen Rechner verbindet.

Ich kam also um 15 Uhr bei F. und P. an. Meine Erwartungen aufgrund der Abmachung: neuen Rechner einrichten, ein paar zusätzliche Progrämmchen draufspielen, alte Festplatte überspielen, ein wenig Kaffeeklatsch. Zeitplanung: so gegen 18 bis 19 Uhr sollte ich wieder daheim sein. Ich wollte ja noch Wäsche waschen, Hausordnung machen, Katzen füttern, aufräumen und diverse andere Dinge erledigen.

Wir setzten uns erst mal hin, tranken Tee und aßen Kuchen. P. hatte gebacken und die Joghurt-Früchte-Torte war ausgesprochen exquisit.

Dann klingelte es an der Tür. Es war der Nachbar, denn ich sollte mir mal seinen Drucker ansehen. Der funktionierte nämlich nicht mehr. Aber zuerst sollte ich mir mal den Rechner der Tochter einer Arbeitskollegin ansehen, der lief nämlich auch nicht mehr, bevor ich mich dann an die Einrichtung des neuen Rechners machen sollte.

Ich stand also vor dem ganzen Schmodder und fragte mich, wie besoffen ich eigentlich gewesen sein muß, als das Ganze mit mir abgesprochen wurde, weil ich mich an nichts dergleichen erinnern konnte. Ach, halt, ich trinke ja nicht. Hm.

Ich also gute Miene zum bösen Spiel gemacht und mir erst mal den Rechner von der Arbeitskollegin vorgenommen. Wie gesagt, F. hatte ihr schon vollmundig verkündet, daß ich das richten würde. Ich hab's schon des Öfteren versucht, aber wenn ich sage, daß ich sowas nicht mache, geht das zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus. Außerdem wird er dann etwas ungehalten, wenn er was verspricht, was ich dann nicht halten kann. Also gebe ich mein Bestes.
Was darin bestand, auf die Fehlermeldung des nichtbootenden Computers zu blicken, „Datei bla/system32/tralala.dll wurde nicht gefunden, bitte neuinstallieren“, und mir zu wünschen, daß sich der Boden auftun und mich verschlucken würde.

Ich versuchte es mit Neuinstallation, was nicht ging, weil laut Meldung irgendwas an der Festplatte irreversibel beschädigt sei.
Mein Problem nun: Mein Drucker behauptet zum Beispiel gerne mal, daß er kein Papier mehr hat, wenn die Patronen leer sind. Solche durchsichtigen Täuschungsversuche durchschaue ich natürlich sofort, da macht mir keiner was vor.
Nur bezüglich der Neuinstallation wußte ich nicht: Log mich der Computer an, wie sie das gerne mal tun, oder hatte die Festplatte wirklich einen Batscher weg? Gäbe es noch eine Möglichkeit, da doch noch was zu machen?

Ich wußte es nicht.

Hätte ich vorher gewußt, was auf mich zukommt, ich hätte mich wenigstens bei Leuten erkundigen können, die sich tatsächlich mit dem Zeug auskennen. Mache ich ja gerne, man lernt ja auch immer noch dazu. So aber konnte ich nur sagen „Hm, ja, sieht nach Festplattendefekt aus. Sag aber nochmal nix, ich gucke daheim mal in Ruhe nach, ob's da nicht doch noch was gibt, was man machen kann.“



Der neue Rechner von F. und P. erwies sich dann als Kinderspiel. Selbst das Übertragen der Festplatte lief völlig glatt, ich hätte da noch stundenlang mit den Schrauben, den Kabeln und den Platten herumwerkeln können. Hach.

Kommen wir nun zum Rechner des Nachbarn. Die Wohnung war super ordentlich und aufgeräumt, was aber auch nichts half, sie stank nämlich zum Gotterbarmen nach kaltem Rauch. Der Computer stand in einer winzigen Butze, war so alt, daß ich ihn sofort unter Denkmalschutz stellen wollte und lief – natürlich – unter Win98 (was er auch nur mit Mühe und Not bewältigte, er ratterte ganz schön). Ich begann dieses BTS zu hassen.

