Samstag, 30. Januar 2010

Wir haben auch Probleme!

In Mecklenburg-Vorpommern bleibt mittlerweile selbst der Winderdienst stecken, da geht gar nichts mehr. Wir hier in Unterfranken haben aber auch Probleme, ne?

Heute morgen beispielsweise. Ich ging aus dem Haus und wollte Dinge tun und danach einkaufen. Nun ist es wichtig, dass ich rechtzeitig zum Dinge-tun-Haus komme, nämlich wenn es grade aufmacht. Aber nicht zu früh, weil es kalt ist und die Dinge-tun-Angestellten die Tür keine Sekunde früher öffnen. Ich will ja nicht jämmerlich vor der Tür erfrieren. Wie sieht denn das aus!

Also time ich meine Abfahrtszeit mit größtmöglicher Präzision. Frühstück, Katzenfrühstück, Bad, Einkauf vorbereiten, Krams zum Dinge tun einpacken – alles läuft wie am Schnürchen.

Um 9:42 laufe ich Richtung Auto, und als ich vor dem Schneehaufen stehe, unter dem sich vermutlich meine Anna verbirgt, dämmert mir, dass ich in meinem Berechnungen einen wichtigen Faktor vergessen habe: mein Auto steht seit letzten Samstag, also genau eine Woche, unberührt am Straßenrand und ist nicht nur völlig und komplett eingeschneit, nein, es wird zur Straße hin auch noch von einem Riesenwall aufgeschütteten und mit Eis überkrusteten Schnees eingepfercht.

Suuuper!

Ja, nun. Heulen, Schreien und Zähneklappern beeindrucken Schnee in der Regel nicht sonderlich, also musste ich was tun. Zuerst einmal wollte ich den Einkaufskorb in den Kofferraum stellen und dann dort gleich den großen Regenschirm herausholen. Damit bekommt man die meterhohe Schneedecke vom Autodach, ohne dass man sich inniglich ans Auto schmiegen muß, und der Schirm ist weich genug, um den Lack nicht zu beschädigen.

Ein guter Plan.

Wenn der Kofferraum aufgegangen wäre.



Die Autotüren gehen glücklicherweise auf und ich pfriemele erst einmal den Windschutzscheibenschutz weg. Was kaum geht, weil auch der von einer 15 cm dicken, eisüberkrusteten Schneeschicht bedeckt ist. Holde Froide.

Ich versuche es nochmal mit dem Kofferraum. Dank des Ranwen-Prinzips („Wenn Gewalt nicht hilft, versuche es mit mehr Gewalt.“) lässt sich der Gute dann doch öffnen, ich komme an den Regenschirm und beginne damit, wie der Storch im Salat durch die gemeingefährlichen Schneeklumpen, die mein Auto umgeben, zu waten und mit dem Schirm meine Anna von ihrem weißen Mantel zu befreien.

Beobachtet werde ich dabei von einer bepferdeschwanzten Mittzwanzigerin in speckigen Jogginghosen, die an der Straßenecke steht und raucht. Ich überlege, zur Erheiterung des Publikums ein paar Steppschritte einzulegen, verwerfe die Idee aber wieder. Die wilde Berg-und-Tal-und-Eisklumpen-Landschaft um mein Auto ist nicht sonderlich trittsicher und außerdem könnte dieses spezielle Publikum den Aufwand wahrscheinlich auch gar nicht zu schätzen wissen.

Ich schiebe den Schnee hinunter. Schieb, schieb. Meine Hände, obwohl behandschuht, gefrieren langsam zu Eis. Schieb, schieb, schieb.

Nach einiger Zeit sieht es schon fast wie ein Auto aus.

Schieb, schieb, schubb, schieb.

Punkt 10:00 Uhr, dem Öffnungszeitpunkt des Dinge-tun-Hauses, bin ich abfahrtbereit. Ah, nun, hätte schlimmer sein können. Ich schwinge mich in mein Auto, lasse den Motor an und fahre los.

Vielmehr, „und will losfahren.“ Der Parkbereich der kleinen Nebenstraße ist hoffnungslos vereist, mit Eisklumpen, Eiswällen und Schnee sowie -matsch verstopft. Anna müht sich redlich, aber sie kommt nicht so richtig vorwärts. Dass sie bergauf anfahren muss, scheint noch zusätzliche Schwierigkeiten zu bereiten.

