Donnerstag, 30. November 2006

„Hashimoto.“ – „Gesundheit.“

Hashimoto Thyreoiditis.

Versucht mal, Thyreoiditis auszusprechen. Mit dem „i“ zwischen „o“ und „d“. Vergesst Fischers Fritze, hier kommt Theobalds Thyreoiditis.

Aber beginnen wir am Anfang, der sich für sowas eigentlich anbietet. Wie die meisten vielleicht wissen, habe ich eine Unterfunktion der Schilddrüse, genannt Hypothyreose. Die Unterfunktion der Schilddrüse ist bei jung, alt und der Allgemeinheit bekannt und geschätzt als ideale Ausrede für Moppeligkeit. „Ich kann ja nix dafür, ich habe eine Unterfunktion.“
Die übrigen Auswirkungen einer Hypo sind aber weniger günstig und bequem. Kleine Auswahl gefällig?


  • Müdigkeit, allgemeine körperliche Erschöpfung

  • Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche

  • hoher Blutdruck mit Puls unter 70

  • Herzstolpern

  • Depressive Stimmung, Depression, Angst- und Panikattacken

  • trockene, struppige, stumpfe, und glanzlose Haare

  • Haarausfall

  • teigige trockene Haut, (Myxödem)

  • leichtes Frieren

  • Gewichtszunahme

  • nachlassendes Hörvermögen

  • apathischer Gesichtsausdruck

  • Wesensveränderungen



Nicht so toll.

Jetzt ist die Beschreibung „Unterfunktion der Schilddrüse“ ja nur ein Symptom. Das ist wie mit „Mein Knöchel tut weh.“ Da gibt's ja auch etliche mögliche Ursachen, von verstaucht, gebrochen, Bänder gedehnt/gerissen, blauer Fleck, Hypochondrie etc.
Bei der Hypothyreose (Helgas Hypothyreose hat heute ... nein, lieber Fischers Fritz) muß man auch erst mal herausfinden, woher sie eigentlich kommt.

Bei mir wurde damals nur festgestellt, daß ich sie hatte, hier sind Deine Tabletten, schönes weiteres Leben noch.

Zumindest dachte ich das.

Ihr ahnt schon was, hu?

Ich rief also vorgestern bei meinem damaligen Nuklearmediziner an, um einen Termin auszumachen, voll des Tatendrangs und wild entschlossen, der Ursache für meine Hypo auf den Grund zu gehen.
Ungeachtet des Mittwochnachmittags war der Arzt anwesend, kramte gleich meine Akte hervor, ich spulte mein Sprüchlein von wegen „Ursachenfindung, schon etliche Jahre her, blabla“ ab, bis er dann zustimmend „Ach ja, FrauKatz. Hier steht's. Hashimoto.“ sagte.
Ich bin baff. Büdde was? Also doch Hashimoto?
„Hashimoto? Also doch?“
„Jaja, wegen der Antikörper.“

Moah!

Jetzt weiß ich natürlich nicht, ob mir das damals tatsächlich keiner gesagt hat, oder ob ich zu stoned war, es detailliert mitzubekommen. Ohne Tabletten bekommt man mit Hypo von seiner Umwelt schließlich nicht mehr viel mit. Aquariumswachkoma nenne ich das immer gerne.

Jedenfalls bin ich jetzt – durch einen simplen Anruf – stolze Besitzerin einer Hashimoto Thyreoiditis. Na, wenn das mal nix is.



Mittwoch, 29. November 2006

Metaquote

Man sollte nicht glauben, wie erschöpfend geistige Arbeit doch sein kann. Zumindest geistig erschöpfend, da man ja auch mit dem Geist arbeitet. Körperlich bin ich noch einigermaßen fit, hauptsächlich weil ich tagsüber nicht nur auf meinem wohlgepolsterten Hintern sitze (Nature's way to tell you: get a Bürojob) sondern auch hin und wieder die Wendeltreppe hinunter in die Print muß.
Körperlich kann ich noch ohne Probleme von der Agentur aus heimlaufen.
Mein Geist allerdings hängt dabei schlaff über der Reling, schwankt im Rhythmus der Schritte von einer Seite zur anderen und macht „Brrrrlllbrlllbrrrrllll“-Geräusche.

Echt jetzt.

Deswegen erhole ich mich abends bei einer schönen Tasse Grüntee (ich erwähnte meine neue, tolle Katziteekanne? Ja? Mit der dazupassenden Katziteetasse und der Katziteetassenuntertasse?) und der gemütlichen Lektüre meiner Lieblingsblogs. Stincentiwen, Klatsch aus Far Far Away und dem Shopblogger. Der ist witzig, unterhaltsam und vor allem nicht gekünstelt. Im Moment habe ich schon ca. die Hälfte des Archivs hinter mir und bin irgendwann beim November 2005 gelandet.