Ich saß also stundenlang an diesem Rechner, atmete den schalen Gestank alten Rauches ein, fühlte schon, wie sich meine Lungen verklebten und mußte minütlich befürchten, daß Methusalix vollends den Geist aufgab und ich dann dran schuld wäre. Stubste man den Tower auch nur einmal sachte an, fing sofort der Bildschirm an zu flackern und zeigte hin und wieder ein leuchtendes Magenta. Der Drucker blinkte fröhlich und völlig unverständlich mal mit dem einen, mal mit dem anderen Lichtlein. Wahrscheinlich Altersdemenz, er war in etwa genauso alt wie der Rechner.
Ich ging den sicheren Weg aller Ahnungslosen und begann mit dem Treiber.
Ob er da einen für den Drucker hätte.
Nö, hatte er nicht.
Ob er einen Internetzugang hätte.
Nö, hatte er nicht.

Ich stieg die 5.000 Treppen zur Wohnung von F. und P. hoch, lud bei ihnen aus dem Internet zwei passende Treiber auf meinen USB-Stick herunter und ging wieder runter.

Der Computer erkannte den USB-Stick nicht. Wahrscheinlich hätte es da auch eine raffinierte Lösung gegeben, aber als Win98 aktuell war, interessierte mich dieser Krams nicht und man hätte mir auch erzählen können, daß das Innere von Computern voller magischer Bohnen sei, mir wär's egal gewesen.

Als Gratisbeigabe zerschoss der Rechnergreis Aus Der Hölle mir dafür meinen Stick. Kaputt, Schrott, *fizzl*. Danke auch.

F. und P.'s neuer Rechner hatte kein Diskettenlaufwerk mehr. F. und P. hatten keine Rohlinge, so daß man die Treiber hätte brennen können. Nachbar hatte keinen Brenner. F. fragte trotzdem. Ob er CD-Rohlinge da hätte. Ja, klar, hatte er. Warum auch immer.

Holde Freude.

Ich die 10.000 Stufen wieder hoch, Treiber neu gezogen, Freeware-Brennprogramm gezogen, Treiber gebrannt, wieder runter.

Ich muß nicht sagen, daß die Treiber nichts brachten, oder?

Dann meinte der Nachbar hilfreich, daß nach einer Neuinstallation schon mal wieder alles geklappt hätte. Wir installieren also eine Stunde lang Win98 drüber. Natürlich stehen Nachbar, F. und P. die ganze Zeit hinter mir. Ich hasse sowas.

Ich muß nicht sagen, daß die Neuinstallation nichts brachte, oder?

Mittlerweile war es 21:30 Uhr Sonntag abend, ich hatte an dem Tag außer dem Stück Kuchen um 15:00 Uhr noch nichts gegessen und ich war müde, gefrustet und erschöpft. Meine fachliche (HA!) Meinung war dann abschließend, daß der Computer mitsamt Drucker kurz vor dem Hinübergleichen in die ewigen Datengründe waren. Das zumindest konnte man einigermaßen sicher sagen. Ein Technik-Zauberer (oder auch nur jemand, der ein anderes serielles Druckerkabel zum Ausprobieren gehabt hätte) hätte da vielleicht noch mal'n bisschen was überbrücken können, aber allgemein gesprochen waren Rechner und Drucker einfach am Ende. Aus. Basta!

Ich schleppte mich die 20.000 Stufen wieder hoch, packte meine Sachen, bekam noch 4 Stücke Torte und einen Karton zum Auto getragen, verabschiedete mich und machte mich auf den Weg zu Robrob, weil ich ihm sein Festplatten-USB-Device ja noch in den Briefkasten tüddeln mußte.
Im Karton waren übrigens alte Computerzeitschriften. Wir hatten irgendwann mal darüber gesprochen, ob ich wohl mal ein paar brauchen könnte, und im Gedenken an ein paar Gratisprogramme älterer Bauart, die gerne mal als Beilage dabei sind, sagte ich damals ja. Seitdem bekomme ich die alten Dinger kartonweise.