Ich sitze hinter dem Steuer und grinse frenetisch. Das kann doch alles nicht sein! Echtes Schneechaos in Katzfurt?

Mit viel Hin- und Hergeschaukel schaffen es Anna und ich letztendlich doch, das vereiste Schneegeröllfeld des Parkbereiches zu durchbrechen. Auf dem Weg zum Dinge-tun-Haus ist wenig los (Achwas? Warum wohl?) und so kommen wir gut durch und letztendlich nur 10 Minuten später an.

Ich tue Dinge, ich gehe danach einkaufen.

Als ich nach Hause komme, bin ich redlich erschöpft und freue mich auf eine warme Tasse Tee. Die ich auf der Heizung liegend gedenke zu mir zu nehmen. Im Briefkasten klemmt der Werbewust des Wochenendes. Ich fische den tegut-Prospekt heraus und will den Rest gleich in die Papiertonne werfen. Ist schließlich sinnlos, das Zeug erst noch hochzuschleppen, um es in den Papierkorb zu werfen, um dann dann demnächst wieder runterzuschleifen und zu entsorgen.

Und was ist?

Was ist, frage ich euch?

Die §$%&#*-Papiertonne ist zugefroren, das ist!

Mir reicht's. Heute geht es nicht mehr aus dem Haus. Und morgen auch nicht. Ich setze mich auf die Heizung, trinke Tee und heißes Ingwerwasser und werde die Welt da draußen demonstrativ ignorieren. Auch wenn sie hübsch aussieht, so weiß und verschneit.

Aber ich lasse mich nicht täuschen! Ich blicke hinter die schöne Fassade! Und was gibt es da? Hm?

Eingefrorene Papiertonnen, das gibt es da!

Neenee. Nicht mit mir!

Das euopäische Bio-Siegel

Ab 01.06.10 ist das neue Bio-Siegel der EU Pflicht. Natürlich nur für Bio-Produkte, sonst wäre es ja sinnlos, ne?

Bis morgen, Sonntag, 31.01.10, darf die allgemeine Menschheit darüber abstimmen, wie deses Bio-Siegel denn nun aussehen soll.

Dadorten.

Mich hauen die alle drei nicht so vom Hocker, besonders irritierend finde ich aber das zweite. Was soll das darstellen? Ein Blatt, dass sich ein wenig zurücklehnt, während es sich einen ... siewissenschon? Runterholt?

Bei mir wurde es letztendlich Logo eins, obwohl ich schon ein wenig nachdenken musste. Logo drei hat sowas entzückend Höhlenmalereianmutendes.

Mittwoch, 27. Januar 2010

*RUMMS*

Ich habe eine neue Nachbarin. Genauer gesagt wohnt sie unter mir. Zuerst sah es ja nicht so aus, als wollte sie in absehbarer Zeit einziehen. Immer mal, so alle zwei, drei, fünf Wochen war sie kurz hier und dann war sie wieder für längere Zeit verschwunden. Jung isse, so in den frühen Zwanzigern würde ich mal schätzen.

Nun hat sie es doch geschafft, vollständig einzuziehen.

Ich nenne sie „Knallfrosch“.

Jedes Mal, wenn sie ihre Wohnung verlässt, wackeln bei mir die Möbel. Offensichtlich ist sie mit dem Konzept, eine Wohnungstür sozialverträglich zu schließen, nicht vertraut.

Ich weiß ja, in diesem Alter ist es eine Tatsache, dass einem die Welt gehört. Trotzdem geht es mir langsam auf den Keks.

Den Katzen auch.

[...]

DA! DA! GRADE WIEDER! SOEBEN! IN DIESER SEKUNDE!

Meine Güte. Wenn Elvis jedes Mal, wenn er Gebäude verlässt, so mit den Türen knallen würde, die ganzen Klatschzeitschriften hätten keinerlei Schwierigkeiten, ihn endlich aufzuspüren.

Tsk!

Klirrende Kälte

Als Betreiber eines persönlichen Privatblogs hat man, gefühlt, gewisse Verpflichtungen. Die Menschheit über seine Nahrung, seine Meinung zu aktuellen Tagesereignissen und grade konsumierte Medien auf dem Laufenden zu halten beispielsweise.

O, und das Wetter natürlich. Um die obligaten „Gott, ist das heiß!“ und „Gott ist das kalt!“-Einträge kommt man nicht herum.