Aus Gründen spontaner Erheiterung (ich spuckte vor lauter Lachen meine Auberginen mit Tzaziki ... aber das wollt ihr gar nicht wissen) und weil es mich so sehr an meine WG-Zeit erinnert, hier ein Auszug aus seinem Blog:

    Meinen Appetit auf irgendetwas Herzhaftes befriedigte ich mit einer Packung Frikadellen. Aus dem Kühlschrank reichte mir eine Flasche Ketchup - so sieht ein ausgewogenes Mittagessen aus.

    Sekundenbruchteile nach dem Öffnen der Kühlschranktür beschloß ich, keinen Appetit mehr zu haben meine Mahlzeit um ein paar Minuten zu verschieben und erstmal den Kühlschrank auszumisten.

    Ich stellte eine große Kiste vor den Kühlschrank, schlich mich an, rief laut "Buh!" und der Inhalt sprang vor Schreck selber in die Kiste.



Hmpfgnihihihihihi.
Ein sehr lebhaftes graphisches Vorstellungsvermögen kann auch ein Fluch sein. :albern: *gacker*

Ja. Jedenfalls ist der Shopblogger toll. Ihr sollt also täglich hier mitlesen und ihn lobpreisen. Oh, und ihr sollt in seinem Shop Zotterschokolade und Biokrams kaufen.

[...]

Mist. Vor lauter Konvertierungsversuchen sind jetzt meine Auberginen kalt geworden.

Freitag, 24. November 2006

Wenn man weiß, wer der Feind ist, ...

... dann hat der Tag Struktur.

Anyway, vielen Dank für die lieben Nachfragen nach meinem Befinden. Hach. Makes me feel warm and fuzzy inside.
Nein, die Katzen haben mich nicht gefressen. Nein, meine Mutter hat mich nicht zur Adoption freigegeben (wäre ja noch schöner, jetzt, wo's nur noch ein paar Wochen dauert, bis sie schön mit mir angeben kann). Nein, ich bin nicht von Außerirdischen entführt und für seltsame Experimente mißbraucht worden.

Ich habe nur meinen Job verloren, bin aus meiner Wohnung geflogen, mußte meine Katzen weggeben, hause jetzt wild und verdreckt unter einer Brücke und muß für LIDL arbeiten.

[...]

Scherz.

Nein, ich bin im Moment nur gestresst. Und muß überrascht feststellen, daß ich die ganzen Jahre, wenn ich „Ich bin gestresst.“ oder auch wahlweise „Ich bin voll im Stress!“ sagte, nicht wußte, wovon ich überhaupt sprach. So gar nicht.
HA!

„You should always save hyperbole until you really need it.“ ~Hobbes

Im Moment werde ich mit Arbeit gradezu zugeschmissen, und alles muß zum Jahresende fertig werden. Mit den Jahren ist es im großen, was es bei den Wochen im kleinen ist: gegen Ende fällt allen Leuten plötzlich ein, was sie noch erledigt haben wollen.

Im Moment sitze ich also (mit Unterstützung unseres gutaussehenden, witzigen und charmanten Marketingchefs, hach! ) an der Seite für eine größere Firma. Diese Firma ist eine der Hauptsäulen, auf denen die Agentur lastet, und es ist wichtig, daß die uns mögen. Liebenswert sind wir schon selbst, jetzt müssen wir nur noch gute Leistungen bringen.
Die Seite soll zum 01.01.2007 online gehen. Stress, Hektik, Panik.

Dann muß die Agentursite neu gestaltet werden. Nein, nicht nur das Design, auch die Inhalte. Das alles möglichst gestern, denn die Broschüren mit dem neuen CD (Corporate Design, in case you were wondering) werden schon seit zwei Wochen eifrig verschickt. Hussa. Ich träume schon von CSS-Containern. Stress, Hektik, Pandämonium.

Nicht zu vergessen: die Aktualisierung einer sehr umfassenden Touristikseite. Wir sind für den Katalog und die Internetseite zuständig, die beide die Touristinformationen einer ganzen Region beinhalten. Dummerweise wurden die Korrekturfahnen schon – schwubbes – zurückgeschickt, so daß ich jetzt jeden Text und jedes Angebot des gesamten Katalogs durchgehen muß, ob da so eine Inziwinziferienwohnung in der Nachsaison ihre Preise um 1,- € erhöht hat. Stress, Hektik, Schreikrämpfe.

Ein weiterer großer Kunde ist eine Akademie, die ihre Termine eingepflegt haben möchte. Dutzende, Tausende, Abermillionen. In ASP. Ich hasse ASP. Stress, Hektik, Hyperventilation.