Kurz nach 22 Uhr war ich dann daheim. Zur Krönung des Tages nölte mich aus einem offenstehenden Fenster dann noch eine unzufriedene Megäre Nachbarin an, als ich meine Autotür (ganz normal) schloß.
„Geht das noch 'n bisschen lauter?“
Aber sicher doch. Ich hatte zwar von dem Tag schon sowas von die Nase voll, aber keiner sollte mir nachsagen, daß ich mich nicht um gute Nachbarschaft bemühe. Die zweite Tür warf ich also mit deutlichem Nachdruck zu, was die Nachbarin zu einem „Danke.“ veranlasste.
Nichts zu danken, habe ich doch gerne getan. Den Sarkasmus sollten Sie übrigens jemandem überlassen, der damit umgehen kann. Kleiner nachbarschaftlicher Rat.

Ich schleppte den Zeitschriftenkarton also zwei Querstraßen weiter, weil man aufgrund der Tatsache, daß die Stadt in meinem Viertel sämtliche Straßen aufgerissen hat, eigentlich nirgendwo mehr parken kann. Da schmiss ich die Zeitschriften in die Altpapiertonne. Ich weiß noch nicht einmal, wo ich die tolle Auflaufform hinräumen soll, da brauche ich nicht noch 50 Zeitschriften von 2002.

Ehrlich, ich mag F. und P. echt gerne. F. wollte mir auch nur was Gutes tun, indem er mir ein paar Aufträge verschafft hat, mit denen ich ein paar Euro nebenher verdienen kann. Finde ich echt supernett von ihm, daß er da an mich denkt.

Aber, Himmelarsch, ist es denn zuviel verlangt, daß er mir vorher vielleicht mal kurz Bescheid sagt? Ich hätte mich erkundigen können, ich hätte mich vorbereiten können, ich hätte meine Zeitplanung anpassen können! So stand ich unversehens vor zwei Haufen Schrott, die ich wieder zum Laufen bringen sollte, verbrachte über 6 Stunden da und ich konnte nichts mehr von dem erledigen, was ich abends eigentlich hätte machen wollen.

Das werde ich ihm das nächste Mal freundlich beibringen. Es ist super, daß er mir Jobs besorgt, aber wenn jemand einfach so über mich und meine Zeit verfügt, werde ich grantig.


Ich gehe dann jetzt mal in die Stadt, mir einen neuen USB-Stick kaufen. Ich hoffe, sie haben die Outdoor-Variante mit Hitze-, Kälte-, Fall- und Staubschutz noch.

Donnerstag, 10. August 2006

IndianaKatz und die heilige Angel

Mein angefangener und nie beendeter Eintrag über die unerträgliche Hitze schlummert noch immer friedlich als Entwurf in den Eingeweiden dieser Blogverwaltung. Als ich die Zeit gehabt hätte, ihn zu beenden, richtete ich meinen Blick gen Himmel (bewölkt), gen Thermometer (22 Grad) und ich entschied, daß es vielleicht doch nicht ganz der richtige Augenblick sei.

Vielleicht wird's ja wieder heiß. Äh. Nein, lieber doch nicht. :uhoh:

Dann wollte ich einen Eintrag über die unterschiedliche Reaktion von Menschentypen auf den Fall des Frühstückslöffels schreiben, aber meine ethische Grundhaltung (und die Tatsache, daß dieses Blog vielleicht irgendwann mal kein Insidergeheimnis mehr sein wird) hielt mich davon ab.

Schade.

War lustig.