Im Moment haben wir Januar und es ist kalt. Sehr kalt. Heute morgen -17°C bei uns. Ich muss aber nicht erst auf das Thermometer oder ins Internet gucken, um zu wissen, dass es mal wieder arschkalt ist. Nein, dafür genügt ein Blick auf den Kater.

(Das Flüff bekommt das mit dem Winterfell irgendwie besser hin und ist des Winters nur noch ein unglaublich flauschiges Plüschfellhäufi mit zwei Öhrchen. Herr Pummelwurst ist zwar auch fluffiger, aber dann doch nicht so sehr.)

Denn an normalen Tagen treiben sich die Katzen nach der Morgenfütterung vorsichtshalber noch weiterhin in der Küche herum, es könnte ja bei der Zubereitung meines Frühstücks noch das eine oder andere Goodie für sie abfallen.

Wenn auf einmal der Kater fehlt, ich durch die Küchentür spähe und ihn Müffchen machend auf der Heizung liegen sehe, dann weiß ich genau: es ist kalt. Sehr.

Wenn es später, bevor ich gehe, Leckerli gibt, bequemt er sich aber meistens von der Heizung zu mir. Falls ihm irgendwann die Heizung lieber ist als die Leckerli sollte ich mir allerdings ernsthaft überlegen, ob ich wirklich vor die Tür will.

Montag, 25. Januar 2010

Wachkatze

Warum man in Amiland nie seinen Müll draußen stehen lassen sollte, wenn man auch noch in der Nähe von größeren Wäldern wohnt.

Und warum eine Wachkatze nie falsch ist.

Video-Link, weil ich zu doof bin, das Zeug direkt einzubinden.

Samstag, 23. Januar 2010

Awwwwwwwwwww

Psssssst. Ganz leise. Er schläft.

Und macht dabei lustige Geräusche.

Nuuuoook gnmmmööö pfrrrrrmmmmm. *schmatz*







... verdammt! Ich muss ins Bad! Hnnngh! *verkneif*

Wo ist der Mausepups? Ja wo ist der Mausepups?

Herr Pummelwurst ist ein echtes Mamakind. Er fängt beispielsweise schon an zu treteln, wenn ich ihn nur anspreche.

Grade eben wieder. Er sitzt vor mir auf den Schreibtisch, ich gurre ihn freundlich an („Mausepupsebär? Ja wo isser denn, der Mausepupsebär?“) und schon tretelt er los und guckt mich erwartungsfroh an.

Natürlich durfte er gleich auf den Arm!

Jetzt liegt er nach einer Schmuserunde eingerollt in meinem Pullover und schnurrt. Eigentlich wollte ich noch Wäsche zusammenlegen und ein bisschen aufräumen, aber das geht nun ja nicht. Das würde ihn stören.

Ich denke, ich bleibe einfach ganz ruhig ein wenig hier sitzen. Oh, ich sehe grade, der tegut-Prospekt liegt fast in Reichweite. Na, besser geht's doch kaum!

Donnerstag, 21. Januar 2010

Last-Minute-Syndrom

Meine Familie ist, das kann ich nicht bestreiten (erst recht nicht nach diesem Blog), teilweise etwas skurril.

Hin und wieder befremdlich, manchmal komisch, oft genug kurios, teilweise etwas seltsam, durchaus mal absonderlich, gar bizarr, ganz sicher recht verschroben und so im Großen und Ganzen dabei aber liebenswert.

Ihr wisst ja, wovon ich spreche.

Nun gibt es in meiner Familie aber eine Angewohnheit, von der ich mich selbst nicht völlig freisprechen kann, die mich nervt. Ich nenne dieses Phänomen das „Last-Minute-Syndrom“. Dieses teilt sich grob in zwei Symptome. Schuldig im Sinne der Anklage bin ich beim ersten: alles wird auf die letzte Sekunde erledigt. Manchmal gelingt es mir zwar, entspannte Rechtzeitigkeit zu erreichen, aber meistens ist es eine Punktlandung: was um 15:00 Uhr fertig sein soll, ist um 14:59 Uhr vollendet.

Das zweite Symptom ist es, das mich wirklich nervt und das ich bei mir und für mich wirklich zu vermeiden versuche: Wann immer für bestimmte Aktionen eine Person benötigt wird oder benachrichtigt werden muss, wird das dieser Person grundsätzlich ebenfalls erst in letzter Sekunde mitgeteilt – und wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass diese Person dann die eigenen Pläne sofort verwirft sowie Himmel und Hölle in Bewegung setzt, damit das alles auch wie von Familie™ geplant klappt.