Dann sollte ich den Umzug unserer Agentur zur Telekom managen. Ich habe mich ca. 5 Trillionen Mal rückversichert, ständiges Palaver mit unserem IT-Menschen gehalten (er sieht übrigens aus wie Gary Sinise. Hach! ), hin- und hertelefoniert und mit El Cheffe #1 beraten.
Conclusio war bislang „joh, das machen wir.“
Dann hat der Freelancer der Telekom den Auftrag verbummelt. Hmpf, aber gut, kann vorkommen. Er soll das Gratis-Modem halt schnell schicken, damit wir am 01.12., wenn die Leitung umgestellt wird, nicht auf dem Trockenen sitzen.
Heute stolpere ich beim Reinkommen über El Cheffe #1 und er meint, da sei ein Schreiben gekommen. Was ich grundsätzlich ja ganz gut finde.
Plötzlich spricht er von absagen, den Vertrag kündigen und Ähnlichem. Ich fange vor Schreck an zu schielen.

Da hat nämlich El Cheffe #2 still und heimlich einen Vertrag bei Arcor gemacht, weil die grade ein SuperDuperSonderangebot hatten.
Genialerweise bin ich mittlerweile schon einigermaßen gereift, so daß ich nicht mehr mit den Füßen stampfte und „Ahaber ich will den schnellen Businesszugang der Telekom! Will! Will! Willwillwill!“.
Nein, ich legte ganz professionell meine Zweifel dar. Beispielsweise ob der Arcor-Zugang denn auch schneller wäre als unser jetziger, der hin und wieder ganz schön lahmt. Bezweifelte ich irgendwie.
Unterstützung erhielt ich dabei von unserem IT-Menschen (Hach! ), der uns auch dringend von Arcor abriet. Er betreut ja noch etliche andere kleine Firmen, und die wären alle nicht zufrieden gewesen und würden jetzt wieder abspringen.

Bin ja mal gespannt, wie das ausgeht.


Das, wohlgemerkt, sind nur die großen Brocken. Zwischendrin kommen immer noch so Fitzliputzlisachen, die einen aus dem Konzepr bringen.

„Mein Provider stellt den Server um und upgradet PHP. Wirkt sich das auf meine Seite aus?“ – Woher soll ich das wissen? Sehe ich aus als würde ich was vom Programmieren verstehen?

„Bla geteilte Aufträge, bla Karte, bla cms, bla Auftrag? bla bla angebot?“ – Oh Gott, geh wech, ich hab' doch keine Ahnung! Ich war nicht dabei, wie das ausgeknobelt wurde und ich blicke bis heute nicht durch, welche der Agenturen jetzt für welchen Teilbereich der Site zuständig ist. Das weiß doch keiner mehr. Wir haben jedenfalls keine Zugangsdaten, basta. Geht doch alles weg.

„Bitte neue Bilder einpflegen.“ – Jaha, und nicht aufhellen. Man könnte ja erkennen, ob das ein Männlein oder Weiblein auf dem Bild ist.

„Achja, und es kann sein, daß der Reiterhof seine Seite noch machen lassen will.“ – Bitte. Erschießt mich.

Zuhause geht die Arbeit dann gleich weiter, sonst würde ich ja nie Land sehen. Sehe ich momentan auch so nicht, aber ich plane zumindest, es bald mal zu sehen.
Mein Internetanschluss zickt übrigens immer noch, bin mal gespannt, ob ich diesen Beitrag losschicken kann. Mal geht's, mal geht's nicht.

Ich mach' dann mal weiter. Die Mitarbeiterseiten wollen gestaltet werden.

Donnerstag, 2. November 2006

Hän' die kei Schnur?

„Customer's suck“ ist eine Community bei livejournal, in der gestresste Dienstleister ihrem Frust über Kunden freien Lauf lassen dürfen. Kennt mittlerweile wohl jeder.

Der langen Rede kurzer Sinn, ich habe grade einen Eintrag gelesen, der mich schmunzeln ließ. Ich neige ja zu einem sehr graphischen Vorstellungsvermögen, und vor meinem inneren Auge erschien die handliche Elefantentasche ... hmpfhihignihihi.

    Customer: "Do you sell wireless cellphones?"

    Sadly, no, dear customer. We don't keep up with all these newfangled technomumbojumbo gizmos, and our cellphones still need to be connected via a power cable to an elephant's [trunk]. But fear not, dearest customer! For only ten dollars more, you can buy the handy Elephant Bag in which to carry around your ponderous pachyderm. It fits easily into most backyards, semi-trucks, and the space between your ears.


Ist „ponderous pachyderm“ nicht die entzückendste Alliteration, die ihr je gehört habt?

