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Dienstag, 4. Mai 2010

Mathematik, das fremde Land

Große Zahlen ohne Taschenrechner multiplizieren geht nicht?

HaHA!



Wow.

Freitag, 7. August 2009

Der Leierschwanz

Der Leierschwanz ist ein ganz erstaunlicher Vogel. Tatsächlich ein Vogel, ein Vogel-Vogel. Mit Federn. Nur, falls es aufgrund des Namens zu Mißverständnissen gekommen sein sollte.

Da:


Leierschwänze leben in Australien und heißen dort Lyre Birds.

Die Vögel verbringen einen großen Teil ihrer Zeit hüpfend am Waldboden und scharren mit ihren kräftigen Füßen und scharfen Krallen nach Insekten, Larven und anderen Wirbellosen. Zum Schlafen suchen sie sich einen höher gelegenen Ast.


Sehr sympathisch.

Doch wie es nun mal unsere Art ist, wenden wir uns gleich mal der Fortpflanzung zu. Damit diese stattfinden kann, muss das Männchen ein Weibchen anlocken. Es zeigt ihr also seine Schwanzfedern von beeindruckender Länge und tiriliert ihr süße Melodeien ins Öhrchen. Und weil der Leierschwanz ein recht begabter solcher ist, bestehen diese Melodeien nicht nur aus den arteigenen Zwitschertönen sondern auch aus den Vogelrufen der gesamten ornithiden Bevölkerung des Umkreises.

Der Leierschwanz ist nämlich ein gar begabter Imitator. Der schafft alles. Kein Vogelruf zu schwierig, kein Zwischern zu kompliziert.

Oder Hundegebell.

Oder Kameraklicken mit anschließendem Filmtransport.

Oder Motorsägen.



Samstag, 7. Februar 2009

Und ich dachte schon ...

MEIN Kevin möchte sich gerne den Oberarm tätowieren lassen *schluck*....ein Tribble ,also so ein Muster von der Schulter bis zum Oberarm


Hum Hom. Ein echtes Tribble hätte mich jetzt mit mehr Begeisterung erfüllt, muss ich zugeben. :trekkie:

Montag, 22. Dezember 2008

Die postmoderne Sauertöpfigkeit

Es ist momentan schwer in Mode, Weihnachten schrecklich zu finden, so wie es vor ein paar Jahren schwer in Mode war, bi zu sein oder zumindest metrosexuell. In sämtlichen Pubs, Foren und an jeder Strassenecke erklingt das leidende Gestöhne der Weihnachtsabstinenzler. Ach, sie feiern ja nicht. Sie schmücken nicht mal. Neenee. Ist ja alles ganz schrecklich! Wie schön, wenn man nach Hause kommt, und sich ins kahle, dunkle, kalte Wohnzimmer setzen kann, um ein wenig Zwölftonmusik zu hören, hachja. Kein Weihnachtsschmuck, keine Weihnachtslieder, wie wunderbar. Die neue Coolness, von wirklich gar nichts mehr beeindruckt zu sein, hat die Grenzen ihres Vorkommens ausschließlich in der Pubertät gesprengt und nun auch das Erwachsenenalter erreicht. Lethargischer Negativismus, das neue Lebensgefühl.


Ich habe ja den Verdacht, dass es das Resultat unserer Feiergesellschaft ist, die permanent von einer Party in die nächste fällt. Früher waren Ostern, Weihnachten und Konsorten schöne Feiern, die man allgemein genoss, heute feiern wir eigentlich durch das ganze Jahr, und sei es den siebten Jahrestag der Errichtung des Outhouse-Aborts der örtlichen Disse. Jeder Tag ein Event, jedes Wochenende vollgestopft mit Feuerwerk, Festakten und natürlich FUN FUN FUN!

Natürlich kann selbst ich als weltfremder Schöngeist nicht leugnen, dass Handel und Industrie ihr möglichstes dafür tun, uns Weihnachten (und überhaupt alle möglichen Feiertage, notfalls auch ausländische) zu verderben. Jingle Bells und Lebkuchen Ende August, Last Christmas und Zimtsterne im September und ab Anfang Oktober das gesamte Programm gnadenlos bis in die erste Woche im Dezember. Dann ist alles ausverkauft und nachbestellt wird auch nix mehr, so! Schließlich werden grade die ersten Ostereier herangekarrt, die brauchen schließlich auch Platz, ne?

Ich denke, es kommt immer darauf an, was man daraus macht. (Achwas?) Ich mag Weihnachten, schmücke innerhalb meiner Möglichkeiten möglichst katzensicher, mag Weihnachtsmärkte, mag die Lichter und ich mag es, frei zu haben. Ich verweigere mich aber auch größtenteils dem allgemeinen medieninduzierten Weihnachtswahn. Geschenke gibt's nur kleine, größtenteils nicht personalisierte. Eingekauft wird vernünftig und nicht, als würde man die nächsten drei Monate ohne tegut auf einer einsamen Eismeerinsel verbringen und sobald das Radio „Last Christmas“ dudelt, wird umgeschaltet. Ha!

Natürlich darf jeder entscheiden, ob und wie er Weihnachten feiert. Nur wird die Verweigerung von manchen Weihnachtsmuffeln penetrant mit einem solchen Stolz hinausposaunt dass sich mir der Verdacht aufdrängt, hier werde nicht nach Überzeugung sondern nach Trend gehandelt. In dem Fall fände ich es höflicher, wenn man sein Mäntelchen wieder aus dem Wind nimmt, die Goschn zuklappt und einfach seinen Stiefel durchzieht.

Aber ohne Publikum macht das wahnsinnig unkonventionelle Nichtfeiern vermutlich nur halb soviel Spaß.

Freitag, 5. Dezember 2008

Aha

Kennen Sie Philipp von Zesen?

Philipp von Zesen, auch: Filip Cösius oder Caesius, Pseudonym: Ritterhold von Blauen (* 8. Oktober 1619 in Priorau bei Dessau, † 13. November 1689 in Hamburg) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller und gilt als erster deutscher Berufsschriftsteller.


Aha, sagen Sie nun, das ist ja alles recht interessant, nur, daß es das dann doch nicht ist. Also, interessant. Warum erzählen Sie mir das?

Jaha, antworte ich darauf, weil meine Tante Lieschen im Verein zum Erhalt der deutschen Sprache ist.

Soso, wundern Sie sich, das ist ja auch sehr uninteressant, aber was hat Ihre Tante Lieschen denn mit Philipp von Zesen zu tun?

Ganz einfach, antworte ich triumphierend, beide wollen unbedingt deutsche Alternativwörter für die sich heimtückisch in die deutsche Sprache eingeschlichen habenden Fremdwörter etablieren!

Ach, ja, da guck einer an, sagen Sie nun, das ist ja höchst ... langweilig.

Jaja, wiegle ich ab, aber warten Sie erst einmal bis sie die Wörter hören, die Philipp von Zesen ersetzen wollte! Und mit welchen Wörtern.

Na, sagen Sie dann, während Sie sich zurücklehnen, dann schießen sie mal los.