Ich kann. Das. Nicht. Ausstehen!

Gestern Abend wieder so einen Fall gehabt. Anruf. Ich könne doch sicher morgen (also heute) freinehmen und bei der Sortierung von Tante Gundulas Kronkorkensammlung helfen, nichtwahr? Nichtwahr? NICHTWAHR?

Im Moment kann ich bei uns auf der Arbeit vor lauter Hektik kaum aus den Augen gucken, ich kann also nicht freinehmen. Aber, huuuuuh! Wenn ich das so sagen würde, ich wäre das undankbare Kind, das bestimmt könnte, wenn es nur wollte, aber es will ja nicht, und überhaupt, und die Geschichte würde mir noch Jahre später immer wieder unter die Nase gerieben werden.

Also unterdrücke ich ein genervtes Seufzen und verkünde, dass ich morgen früh in der Agentur anrufen und nachfragen müsse, ich könne solchen Spontanurlaub nicht ohne Chefbefragung nehmen.

Das war ein Ast in den Speichen der Selbstverständlichkeit des Zur-Verfügung-Stehens, wurde aber akzeptiert. Ärzte und Chefs sind strahlende Lichtgestalten und stehen in ihrer Bedeutung grade mal unter Gott, und selbst das nicht immer!

Ich rief Cheffe an. Cheffe war nicht amüsiert und ich hielt auch nicht mit meiner Haltung zu der Angelegenheit hinter dem Berg. So sprach Cheffe ein Machtwort: nein, geht nicht, schon mal gar nicht so kurzfristig, ich bin momentan unverzichtbar und möge meinen Pöppes heute bitte zur Arbeit bewegen.
Man konnte am Telefon hören, dass er dabei grinste.

Das wurde so weitergemeldet – und akzeptiert. Auch wenn es inhaltlich genau das war, was ich gesagt hätte. Aber Cheffe ist erstens ein MANN (ganz wichtig) und hat den Überblick, und wenn er sagt, es geht nicht, dann geht es nicht, und zweitens ist er Cheffe und hat deswegen schon mal immer recht.

So muss ich heute nicht Tante Gundulas Kronkorken polieren und bin trotzdem ein liebes Kind, weil, wenn der Cheffe sagt, es geht nicht, dann muss das Kind gehorchen, das ist nun mal so!



Nicht, dass sie aus dieser Erfahrung lernen würden. Neenee. Da mache ich mir gar keine Illusionen. Das nächste Mal werden sie auch wieder so kurzfristig auf der Matte stehen.

Aber wenigstens heute bin ich dem mir drohenden Schicksal entronnen! YAY!

Montag, 18. Januar 2010

Schuh-Überfall

Es klingelt. Dreimal. Das ist das geheime Zeichen zwischen MutterKatz und mir, dass sie vor der Tür steht.

MK: „Hier.“ *überreicht mir eine Tüte mit Winterstiefeln*

FK: „Hä?“

MK: „Beim Schuh-Schubert hatten sie Ausverkauf. Größe 42!“ *stolz*

FK: „Äh.“

MK: „Zieh mal an.“

FK: „Okay.“ *anzieh* „Passt.“

MK: „Gefallen sie Dir?“

FK: „Erstaunlicherweise ja.“

MK: „Dann kaufe ich sie Dir.“

FK: „Oh, danke. Besser als Brot.“

MK: „Du brauchst doch warme Schuhe oben auf dem kalten Dachboden.“

FK: „Das stimmt.“

MK: „Na dann. Tschüss.“

FK: „Danke, Mom. Tschüss.“

*türklapp*


Mein Geisteszustand ist grade eine Mischung aus , und „Was haben sie MutterKatz eigentlich in letzter Zeit so ins Wasser gemischt?“.

Samstag, 16. Januar 2010

Telefonisches

Grade kam MutterKatz zur Tür hinein, in der Hand ein altes Telefonverzeichnis. Das, liebe Jugend, ist so ein Büchlein, in das man vor der technischen Revolution die Telefonnummern von Freunden, Bekannten und anderen Menschen geschrieben hat. Mit per Hand.