Tupper Tupper Tätärä

Je ereignisreicher das Leben, desto weniger Zeit zum bloggen. So isses. Außerdem ereignen sich so viele kleine Dinge, daß es nur zu einen extrem wirren Eintrag langen würde.
Aber hat mich das jemals abgehalten? Nein, hat es nicht.

Mein geliebter tegut (eigentlich gehören zum Namen tatsächlich noch drei Pünktchen, aber ich will auf keinen Fall wie ein Pünktler wirken. *graus*) hat neuerdings so eine Art Minischokolade von Alnatura im Sortiment. Das ist nur ein ordentlich verpackter Riegel Schokolade. Extrem lecker wie ich gestehen muß. Eigentlich wollte ich ja nur für Mel so einen Riegel besorgen und ihn zu den Büchern legen, die ich ihr zurückgeben wollte, so als Dankeschön, daß sie sie mir geliehen hat. Weil Mel Zimt genauso gerne mag wie ich. Dann wollte ich nur mal probieren und *DÄNG*, erwischt.


Himbeer-Joghurt



Knusper-Zimt



Café Bisquit


Ähnlich ging es mir mit Navy CIS, einer Serie, die zwar eigentlich ein dreister Abklatsch von CSI und seinen Spin-Offs ist, aber trotzdem so einen gewissen eigenen Charme entwickelt und ganz witzig sein kann.
Die erste Hälfte der ersten Staffel (wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, Staffeln nochmal zu teilen? Man sage mir seinen Namen und reiche mir eine Fliegenklatsche!) gab's bei Saturn jans billisch in der Ramschkiste, weil die Hülle beschädigt war. Ich dachte mir, arglos und zutraulich wie ich bin, „Ach, jetzt hast Du schon einiges über die Serie gehört, kann ja nicht schaden, einfach mal reingucken, ganz unverbindlich und so, nimm die Box doch einfach mit.“

Jahahaaaa! Von weeeechen!

Die zweite Hälfte der ersten Staffel (Fliegenklatsche!) folgte gleich am nächsten Tag und morgen sollte die vereinigte zweite Staffel bei mir aufschlagen. Laßt mich mal nachsehen. [...] Jap. Bestellung wurde heute morgen um 7:35 Uhr versandt, das ist morgen hier. Passend zum Wochenende. Herrlich!

[Exkurs]
Ich finde es ja äußerst skurril, wenn 16jährige Mädels Dinge wie „Männer halt!“ sagen oder so tun, als hätten sie die Promiskuitivität erfunden. Moment, ich befürchte, ich habe grade das Wort Promiskuitivität erfunden. Duden? Hallo?

[...]

Promiskuität. Ich hab's natürlich gewußt, das sollte nur der Auflockerung dienen. Ahahahahaha.

Aber wir waren ja alle mal jung und taten so, als hätten wir schon alles auf dieser Welt gesehen und getan. Daß Jugendliche nicht aus den Fehlern und Erfahrungen ihrer Eltern und allgemeinen Vorfahren lernen liegt ja auch daran, daß es bei jeder Generation natürlich etwas ganz anderes und fuchtbar spezielles ist. Noch kein Mensch war vorher dermaßen verliebt, enttäuscht, abgeklärt oder weise.

Das Perpetuum Mobile der Menschheitsgeschichte.

[/Exkurs]

Ach ja, einen Quick Chef habe ich jetzt auch. Centi hat Dreizehnhunderteuro, ihren neuen Dell-Laptop, ich habe einen neuen, blauen Quick Chef. Kein Wunder, daß niemand mein Leben verfilmen wird.

Für die Tupperstheniker unter uns, das ist sowas:


Quick Chef

Was der tut? Der ist eine handbetriebene Küchenmaschine, in der man Dinge zerkleinern oder schaumig rühren kann, je nach Einsatz. Man kann auch Eis damit machen. Sahne, Milch, Zucker und gefrorene Früchte. Sehr lecker. Mayonnaise auch, dafür gibt's sogar so eine raffinierte Zusatzeinrichtung, damit sie auch gelingt, aber ich mochte Mayo ohnehin noch nie, von daher ist das für mich so a weng sinnlos.

Er ist jedenfalls toll und nützlich. Wie alles von Tupper. *röchelhust*


Gut, jetzt habe ich wenigstens ein paar Trivialitäten off my chest. Im Rückblick auf meinen vorherigen Beitrag müßte jetzt noch ein Amboss auf mich drauffallen, aber bitte erst nach dem Duschen.

P.S. Oh, und mein „Ich vergesse grundsätzlich jeden Geburtstag, seht es bitte als ein Zeichen von Liebe und Zuneigung“-Automatismus hat wieder zugeschlagen.
P'pyrrr, herzlichen Glückwunsch nachträglich. Schön, daß Du da bist, die Welt braucht Menschen wie Dich. *flausch*