Blitzfeuererregung (für Elektrizität
Dörrleiche (Mumie)
Entgliederer (Anatom)
Erzvater (Papst)
Gottestum (Religion)
Jungfernzwinger (Kloster)
Kirchentisch (Altar)
klägeln (querulieren)
Krautbeschreiber (Botaniker)
Leuthold (Patriot)
Lotterbett (Sofa)
Lusthöhle (Grotte)
Lustkind (Amor)
Meuchelpuffer (Pistole)
Schalksernst (Ironie)
Scheidekunst (Chemie)
Spitzgebäude (Pyramide)
Spottnachbildung (Parodie)
Tageleuchter (Fenster)
Weiberhof (Harem)
Zeugemutter (Natur)


Ach, sagen Sie dann milde lächelnd, wie amüsant. Was für ein Wirrkopf.

Jaha, schmunzle ich dann schalkhaft, aber warten Sie erst einmal ab, welche seiner Ersatzworte es tatsächlich in die deutsche Sprache geschafft haben!

Ableitung (Derivation)
Abstand (Distanz)
Angelpunkt (Pol)
Anschrift (Adresse)
Augenblick (Moment)
Ausflug (Exkursion)
Beifügung (Apposition)
Beistrich (Komma)
Besprechung (Rezension)
Blutzeuge (Märtyrer)
Bücherei (Bibliothek)
Emporkömmling (Parvenü)
Farbgebung (Kolorit)
Freistaat (Republik)
Gesichtskreis (Horizont, Panorama)
Glaubensbekenntnis (Credo)
Gotteshaus (Tempel)
Grundstein (Fundament)
Kerbtier (Insekt)
Kreislauf (Zirkulation)
Leidenschaft (Passion)
Letzter Wille (Testament)
Mundart (Dialekt)
Nachruf (Nekrolog)
Rechtschreibung (Orthographie)
Sinngedicht (Epigramm)
Sterblichkeit (Mortalität)
Verfasser (Autor)
Vollmacht (Plenipotenz)
Wahlspruch (Devise)
Weltall (Universum)


Oha, oha, äußern Sie sich nun beeindruckt, das sei ja eine ganze Menge. Das hätten Sie nicht von einem kleinen, unbekannten Poesiewirrkopf erwartet.

Ja, könnse mal sehen antworte ich zufrieden.

Was das denn nun mit Tante Lieschen zu tun hätte, wollen Sie noch wissen.

[...]

Ja, nun, eigentlich nichts. Aber ich musste ja einen Grund suchen, das Thema zu behandeln, werde ich ausweichend antworten und dann schnell das Thema wechseln.


Morgen: Joachim Heinrich Campe :ugly:

Samstag, 12. April 2008

Sachen gibt's

Es geht im Schwangeren- und Mütterthread um das Thema, welche Krankenhäuser denn zur Niederkunft zu empfehlen seien, als dieses Bonmot fällt:

„Aso !

Hab mir das $Slum-Stadtteil ausgesucht ! Wurde mir in einem schwangeren Forum auch schon empfohlen !“


Ein schwangeres Forum. Da guck.