Dann erzähle ich eben von Der Entdeckung Der Einzig Wahren Angel. Dazu gäbe es auch Katzenfotos für Centi, wenn mein neuer Rechner meinen Digicamkartenleser endlich erkennen würde. Was er, trotz unendlicher Treiberinstallationen, nicht tut.

Mein Pummelkaterchen, das übrigens sehr schlank und athletisch ist, ich nenne ihn nur so, weil das niedlicher klingt, hat seit frühester Kindheit ein Lieblingsspielzeug: eine rosa Plastikangel mit Federbusch und Glöckchen.
Die Angel ist ca. 30 cm lang und schweinchenrosa, die Gummiangelschnur ebenfalls. Am Ende der Angel hängen ganz schreiendbunt gefärbte Federn und ein Glöckchen.

Früher gab es die bei unserer Freßnapf-Filiale, aber seit ca. zwei Jahren finde ich die hier in der Region nirgends mehr. Es begann also eine hektische Suche meinerseits. Google, als Freund und Helfer bekannt und geschätzt, konnte mir aber leider nicht weiterhelfen. Ganze Bataillone von Federstöckchen, Federangeln und sonstigem Spielkrams wurden von mir genauestens unter die Lupe genommen, aber die gesuchte schweinchenrosa Angel war nie dabei.
Diese Suche zog sich nun schon fast ein Jahr hin, und meine Angelvorräte waren fast erschöpft. Vor ein paar Tagen durfte ich dann zusehen, wie Herr Pummelwurst der vorletzten Angel wonnig den Garaus machte.

Das warf mich in tiefe Besorgnis, denn Schatzepups mag zwar auch andere Angeln, aber diese speziellen liebt er sogar mehr als sein Futter, was bei ihm schon was heißen will. Die Angeln mußten her, koste es, was es wolle! :heroine:

Ich fragte also in dem Forum, in dem meine Katzen immer lesen, nach. Da stellen Katzenbesitzer, so rein nach Gefühl, ca. 70% der User, irgendwer mußte diese Angeln doch kennen.

Nach ein paar Tagen kam gestern dann der erlösende Beitrag: Ich solle doch mal bei Pfotino die Angel „Nicos Best“ ansehen, das müsse doch die sein, die ich meine.
Was soll ich sagen, SIE WAR ES!

Meine jahrelange, erschöpfende, frustrierende, verzweifelte Suche nach dem heiligen Gral der schweinchenrosa Angel war vorbei!

Das ist das gute Stück:

Nicos Best

Sie ist billig, sie ist hässlich, aber der Kater liebt sie, was will man denn machen.

[...]

Daß ich wie eine Schwiegermutter klinge, die über die Verlobte ihres Sohnes spricht, ist mir auch grade aufgefallen. No need to point that out.


Aus lauter Entzücken darüber, daß „Nicos Best“ auch noch ohne Deppenapostroph geschrieben war, bestellte ich nicht nur 10 Angeln sondern nahm mir auch noch dieses Nassfutter-PDF zu Herzen und besorgte gleich noch ein paar hochwertige Nassfuttersorten. Intelligenz und korrekte Rechtschreibung muß schließlich belohnt werden. Jawohl.

Nach einem Blick auf „Über uns“ entschied ich außerdem, daß dieser Shop (vorausgesetzt, es geht alles problemlos über die Bühne) in Zukunft mein Lieblingsshop werden wird. Hach. Fellpflege-Expertin. Almo Nature Qualitätskontrolle. Hach. Zuckersüß, really.

Der Userin, die den erlösenden Hinweis gab, bot ich aus lauter Dankbarkeit meine Eismaschine an, aber sie wollte nicht. Dabei ist die bestimmt gut, von, öhm, Siemens oder so. Bosch? Tefal? Keine Ahnung. Ich müßte nachgucken.

Falls also jemand aus dem exklusiven Kreis meiner Leser Interesse an einer Eismaschine hat, möge er sich melden. Bei mir nimmt dat Krams nur wertvollen Platz weg. :grin:

Samstag, 5. August 2006

Bing-Bong! Bing-Bong! Bing-Bong!