MK: „Das ist mein altes Telefonverzeichnis.“

FK: „Ah?“

MK: „Ich habe die ganzen Nummern doch jetzt in ein neues geschrieben.“

FK: „Ah.“

MK: „Dann kann ich das hier bei Dir lassen.“

FK: „Hä?“

MK: „Ja, weil bei Dir kostet das Telefonieren doch nichts.“

FK: „... und?“

MK: „So kann ich von Dir aus telefonieren, auch mit Leuten, deren Nummern ich nicht im Kopf habe.“

FK: „Was?“

MK: „Ja, weil, bei Dir kostet das Telefonieren doch nichts.“

FK: „Du willst Dein Telefonverzeichnis bei mir deponieren, damit Du in Ruhe bei mir mit allerlei Leuten umsonst telefonieren kannst?“

MK: „Ja.“

FK: „Die Idee ... gefällt mir nicht unbedingt.“

MK: „Aber bei Dir kostet es doch nichts!“

FK: „Du telefonierst doch ohnehin so gerne. Stell doch Dein Telefon um auf Flatrate.“

MK: „Das ist mir zu teuer!“

FK: „Achso.“

MK: *hält mir auffordernd das Telefonverzeichnis hin*

FK: „Ich weiß nicht ...“

MK: *weinerlich* „Ich tue so viel für Dich!“

FK: „Jaja.“

MK: „Erst letzte Woche das Brot ...“

FK: *seufzt*

MK: „Und das wäre doch soooooo selten. Ganz selten.“

FK: „Urch. Meinetwegen.“

MK: *strahlt*

FK: „Gib her das Ding.“

MK: „Hier. Brauchst Du Brot?“

FK: „Nein, grade welches besorgt.“

MK: „Na dann. Tschüss.“

FK: „Tschüss.“

MK: „Du könntest mal wieder aufräumen.“

FK: „Jaja.“

*türklapp*


... ich glaube, ich richte heute nachmittag gleich mal meine Provider-E-Mail wieder ein. Da kommt die Telefonrechnung drauf. Mit Einzelverbindungsnachweis, soweit ich mich erinnere.

Freitag, 15. Januar 2010

Untertitel

Untertitel sind oft recht hilfreich.

Manchmal versteht man die Sprache an sich ja recht gut, kämpft aber mit der, uhm, individuellen Aussprache eines Schauspielers. Oder mehrerer. Oder man fragt sich, ob das jetzt ein Krimi oder ein Dokumentarfilm über die jährliche Hauptversammlung der Nuschler, Stammler und Murmeler sein soll.

Manchmal hingegen versteht man die Sprache so gar nicht und ist auf Untertitel angewiesen. Bei Dingen aus Fernost ist das oft so.

Ja, und dann gibt es Momente, in denen man sich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass in die Erstellung der Untertitel vielleicht nicht so ganz die Sorgfalt floss, die vielleicht angebracht gewesen wäre.

Beispiele gefällig?

Bitte sehr: When subtitles go wrong.

Dienstag, 12. Januar 2010

Brot-Nachtrag

Nach elaborierter Forschungsarbeit meinerseits konnte ich die Ereignisse, die zum gestrigen Brotereignis führten, nun lückenlos rekonstruieren.

MutterKatz fährt nach Niederkatzingen, einem Stadtteil von Katzfurt, um vom besten Tierarzt der Welt das spezielle Blasenfutter für ihre Katzen zu holen. Irgendwo auf dem Weg trifft sie Hälga, ihre beste Freundin, und sie beschließen, in dem kleinen Café der Bäckerei Herzberger (im tegut ist das, jawoll) einen netten Kaffee zu trinken.

Nun verbindet MutterKatz das Angenehme gerne mit dem Nützlichen und wenn sie schon mal da ist, dann kann sie ja auch gleich ein Brot fürs Kind mitnehmen.
Normalerweise ist es nun so, dass MutterKatz, hum, hom, wie soll ich es sagen, sehr ich-bezogen ist. Sie bringt mir beispielsweise immer noch gerne mal Fleischsalat vorbei, weil sie den so gerne mag. Ich mochte ihn noch nie. Ich glaube, ich habe schon bei meiner Geburt „Uäääääh! Kein Fleischsalat! Uäääääh!“ gebrüllt, was die Hebammen und den diensthabenden Arzt nicht schlecht verwirrt haben dürfte, aber ich schweife schon wieder ab.