... wissen wir eigentlich, wo Bernd in der letzten Zeit so war?



~~~~~

Und die Moral von der Geschicht: Kinder, lernt eure Rechtschreibung, dann passiert euch sowas nicht.

Donnerstag, 20. März 2008

Das passt dann schon*

Wenn jemand in einem Forum schreibt, die Herr-der-Ringe-Filmtri(o)logie sei gnadenlos überschätzt und überhaupt ganz doof, dann ist das ein Anlass zu dezentem Stirnrunzeln.

Wenn dieser Jemand aber den Nick ~*CRISSIE*~ trägt, dann kann man zufrieden nicken und sagen „Ja, nee, das passt dann schon so.“

Nomen est halt eben doch omen. :D



*Ja, ich war krank und deswegen so'n Monat nicht da. Ein paar nette, liebenswerte Leute haben mich vermisst, andere doofe Pupsgesichter mit Soße nicht. So ist das Leben.

Samstag, 17. November 2007

Tricky, tricky!

Die Industrie hat keine sonderlich hohe Meinung vom Käufer an sich. Das merkt man schon daran, daß angeblich „gesunde Kindergetränke“ mehr Zucker enthalten als Coca Cola. Hauptsache der dumme Kunde zahlt; Folgeschäden sind egal.

Ein ganz beliebter Trick ist, einfach die Menge pro Verkaufseinheit zu reduzieren, den Preis aber nicht anzupassen. Statt 200g gibt es zum selben Preis dann eben nur noch 175 oder gar 150g. Die Packung eventuell noch so gestaltet, daß es nicht übermäßig auffällt, et voilá.

Berühmt in diesem Bereich: Herr "Gentechnik" Müller mit seiner Milch. Früher noch im 500ml-Becher kommt sie nun in der praktischen 400ml-Plasteflasche einher. Der Preis blieb gleich, schließlich hat der Kunde durch die tolle Flasche ja einen entschiedenen Vorteil beim Verzehr, den kann er dann ruhig auch bezahlen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Auswahlliste mit Beweisfotos von unerklärlich schrumpfenden Produkten zusammengestellt. Einfach oben in der Suchfunktion „Mogelpackung“ eingeben.

Das fiese an dieser Technik ist in meinen Augen, daß sie auch noch funktioniert. Wenn ich mir schon mal einen Preis merke, dann aber nicht auch noch die dazugehörige Produktmenge. Perfide, das.

Freitag, 5. Oktober 2007

Pluralistisches

„Die Dings, die ist schon ein Aas!“ – „Da hast Du Recht. Und die Dingsda, die ist auch so ein Aas!“ – „Ja, die beiden sind schon ...“

Ja, was sind sie denn?

Aas an sich hat sogar zwei verschiedene Pluralformen. Handelt es sich um mehrere Kadaver, also Aas in seiner ursprünglichen Bedeutung, ist der Plural Aasen.
Spricht man von den menschlichen Arschkeksen, mit denen man sich fast täglich herumschlagen muß, ist der Plural Äser.

Interessant. Aber ich denke, ich bleibe dann doch bei „Arschkeks“. Da habe ich keinerlei Schwierigkeiten mit dem Plural und werde auch nicht blöd angeguckt, wenn ich den verwende.

Donnerstag, 31. Mai 2007

And now to something completely different



Wir unterbrechen unser Programm für eine wichtige Durchsage. Eigentlich für eine unwichtige, umsichtige, ungewichtete Durchsage, Hauptsache, hier steht mal wieder was.

Die restlichen Tage in Irland sind zwar schon geschrieben, ruhen aber noch friedlich auf Rollie. Weil ich sie im Grünen schrieb, bei gutem Wetter. Bis ich also Muße habe, dat Krams von Rollie auf Mohrle zu übertragen, wird es noch ein bisschen dauern.
Vielleicht ja am Wochenende. Wochenenden stecken voller wunderbarer Möglichkeiten. An Wochenenden können Wunder geschehen.

Wenn sie grade in der Gegend sind.

Jedenfalls ist das hier eine wunderbare Gelegenheit, der nach Wissen und Aufklärung dürstenden Allgemeinheit den Unterschied zwischen Muse und Muße näherzubringen.


Mu·se, die; -,-n 1.in der griech. Mythologie Göttin der Künste 2. die leichte oder heitere leichte Unterhaltungsmusik, Operette 3. Inspiration (übertragen besonders für die geliebte Frau, die den Künstler inspiriert)


Mu|ße, die; - [mhd. muo, ahd. muoa, verw. mit →müssen] (geh.): freie Zeit u. [innere] Ruhe


Also:
Die Muse ist das inspirierende Frauenzimmer, das auch im Plural auftreten kann. Genie und Wahnsinn, ne?
Die Muße ist eine Kombination aus Zeit und Ruhe. Notfalls auch ohne Inspiration, immer ohne Plural. Denn „Ich mache das, wenn ich Zeiten und Ruhen habe.“ klingt irgendwie extrem doof.


Außerdem kann MutterKatz Holz nicht von Plastik unterscheiden.
Woher ich das weiß? Spulen wir die Zeit zurück zum letzten Sonntag, als ich bei MutterKatz zum Spargelessen eingeladen war. Ich half ihr in der Küche und mir fiel wieder auf, daß sie das zerbrochene Marmorschneidebrett, das sie von Härbärt und Gärda bekommen hat, immer noch benutzt; denn wo andere nur Müll sehen, kreischt MutterKatz entzückt „Das ist noch gut, das kann man noch ...!“

Ich erzähle euch jetzt nicht von den antiken und unendlich wiederverwerteten Alufolienstücken mit ebensolchen Nahrungsrückständen. Ich will heute nochmal was essen. Außerdem ist das ja nicht das Thema.

Jedenfalls betrachtete ich das Brettchen und folgende Konversation entspann sich:

FrauKatz: „Diese Steinbrettchen sind nicht gut, weißt Du?“

MutterKatz: „Warum?“

FrauKatz: „Sie sind zu hart. Das bewirkt, daß die Messer stumpf werden, weil die Schneide unten abgeschliffen wird. Holzbrettchen sind besser und wegen der Gerbsäure auch hygienischer als Plastikbrettchen.“

MutterKatz: „Aha. Aber ich habe ja noch das Holzbretten da.“

FrauKatz: „Das da?“

MutterKatz: „Ja.“

FrauKatz: „Das ist Plastik.“

MutterKatz: „Nein, das ist Holz.“

FrauKatz: „Mutter! Das ist eindeutig Plastik!“

MutterKatz: „Ich dachte, das sei Holz.“

FrauKatz: „Hnngh.“



Wenn ich bedenke, daß diese Frau mich aufgezogen hat ...

„Frau MutterKatz! Das ist doch Schmirgelpapier!“ – „Nein, das ist eine Windel!“



Natürlich wird sie dieses häßliche Marmorbrettchenbruchstück auch weiterhin verwenden, da könnte ich bei einem Nudelauflauf mittels Einreden mehr bewirken als bei ihr. Aber schön, daß wir uns mal drüber unterhalten haben.
Morgen dann die detaillierte Aufstellung mit Flipchart, wie man Plastik von Holz unterscheidet.

Montag, 2. April 2007

Hot gelinkt


Ich bin bezüglich technischer Fragen ja manchmal etwas schwer von Kapee. In solchen Momenten bin ich ziemlich dankbar, wenn mir jemand das Zeug möglichst einfach erklärt. So, als wäre ich ein ziemlich begriffsstutziger Gummibaum.

Grade kam die Sprache auf Hotlinking. Was ist das, und warum ist es böse?

Aaaaalso. Holen wir ein wenig aus. Die ganzen Seiten, die im Internet erreichbar sind, liegen auf sogenannten Servern. Der Server der grünen Hölle, Bernd, ist so einer. Server sind ganz normale Computer, die 24 Stunden täglich mit dem Internet verbunden sind. Okay, nicht ganz normal, es gibt bestimmte Software und Schutzvorrichtungen. Aber theoretisch könnte jeder von uns seinen netten, kleinen PC ummodeln und als Server betreiben.