Wie mittlerweile alle wissen dürften, bin ich kränklich erkrankt. Jawohl. Das passiert mir mit meinem Immunsystem einer Eintagsfliege regelmäßig, allerdings vorzugsweise im Winter. Daß ich jetzt schon im Sommer mit grippalen Infekten anfange ist neu. Ich schätze, mein Immunsystem kommt in die Midlifecrisis und will mal was Neues ausprobieren.

Jedenfalls klang ich am Montag, als wäre ich eine 70-jährige Rentnerin, die ihr Leben mit Saufen, Glücksspiel und dem Rauchen von kubanischen Zigarren verbracht hat. So ein bisschen akustische Verstärkung ist bei dem obligaten „Ich wäre dann mal krank.“-Anruf in der Agentur aber immerhin ganz hilfreich. Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Infektionen kann man nur mit größeren Mühen über das Telefon einigermaßen plastisch darstellen, aber ich schweife ab.

Von dem Tag mal abgesehen, den ich trotz Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Büro verbrachte, da ich als Leiterin der Abteilung für eMedien ... whoa, klingt das gut oder was? „Leiterin der Abteilung für eMedien“. Hat zwar wenig mit der Realität zu tun, aber hey. Weil ich als ebensolche auch eine Verantwortung habe. Jau. Also war ich im Büro, hustete suspekte Dinge aus meinen Lungen hervor und stellte eine Präsentation fertig, die Cheffe Numero Uno am nächsten Tag halten mußte.

Mir ging es danach besch*ssen, aber mein Chef liebt mich jetzt. Man sagt ja, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, also bitte.

Worauf ich ursprünglich eigentlich hinauswollte, bevor ich ein wenig herummäanderte, war die Tatsache, daß man, wenn man krank ist, tagsüber daheim weilt. Sofern man nicht sein Haus renoviert, aber das ist ja wieder eine andere Sache.

Man bekommt also hautnah mit, welche Leute ununterbrochen tagsüber an der Tür klingeln, wenn man ansonsten in der heimeligen Sicherheit seiner Arbeitsstelle hinter dem Computer sitzt.

Da hätten wir einerseits ein paar Zeitschriftendrücker. Ja, fein, Du bist ein rehabilitierter Drogi/hoffnungsvoller Jornalistikstudent/Sonstiges und wirst von dem netten Onkel mit dem Bunte-Abo gesponsert. Nein, Du bekommst nichts zu trinken, nein, Du darfst nicht auf's Klo, wozu haben wir Bäume vor dem Haus und Dein Perso beweist mal grade gar nichts. Geh weg oder ich drehe Dir meine restlichen Hohlbein-Bücher an.

Dann kam der Gasmann. Okay, zugegeben, der hatte sein Erscheinen angekündigt und ich hatte es vergessen. Netter, junger Mann. Ich bemühte mich, ihn nicht anzuhusten und in meinem hellblauen Polyesterbademantel mit blau-weißen Karoborten keine allzu schlechte Figur zu machen. Ich wollte nämlich grade duschen als er klingelte. Ähäm.

Dann standen zwei Vorwerk-Vertreter vor der Tür. Wenn sie nicht so bunte Hemden mit noch bunteren Krawatten gehabt hätten, man hätte sie für Mormonen halten können (die ich nur mal kurz auf der Straße gesehen hatte. Offensichtlich wollten sie mit mir nicht mehr über Gott sprechen. Elitäres Pack. Pfht.).

Die netten Männer von Vorwerk konnte ich dann mit dem Hinweis, ich hätte schon einen Kobold und sei ansteckend glücklicherweise recht schnell abwimmeln. Schleimiger Husten hat nicht nur Nachteile, kähähähähä. :stollentroll:

[...]

Obwohl, vielleicht hätte sie mir die Wohnung gesaugt. Hmmmm.