Theoretisch. :fingerheb:

Praktisch machen das nur die Supergeeks, denn es ist aufwendig und diffizil und überhaupt.

Deswegen gibt es für Otto Normaluser die sogenannten Provider. Die haben große Server im Keller stehen, machen ordentliche Backups, bieten nette, graphische Interfaces für die ganzen Einstellungen, machen regelmäßig Backups und bieten eine mehr oder weniger kompetente Hotline an.
Und machen regelmäßig Backups.

Machen wir das Ganze mal anschaulicher. Wir haben hier FrolleinKatz, die eine eigene Website bauen will. Einen Devotionalienschrein für Mighty Man, ihren vergötterten Hollywoodstar.
FrolleinKatz sucht sich jetzt einen Provider. Wie beim Friseur gibt es da große Leistungs- und Preisunterschiede. Nach Monaten hat FrolleinKatz dann endlich einen passenden Provider, SuperPro, gefunden.

Nun tritt FrolleinKatz mit dem Provider in Verbindung und läßt anklingen, daß sie gerne ihre Website im Austausch gegen Währung bei SuperPro hosten (deponieren) will.
SuperPro will natürlich auch Geld verdienen und ist von dieser Idee sehr angetan.

SuperPro und FrolleinKatz werden sich handelseinig. SuperPro schickt FrolleinKatz ihre Zugangsdaten und richtet auf seinen Servern ihren Platz ein, FrolleinKatz zahlt ihre Gebühr an SuperPro und läd ihre Website auf den Server.

Und alle sind glücklich.

Nuja, nicht ganz. FrolleinKatz hat nämlich auch viele, viele, große Bilder von Mighty Man hochgeladen. Die hat sie auf ihrer Seite in eine Galerie geladen, damit die Besucher sie dort ansehen können.

Nun sind einige Besucher so begeistert von den großen, tollen Bildern, daß sie diese Bilder verlinken. Das bedeutet, die Bilder, die auf FrolleinKatz' Website (und damit dem Server von SuperPro) liegen, werden in anderen Foren, auf anderen Seiten und sonstwo angezeigt. Und weil die Bilder gar so toll sind und im Internet viele Fans von Mighty Man sind, verlinken ganz viele Leute die Bilder. Das ist Hotlinking.

Das wäre an sich ja nicht sooo schlimm. Nur steht in dem Vertrag zwischen SuperPro und FrolleinKatz drin, daß ihre Website ein monatliches Trafficvolumen hat. Sagen wir mal, 50 MB (das ist schweinewenig, aber vielleicht war SuperPro deswegen ansonsten billiger ).

Jedes Mal, wenn Daten von FrolleinKatz' Seite abgerufen werden (wenn jemand auf ihre Seite klickt), werden die Daten vom Server auf den Rechner des Besuchers geschickt. Das ist Datenverkehr, Traffic. Je größer die Bilder, desto mehr Traffic. Wenn jetzt ein Besucher eine 1 MB große Bilddatei in einem Forum verlinkt, vielleicht im Sexiest Man alive-Thread, und dieser Thread mit diesem Bild wird 50 Mal aufgerufen (was locker hinkommen könnte), hat FrolleinKatz innerhalb von einem Tag Traffic von 50 MB. Was ihr monatliches Limit ist.

Je nachdem was im Vertrag steht bekommt FrolleinKatz von SuperPro jetzt entweder den Saft abgedreht (bis nächsten Monat) oder muß gaaanz gewaltig nachbezahlen. Ist beides nicht schön.

Deswegen gibt es mittlerweile etliche Scripte, die das Hotlinking unterbinden. Da wird dann eine winzigkleine Grafik anstatt des ursprünglich verlinkten Bildes angezeigt. Manchmal mit einem Hinweis, daß Hotlinking von dieser Seite verboten ist, manchmal mit pornographischen Motiven. Das soll dem Verlinker so peinlich sein, auf daß er das Hotlinking zukünftig unterlässt.

Wenn also jemand behauptet, aufgrund von Hotlinking seine Seite schließen zu müssen, dann kann das nur zweierlei bedeuten: er/sie kann keines der Scripte, die in Massen im Internet herumschwirren, anwenden oder es ist eine Ausrede, weil er/sie einfach keinen Bock mehr hat.

So. Und demnächst reden wir dann darüber, warum man selbst beim hotlinken das Bild von Mighty Man noch sieht, während alle anderen im Forum behaupten, daß das ein Papagei auf einem männlichen Geschlechtsorgan wäre (wahre Geschichte!).

Dienstag, 20. Februar 2007

Eine anrüchige Affaire

Körpergerüche sind in unserer Gesellschaft ja so'n bisschen ein Tabuthema. Die Industrie und die Riesenkonzernkonglomerate tun ja auch ihr Bestes, um uns davon zu überzeugen, daß der Mensch und die Natur grundlegend gradezu verseucht und unglaublich ekelig sind.

Aber zum Glück gibt es ja die wohlwollende und anthroposophische Industrie, die uns rein im Interesse der Menschlichkeit Oodles und Oodles von Mittelchen zur Verfügung stellt, mit denen wir arme, dreckige Geschöpfe das beheben oder zumindest übertünchen können.

Huh!

Im Zuge meiner Renaturierung () verzichte ich jetzt schon eine Weile auf normale Shampoo-Fertigpampe und schmähe Laurel/Laureth-Sulfate. Versucht das mal, ist gar nicht so einfach. Weil's billig ist und gut schäumt, mischt die Industrie das nämlich äußerst gerne in Seifen und Shampoos hinein. Gut, es trocknet die Haut und die Haare extrem aus, aber mei. Bisschen Schwund is' immer. Mischen wir noch ein wenig rückfettende Substanzen hinein und dann passt das schon. Die Werbung redet den Leuten schließlich erfolgreich ein, daß sie unser Produkt brauchen. Falls das nicht wirkt, liegt es natürlich nur an den Haaren/der Haut der Leute selbst, nicht am Produkt. Ein faszinierender Mechanismus.

Anyway.

Nach dem Shampoo und der Seife mußte die Zahnpasta weichen, weil Fluoride krebserregend sein sollen. Toll. Jetzt benutze ich eine Myrrhe-Zahnpasta, die von der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde (biddewas?) Mainz klinisch getestet wurde. Die Myrrhe auf der Packung sieht aus wie Feldsalat, was mich jedes Mal wieder erheitert. Auch nicht schlecht. Lachen soll ja angeblich sehr gesund sein.

Meine neueste Entdeckung: Deos enthalten Aluminium. Aluminium soll Alzheimer und Brustkrebs begünstigen oder sogar hervorrufen.
Toll. :uhoh: Ich habe mir also jahrelang Lametta unter die Arme geschmiert.

Ich raste also ins Bad, schnappte mein Rexona und warf es in hohem Bogen vom Balkon.
[...]
Zumindest wollte ich es in hohem Bogen vom Balkon werfen. Ich hatte das Katzennetz vergessen. Der Rexona-Stift prallte davon ab und traf den Kater am Flauschepopo. Oops.

Also stellte ich es in die hinterste Ecke meines Vorratsschranks für Hygienebedarf und beschloss, es fortan zu schmähen. Ich würde nur noch meine neuen, biologisch unbedenklichen Deos benutzen, jetzt und für immerdar. Und ich würde nach Witch Hazel und Rosenessenz duften und alles würde wunderbar sein.

Jaaaaaa. Sicha dat.

Aluminium verschließt die Poren. So böse es ist, es wirkt, das muß man ihm lassen. (Gut, Sekundenkleber würde wahrscheinlich auch wirken, aber das ist nicht der Punkt.)

Und so begann meine Odysee. Das goldene Vlies, den heiligen Gral und Atlantis hatte ich gleich gefunden (ich sollte wirklich mal öfter die Sofakissen hochheben). Jetzt muß ich nur noch ein aluminiumfreies Deo finden, das wirkt.

Mittlerweile bin ich über zwei Sprays und einen Deoroller bei einem Vichy-Deo angelangt, in das ich meine ganzen Hoffnungen gesetzt habe. Ich sprühte gestern abend also voller Hoffnung munter drauf los. Im Anschluß verbrachte ich die nächsten 15 Minuten damit, wie Rumpelstilzchen durch die Wohnung zu hüpfen und irgendwas wie „Auauauauauauauauauauauauaaaaaargh!“ zu quietschen.

Super! Ich bekomme also entweder Brustkrebs und Alzheimer oder ich stinke. Na, das ist doch mal was. Da sag nochmal einer, das Leben stelle uns nicht vor Herausforderungen.

Hmpf.

Na, ein paar andere Möglichkeiten kann ich ja noch ausprobieren. Meine angetesteten Deos schenke ich dann meiner Mutter, wenn ich eines gefunden habe, das wirkt. Zu dem Zeitpunkt werden es so viele Deos sein, daß Muttern anbauen muß, um die noch unterzubringen, aber mei.
Dafür sind sie umsonst.

Mittwoch, 7. Februar 2007

Glandula vestibularis major


Nahrungsaufnahme bitte einstellen. Bei demnächst geplanter Nahrungsaufnahme folgenden Text nicht lesen.


Ihr könnt nicht sagen, ich hätte euch nicht gewarnt.


Die Glandula vestibularis major (Bartholinsche Drüse, „große Scheidenvorhofdrüse“) ist eine paarige akzessorische Geschlechtsdrüse der Frau. Sie mündet in den Scheidenvorhof zwischen die kleinen Schamlippen. Die Bezeichnung Bartholinsche Drüse geht auf den dänischen Anatomen Caspar Bartholin (1655-1738) zurück.
[Hochinteressant, aber bei hochpreisigen Galadiners wird es etwas schwierig sein, mit diesem Wissen anzugeben.]

Außer bei der Frau ist diese Drüse auch bei Wiederkäuern und bei der Hauskatze [HA!] ausgebildet, während sie bei den übrigen Haustieren nicht vorkommt. Hier sind nur die kleinen Vorhofsdrüsen (Glandulae vestibulares minores) ausgebildet.
[Wer sich immer fragte, was Frauen und Katzen gemeinsam haben – hier ist die Antwort.][...]

Bei sexueller Erregung der Frau sondern die Bartholinschen Drüsen ein Sekret ab. Man nimmt an, dass das Sekret dazu dient, den Eingang der Scheide zu befeuchten, um auf diese Weise den Geschlechtsverkehr zu erleichtern. Die geringe Menge von abgeschiedenem Sekret und die Aktivität der Drüsen in der späten Plateauphase machen diese Funktion allerdings wenig wahrscheinlich.
[Checklist: nie wieder Sex, weil eklig. Gleich unter „Nie wieder Honig, weil eklig“ schreiben. Checklist öfter als einmal jährlich lesen.]

Den ganzen Text gibt's bei Wiki.

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Götterspeise

Allen, die jetzt den „Was ich auf meinen Reisen lernte“-Beitrag erwarteten, sei ein herzhaftes, nelson'sches „HA-HA!“ entgegengeschleudert.

Urlaube muß man erst verarbeiten. Man muß darüber sinnieren, philosophieren, sich nachträglich an ihnen delektieren, sie sezieren, rekonstruieren, angemessene Beschreibungen formulieren und dann erst kann man das umfassende Erlebnis, das ein Urlaub darstellt, angemssen describieren.

Stattdessen werde ich aus aktuellem Anlass über Katzenfutter referieren.

*räusper*



Tierfutter an sich ist ein riesiges Geschäft. Die Zielgruppe ist groß und immer auf der Suche nach einem noch besseren Futter für unser emotionales Backup, das zwitschernd, fiepend, schnurrend oder wuffelnd bei uns daheim herumhängt. Vergleichbar ist das mit Babyfuttery Babynahrung, die ähnlich gute Vermarktungsmöglichkeiten bietet.

Die Meinungen über Tierfutter sind ebenso vielgestalt wie emotional. Hat man einmal das Futter seiner Träume entdeckt, das den kleinen, pelzigen (oder federigen) Liebling gesund bis hin zu einem gar methusalix'schen Alter bringen wird, wird man es mit Verve bewerben und seinen Ruhm zu mehren versuchen. Ähnlich wie bei den Zeugen Jehovas, nur sozial noch nicht so geächtet.



Der unbedarfte Tierbesitzer wird erst mal vor seiner Neuerwerbung sitzen (der ihn ebenso skeptisch vom Teppich aus beäugt) und zwischen Begeisterung und bangen Zweifeln hin- und hergerissen sein. Irgendwann dämmert es ihm aber: man sollte das Tierchen auch füttern. Eine gute Idee und der erste Schritt um zu einem verantwortungsbewußten Tierhalter zu werden.
Folglich legt er beim nächsten Aldi-Einkauf das erste Mal einen Zwischenstop bei der Tiernahrung ein. Die Auswahl ist übersichtlich, man packt ein bisschen was ein und das Tier dürfte es auch futtern.



Irgendwann später wird unseren Tierhalter aber auch der Lockruf der Tierbedarfshandlungen ereilen. Fressnapf und wie sie nicht alle heißen. Hier ist die Auswahl schon größer, auch an etwas teurerem Futter, das mit der Nahrung noch das gute Gefühl vermittelt, seinem Liebling was besonders Gutes zu tun.



Dann wird sich der Dosenöffner in bestimmte Kreise verirren: die Kreise der Tierexperten. Und ihm wird eine niederschmetternde Erkenntnis vermittelt: so ziemlich jedes Tierfutter, das im Discounter, Supermarkt oder in den Tierhandlungen verkauft wird, ist Mist. Whiskas, Felix, Gourmet, Sheba – alles Schrott.
Er hat seinen kleinen Liebling, das Licht seines Lebens, die Sonne seines Himmels, die ganze Zeit völlig falsch ernährt und es ist ja ein Wunder, daß besagter Liebling nicht schon unter schweren Fehlernährungserscheinungen röchelnd auf dem Teppich herumrobbe.

Hier setzt dann ein extremes Schuldgefühl ein und Dosi investiert sein Geld statt in Aktienfonds fortan in Almo Nature.

Seine Katze wird daraufhin natürlich sofort die Nahrungsaufnahme verweigern, weil sie sich schon so an die Geschmacksverstärker, Farb-, Konservierungs- und Lockstoffe des Billigfutters gewöhnt hat und der Haussegen hängt einige Tage definitiv schief.

Dosi fühlt sich frappierend wie ein Elternteil, das seinem rotzigen Teenagerkind verzweifelt ein „Aber ich will doch nur Dein Bestes!“ entgegenschluchzt, während das Balg sich nicht den Deut drum schert.
Man sollte meinen, daß man solchen Situationen entgeht, wenn man statt Kindern pelzige kleine Tierchen hat.

HA!

Von wegen.
Wenn der Privatsekretär des Tierchens Glück hat, findet er irgendwann das Futter, das sowohl sein Gewissen beruhigt als auch der Katze schmeckt. Von rosa Angeln mal abgesehen ist ein solches Futter der heilige Gral, die verlorene Stadt Eldorado und der versunkene Kontinent Atlantis: wenn man es findet, wird man das Glücksgefühl für den Rest seines Lebens nicht mehr los.

Meine Odyssee fand ein glückliches Ende, als ich Pfotino fand. Hochwertiges (Bio)Katzenfutter, schmackhaft und appetitlich. Die Katze hörte auf, täglich zweimal auf den Teppich zu ürgsen und der Kater bekam ein Fell wie Seide. Es war toll.

Aus medizinischer Sicht spricht zwar nichts dagegen, die Miez ein Leben lang mit Aldifutter zu ernähren. Tierfutter unterliegt strengen Kontrollen und es wird dafür gesorgt, daß die kleinen Pummelpopos alles an Taurin und Sonstigem bekommen, das sie brauchen.
Schließlich futtern sie auch Mäuse. Igks.

Hat man aber ein besonders empfindliches Exemplar daheim, kann eine Umstellung auf sehr hochwertiges Futter teilweise Wunder wirken.
Darüber hinaus ist das Luxusfutter auch oft sehr schmackhaft und wir erfreuen unsere kleinen Lieblinge damit. Und wer will das denn nicht?

Dienstag, 10. Oktober 2006

Surreales

Ich war also neulich einkaufen. Im Biosupermarkt natürlich. Ich schlendere durch die Regalreihen, packe so dies und das in meinen Bolga-Korb (Thiiii!) und lande schließlich an der Kasse, wo eine neue Kassiererin angelernt wird.
Die exakt so heißt wie ich.
FrauKatz. Vor- und Nachname.
Genau wie ich.



In meiner Individualität zutiefst erschüttert (ich meine, sie war auch blond!) ging ich nach Hause und erwog eine Umbenennung.
Dann erinnerte ich mich aber daran, daß ich das ja schonmal versucht hatte. Ich wollte den Mädchennamen von MutterKatz annehmen, schon wegen des schicken „ß“ darin.
Das Ende der Geschichte war, daß die Öffentlichkeit ein Recht darauf hat, daß ich identifizierbar bleibe und ich nur ein Recht auf Namensänderung hätte, wenn der Leidensdruck durch meinen momentanen Namen exorbitant wäre. Dahmer, Hitler, Göbbels oder so. Ansonsten nicht.

Der nette Beamte gab mir aber noch einen heißen Tip: „Heiraten Sie doch einfach.“


Ja. Danke auch. Freiwillige?





Bevor ich mich in einer Art Uglymanie verirre, hier lieber ein weiterer Beitrag aus der Reihe „Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“.
Diesmal zu 50% inspiriert von P'pyrrr.
„Meister P'pyrrr wäscht so sauber daß man sich drin spiegeln kann.“

[...]

Ignoriert das. Ich stehe zur Zeit unter enormen Stress. Der braucht irgendein Ventil.

*räusper*
Also. Der Mensch an sich guckt gerne. Deswegen ist es immer gut, ein paar Bilder in seine (Blog-)Einträge einzustreuen. Wenn der Mensch nicht grade guckt, dann redet er, vorzugsweise über sich und seine Ansichten. Das ist das Grundprinzip, auf dem Foren basieren.

Wenn diese Menschen ihr Gerede bzw. ihr Geschreibe mal ganz cool und locker umschreiben wollen, weichen sie vorzugsweise auf ein Synonym aus: Das Gelaber.
Genauer gesagt, sie wollen auf dieses Synonym ausweichen. Was sie tatsächlich tun, ist „Gelabber“ zu schreiben.


Ge|la|ber, Ge|la|be|re, das; -s [zu →labern] (ugs. abwertend): seichtes Gerede, törichtes Geschwätz.

lab|bern [niederl. labberen = sich schlaff hin u. her bewegen]


Ein Schnitzel kann sehr labberig sein. Sobald es aber anfängt zu labern, würde ich entweder einen Psychater oder ein Kamerateam von RTL2 verständigen.

[...]


Kommen wir jetzt zur Dichotomie des seit/seid, in Ausmaß und Verbreitung nur noch mit der das/dass-Crux vergleichbar.

Gehen wir behutsam vor, denn beides klingt für den orthographischen Laien natürlich völlig gleich. Deswegen hier ein paar Beispielsätze:

„Ihr habt die Katze rasiert? Ja seid ihr denn verrückt geworden!?“

    Wir bemerken, hier ist das „seid“ eine deklinierte Form von „sein“. Wären wir alle drei Jahre alt könnten wir hier auch „Ihr sein plöht!“ sagen.

    [...]

    Okay, make that zwei Jahre.



„Wir müssen auf der Arbeit jetzt alle rosa Tütüs tragen? Seit wann denn das?!“
    Aha! Hier hat „seit“ eine zeitliche Komponente. Was unheimlich praktisch ist, da sich „seit“ und „zeit“ nur durch den Anfangsbuchstaben unterscheiden. Eselsbrücken regeln, folks.



Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, daß ich jetzt auch nicht der Held der Orthographie bin. Zeichensetzung stürzte mich schon vor der Rechtschreibreform in tiefste Verzweiflung und mit „Infinitiv, Präsens, Passiv“ kann man mich höchstens foltern.
Aber ich denke auch, daß unsere Ausdrucks- und Rechtschreibfähigkeiten immer verbessert werden können. Daß eine korrekte Schreib- und Ausdrucksweise ein Zeichen der Höflichkeit gegenüber demjenigen ist, der das lesen/hören soll oder muß.

Gelegentliche Tippfehler sind immer drin und tolerierbar. Ich verbessere Verhunzungen der Schreibweise, die mir die Zehennägel aufrollen, ganz gerne, nehme Verbesserungen aber auch gerne entgegen. (und diskutiere dann, warum ich sie trotzdem verwende, kähähähähähä.)

Den Status Quo der eigenen Fähigkeiten einfach zum Standard zu erklären oder sogar stolz auf Unzulänglichkeiten zu sein ist nicht so mein Ding. Das wäre Stagnation in meinen Augen.

Mittwoch, 13. September 2006

Dass es das noch gibt – da glotzt man ja richtig, wie die ranklotzen

Weil ich grade in der Stimmung dafür bin (wirr, unausgeschlafen, quengelig und streitsüchtig) gleich eine neue Folge aus der Reihe
„Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“

Fangen wir mit der Königsdisziplin an: dem das und dem daß/dass. Nachdem die Unterscheidung einen Großteil der deutschen Bevölkerung vor große Schwierigkeiten stellt, hier die unfehlbare Methode, mit der ich in der ersten Klasse gelernt habe, das und dass zu unterscheiden.
Wenn man 'das' durch 'dieses', 'jenes' oder 'welches' ersetzen könnte, auch wenn's komisch klingt, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> jenes Haus, dieses Haus -> ein 's'
Daß Du sowas sagst -> welches Du sowas sagst -> zwei 's'

Weiterführend könnte man für die phantasiebegabten Mitmenschen festlegen, daß sie sich vorstellen, sie seien eine ganz entzückende petite Französin. Zwischen Deutschen und Franzosen herrscht ja so eine Art Hassliebe, die sich unter anderem auch auf bestimmte Artikel erstreckt. Eine Crux meiner Schulzeit. La Lumière? Le Lumiere? La Luna? Wo's doch der Mond heißt. Tsk. Man weiß es nicht.

Der phantasiebegabte Mensch mit das/dass-Schwäche stellt sich also einfach vor, er wäre eine Französin mit ensückendem Accent, die die bestimmten Artikles, non, schtändisch so ensückend verwächsält.

Solange man mit 'das' französisch spielen kann, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> Die 'aus
Das Papier -> Der Papier
Das Neurologenseminar -> Die ... geh wesch.

Ja, das (jenes, dieses) war's schon.


Kommen wir zu meinem nächsten Anliegen:
Das ist ein Klotz:


Man spielt mit einem Holzklotz oder man hat einen Klotzen:
Klo.t|zen, der; -s, - (landsch.):
Klotzschuh.

Man kann sich mit Clyde Klotz, dem Ex-Ehemann von Agent Scully treffen.

Man kann auf der Arbeit sogar so richtig ranklotzen. Wenn man auf sowas steht.

Was man nicht tun kann, ist jemanden anklotzen. Was tut man da? Ihn mit kleinen Holzklötzchen bewerfen? Also bitte.


Was man hingegen tun kann, ist glotzen. Mit den Guckerchen gucken. Stieren, starren, betrachten, anglotzen, gaffen.
Man sitzt ja schließlich auch vor der Glotze und nicht vor der, ich wage es kaum auszuschreiben, Klotze.

Vor dem Klotz kann man natürlich sitzen, so man dieses denn wollen würde. Solange man nur will. Sonderlich unterhaltsam ist so ein Klotz halt nicht. Deswegen werden das auch nicht so viele Leute machen nehme ich an.


Babys vielleicht. Aber die würden ihn nur wieder in den Mund stecken und einsabbern.

Ewwwww.


[...]

Ich gehe mal lieber. Schließlich muß ich noch entscheiden, ob ich den Zwiebelfisch in meine Linkliste aufnehme.

Dienstag, 12. September 2006

Das zweite Zeitalter des Individuums

Ja, ich bin heute etwas hyperaktiv. Sue me doch.

Hier ein Kurzbeitrag aus der Reihe
„Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“

Pu|ber|tät die; - aus lat. pubertas, Gen. pubertatis "Geschlechtsreife, Mannbarkeit": Zeit der eintretenden Geschlechtsreife.

Pubertas, Pubertatis: die Geschlechtsreife.

Sich in der Geschlechtsreife befindende Mitmenschen leiden zwar auch hin und wieder unter Flatulenzen, aber nicht in dem Maße, als daß sie namensgebend für diese Entwicklungsphase hätten sein könnten.


Synopsis:
Pubertät – gut
Pupertät – böse

Weitermachen. :P

Mittwoch, 21. Juni 2006

Die Typographie und das Internet

Es war einmal, vor langer, laaaanger Zeit die Typographie. Sie war ein Regelwerk der Worte und der Zeichen für die Gebildeten und sie sorgte dafür, daß Bücher und Druckwerke fein anzusehen waren.
Dann kam das Internet. Anfangs war es noch ganz klein, so daß die Typographie sich lächelnd dachte „Ach, nein, dort ist kein Platz für mich, aber das ist ja auch nicht wichtig.“

Die Jahre vergingen, und das Internet wuchs und wuchs. Irgendwann dachte sich die Typographie, daß sie sich vielleicht, möglicherweise, eventuell und unter Umständen nochmal mit dem Internet befassen sollte. So ging sie zu ihm.


Das Internet trat nervös von einem Bit auf das andere. „Hallo.“ sagte die Typographie. „Ich bin die Typographie. Ich habe seit Jahrhunderten dafür gesorgt, daß Drucksachen, mit denen die Menschen kommunizieren, ästhetisch und eingängig waren.“

"Jaaaaa ..." sagte das Internet zögerlich. Es war sich nicht sicher, ob es mit der Typographie zurechtkommen würde, sie erschien ihm so altbacken. "Ich bin das Internet. Ich bin auch hauptsächlich für die Kommunikation da. Ähm. *gg* Darf ich Dich Typi nennen? *lol* Das ist so Brauch hier, weißt Du?"

Die Typographie betrachtete die *gg*s und die *lol*s skeptisch, aber sie nickte. Wenn es denn hier so Brauch sein sollte, wollte sie nicht als Spielverderberin gelten.


"Ja, also, Typi, ne, hm. Was hast Du denn da in diesem großen Sack dabei?" versuchte das Internet Konversation zu machen.

„Oh, das sind meine Schriften.“ sagte die Typographie stolz. „Tausende, jede anders, jede ganz individuell. Sie sind so etwas wie meine Kinder. Sieh nur, diese hier hat Mediävalziffern. Und das ist eine Renaissance-Antiqua, beachte die eleganten Punzen. Man muß sie genau kennen und wissen, auf welchen Papieren und mit welcher Druckart sie gut aussehen. Manche haben Ligaturen, manche nicht. Sonderzeichen, verschiedene Schriftschnitte. Faszinierend, nicht?“


Das Internet machte große Augen. So viele Schriften! Und alle so unterschiedlich! Es blickte verschämt auf seine fünf Standardschriftarten und die vermaledeite Times New Roman. Nein, damit konnte es keinen Staat machen. Besser, es wechselte das Thema.


"Sehr interesant, ja, doch, sehr. Darf ich Dich zu einem Glas Limo einladen?" sagte es hastig.
Die Typographie hüstelte leise und beugte sich vor. „Da fehlt ein 's' in 'interessant'.“ flüsterte sie dem Internet zu.

"Hu?" Das Internet war milde irritiert. "Aber das ist doch völlig egal, Hauptsache, jeder versteht, was gemeint ist. Ein oder zwei 's' ist dabei doch völlig uninteressant. Ich meine ... geht es Dir nicht gut?"
Die Typographie starrte das Internet mit offenem Mund an und japste. „Aber natürlich ist das wichtig! Das ist essenziell! Der Inhalt muß durch eine korrekte Rechtschreibung und die angemessene Form unterstrichen werden, ansonsten verliert die Botschaft an Seriosität!“ Die Typographie wedelte echauffiert mit den Händen in der Luft herum und schnaufte aufgeregt. „Jeder Text wird mehrmals Korrektur gelesen, wird genau auf den Empfänger abgestimmt! Das ist gleich nach dem Inhalt das Wichtigste!“


"Ahso."
Das Internet fragte sich kurz, ob die Seriosität von 'ey hasse maln bild von dir? willse f*cken?' durch eine angemessenere Form sowie durch korrekte Rechtschreibung erhöht werden könnte, sah aber doch davon ab, der Typographie diese Frage zu stellen. Irgendwie hatte es das Gefühl, daß es so besser sei.


"Jedenfalls ist es schön, dass Du vorbeigekommen bist, Typi. Soll ich Dich ein wenig herumführen?" fragte das Internet artig. Die Typographie nickte. Für Grundsatzdiskussionen war schließlich später noch genug Zeit, jetzt wollten sie sich erst einmal kennenlernen. Sie gingen los.


"Also, das hier ist ein Chat. Darin kommunizieren die Leute miteinander.
Die Typographie runzelte die Stirn. „Ist er kaputt?“
"Was? Oh. Nein. Nein, so reden sie im Chat. Das, ähm, das hat sich so entwickelt."
Die Typographie starrte auf *lol*, *pups*,*hihi*, *ggg*, *brb*, n00b, AnGElCurLz und *rofl*. Sterne tanzten vor ihren empfindlichen Augen. Das Internet betrachtete sie besorgt und zog sie schließlich weiter.


"Okay, geht's wieder? Du bist ganz grün. Oje. Du wirst mir doch nicht auf das Transferprotokoll, das habe ich grade gestern frisch gewaschen, Du wirst doch nicht ...? Nein? Gut. Gut. Also, hier hätten wir dann ein Forum. Da kommunizieren die Menschen auch miteinander."
Die Typographie holte tief Luft und sah sich das Forum an.

'Abba dan habb ich gesacht ... dass ist doch unglaublich ... kanst du dir so eine sensation vorstellen???!!!!' – 'hälst du doch im kopf ned aus!' – '
Ja die Szenen sind so ziemlich das heftigste. frodo's Blick, als sie draußen stehen und Gandalf egstürtzt ist. echt der Wahnsinn und die Anfurten!' – 'uhhh schwanger,schön und gut aber das ist uhhhhh.ich sah ja streckenweise auch nicht toll aus beim brüten.aber bei dem anblick muß brit sich dann echt nicht wundern wenn ihr angetrauter fremd geht.'

Sie fing leise an zu weinen.


Das Internet war nun ernsthaft beunruhigt. "Well, ich glaube, wir kürzen das Ganze etwas ab, yes?" Als nur leises Schluchzen von der Typographie kam, zog das Internet sie einfach unzeremoniell weiter.

"So, und hier hätten wir eMail, gar nicht interessant, können wir gleich ..." „E-Mail. Das schreibt sich E-Mail!“ wimmerte die Typographie.

"Meinetwegen auch E-Mail, aber hey, eMail sieht doch so viel cooler aus, findest Du nicht auch, Typi?"


Die Typographie starrte ihn an. Sie wischte die Augen trocken und schneuzte sich nachdrücklich die Nase. „Cooler? COOLER?“ Sie stemmte sich die Fäuste in die Hüften. Das Internet sah bange zu ihr auf und schob sich schon mal unauffällig auf den nächsten FTP-Ausgang zu.


„Hör mal zu, Internet. Wir zwei sind nicht nur sehr verschieden, wir leben auch noch in sehr verschiedenen Welten. Wir werden uns nie ähneln, aber ich glaube schon, daß zumindest ein bisschen von mir Dir sehr gut täte. Ja, das glaube ich.“


"Öhm. Öh. Wie Du meinst." Das Internet tastete unauffällig nach einem spitzen Virus.


Die Typographie schüttelte ungeduldig den Kopf. „Laß den Unsinn. Es sind nur ein paar kleine, einfache, grundlegende Regeln. Jeder mit auch nur ein wenig Grips kann sie ganz leicht lernen.“


Regel 1:
Groß- und Kleinschreibung wurde nicht von vertrockneten, alten Buchhaltern aus einer Weinlaune heraus erfunden. Sie macht durchaus Sinn. Verwende sie, und zwar korrekt. Die Buchstaben eines Wortes abwechselnd aus Majuskeln und Minuskeln zusammenzusetzen ist nicht cool sondern dämlich.



Regel 2:
Interpunktion ist wichtig und sinnvoll. Verwende sie sparsam und dem Anlass angemessen. Wage es nicht, mitten im Satz völlig unsinnig und unmotiviert plötzlich etliche Punkte zu setzen. Das wirkt nicht gedankenvoll und tiefsinnig sondern dämlich und infantil.



Regel 3:
Das Leerzeichen kommt nach dem Komma. Es gibt kein Leerzeichen zwischen Satzende und Satzzeichen.



Regel 4:
So dämlich die neue Rechtschreibung auch sein mag, versuche wenigstens, Dich an eine der Schreibarten zu halten, die irgendwann nach dem Krieg einmal offiziell war. Der Standard hat nicht mit einer Dartscheibe zu tun.



Regel 5:
Die Satzwelt kennt vier verschiedene Strichverbindungen: das Minuszeichen -, den kurzen Divis -, den längeren Gedankenstrich – und den ganz langen Geviertstrich — .

Der Divis steht beispielsweise ohne Leerzeichen zwischen durch ihn verbundenen Wörtern. Der Gedankenstrich (Alt + 0150) steht mit Leerzeichen vor und hinter einem Einschub im Satz.

Den Geviertstrich lassen wir mal Geviertstrich sein. Wir wollen es ja nicht übertreiben.



Regel 5½
Seit Jahren der häufigste Fehler: immer wieder wird, wie bei einer Schreibmaschine, das Zoll- bzw. Sekundenzeichen verwendet: "Beispiel".

Richtig wäre dies „Beispiel“

oder das »Beispiel«

Die korrekten Gänsefüßchen vorne finden Windows-User unter Alt + 0132 bzw. Alt + 0147.


Diese Regel wird nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Zollzeichen sind im Internet bereits zu einer Art Konvention geworden, und wie der Genitiv werden die korrekten deutschen Anführungszeichen wohl bald zumindest aus dem Internet verschwunden sein.



Regel 6:
Aus Großvater wird bei Großschreibung GROSSVATER.

Dies hier ist eine typografische Kardinalsünde, die selbst im Internet vermieden werden sollte: GROßVATER.
Das 'ß' ist ein Kleinbuchstabe, und wir alle erinnern uns noch an Regel 1, nicht wahr?


Regel 7:
Deppenapostrophe sind unbedingt zu vermeiden. Der Genitiv benötigt ebensowenig einen Apostroph wie der Plural. Ein Apostroph kennzeichnet den Wegfall eines Buchstaben oder einer Silbe.

Sollte dann doch einmal ein Apostroph gebraucht werden, findet man den typographisch richtigen unter Alt + 0146 oder wahlweise auch links der großen Entertaste.

Was rechts im Anschluß an die Zahlenleiste über den Buchstaben zu finden ist, sind französische Akzente. Schreibt französisch oder lasst die Finger davon!


Regel 8:
Schließt euren Farbcode. Nein, wirklich. Tut es.


Regel 9:
Jüngst an einem Wühltisch: Mädchen oder Knaben Slip: 3,99 €. Oder auf der Südzucker-Packung: Würfel Zucker. Manche beneiden uns Deutsche, weil wir Wörter koppeln können, was vor allem unsere Literatur reicher macht. Doch Würfelzucker ist auch für eine Produktpackung ein wunderbares Wort. Die Preisauszeichnung Mädchen- oder Knabenslip verliert erst mit einem Bindestrich (Divis) ihre Schlüpfrigkeit. In enger Korrelation mit Regel 7: Vermeidet Deppen Leer Zeichen. Um der Liebe Erus Willen.


Regel 10:
Jedem passieren mal Fehler, das kann man nie völlig ausschließen. Das Internet ist außerdem ein schnellebiges Medium, bei dem die Form schwieriger zu gestalten und zu bemerken ist.

Bemüht euch aber zumindest um Verbesserung, anstatt stolz auf eure Unwissenheit zu sein und diese zum Standard zu erklären.


Das sind die Regeln. Einfach, nicht?“




Die Typographie drückte dem Internet den Katalog in die Hand und tätschelte ihm den Kopf. Das Internet schielte auf die 10 Regeln. Leichter Rauch kam aus seinen Ohren.

„Na? So schwer ist das doch gar nicht, oder?“



Das Internet nickte – und schüttelte gleich darauf den Kopf. „Wie soll ich mir das denn merken? Das schaffe ich doch nie!“

Die Typographie betrachtete schmunzelnd die Anführungszeichen und klopfte dem Internet aufmunternd die Schulter.
„Ach was, das schaffst Du schon. Nur Mut, und sieh nicht alles so verbissen. Hab’ einfach Spaß an guter Typographie.“



Das Internet grinste schief.



Ah, damnit. Es hatte schon ganz andere Krisen gemeistert.



Internet und Typographie gingen dann noch einen Grüntee trinken, plauderten ein wenig, verabschiedeten sich am Abend artig und schlenderten jeweils entspannt wieder zurück in ihre eigene Welt, beide reicher als sie vorher waren.




Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lehrt man sie noch heute.



Amen, uh, Ende.