Jedenfalls kann man fast schon grundsätzlich davon ausgehen, dass Besorgungen, die MutterKatz im Auftrag erledigt, irgendwie in die Hose gehen. Sie kann sich halt einfach nicht vorstellen, dass andere Leute andere Ansichten haben könnten und das, was ihr völlig logisch und richtig erscheint, für andere hanebüchener Blödfug ist. Und umgekehrt. Das ist nun mal so und irgendwie ist das ja auch ganz charmant.

Ich denke, deswegen war ich von dem Anruf auch so gerührt. MutterKatz hat nicht nur an mich gedacht und wollte mir eine Freude machen, nein, sie hat sich auch daran erinnert, dass ich nicht jedes Brot essen darf UND um zu vermeiden, dass sie mit dem falschen Zeug ankommt, hat sie nachgefragt. Bei derjenigen, die sich dann doch wohl nun damit auskennen sollte.

Hach.

Montag, 11. Januar 2010

„Hallo, ich bin die Verena ...“

Zuvor sei gesagt, dass ich nicht jedes Brot essen darf und Brotsorten, die ich essen darf, recht rar gesäht sind. Einige Bäckereien behaupten sogar, sowas wie ich wolle, das gäbe es doch gar nicht. Pfht. Wohl.

Aber nun. Das als notwendige Information vorneweg.

Ich sitze grade auf der Arbeit und pfriemele Veranstaltungen eines Kunden dahin, wo sie hingehören, da klingelt das Telefon. Direktdurchwahl, ist also jemand Wichtigeres; Der Pöbel landet immer erst im Vorzimmer. *nägelpolier*

FrauKatz: „Werbeagentur Chef & Cheffe, Sie sprechen mit FrauKatz.“

Anruferin: „Ja, hallo, ich bin die Verena. Ihre Mutter ist grade bei uns und weiß nicht, welches Brot Sie immer bei der Bäckerei Herzberger nehmen.“

FrauKatz: „Äh. Äh. Reines Roggensauerteig mit Dinkelflocken drauf.“

Verena: „Ach, ja, dann weiß ich schon.“

FrauKatz: „Sehr schön. Gruß an meine Mutter bitte.“

Verena: „Richte ich aus. Schönen Tag noch.“

FrauKatz: „Ja, ebenso.“

Verena: *aufleg*

FrauKatz: *aufleg*


... ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass ich Brot bräuchte. Brot kam in MutterKatz' und meinen Gesprächen seit mindestens drei Wochen nicht mehr vor. Das alles kam aus heiterem Himmel.

Ich wollte mir heute allerdings in der Tat ein neues Brot besorgen. Hach. Wie das alles wieder passt. Und manchmal ist MutterKatz ja auch nichts anderes als einfach entzückend, das muss man schon mal so sagen.

Freitag, 8. Januar 2010

Das nächste Mal lieber wieder selbst, ne?

Telefonate zwischen MutterKatz(MK) und mir, FrauKatz(FK). Gestern.

Telefonat Morgen:

FK: „... und dann sind auch noch die Batterien meiner Küchenwaage leer, ganz plötzlich. So ein Mist, und das sind natürlich keine normalen Batterien sondern so runde, plattgeklopfte Dinger. Und heute habe ich natürlich keine Zeit welche zu suchen, weil ich mit R. ins I. gehe! Doof ist das!“

MK: „Ich kann Dir die Batterien doch besorgen.“

FK: „Ähhhh. Äh. Nee, lass mal, das mache ich lieber selbst.“ *haaresträub*

MK: „Warum denn? Kann ich doch machen.“

FK: „Äh ... äh.“

MK: „Mache ich doch gerne.“ (Der erste leidende Unterton schleicht sich in MutterKatz' Stimme)

FK: „Ja, danke, aber das musst Du doch nicht. Wirklich, ich kann, ich meine ...“

MK: „Also hole ich sie. Wie sehen die denn aus? Steht da was drauf?“

FK: *kapitulierend* „Na gut. Weißt Du, am besten wird es sein, wenn ich Dir eine der Batterien mitgebe. In einem Umschlag. Und auf den Umschlag alles draufschreibe. Das ... minimiert die Fehleranfälligkeit der Aktion.“

MK: „Prima, ich komme dann gleich vorbei und hole den Umschlag ab.“

FK: „Alles klar.“





Telefonat Nachmittag:

MK: „Also, die Batterien sind ja teuer!“

FK: „Ja?“

MK: „JA! Sechs Euro! Die spinnen doch!“

FK: „Uh, ja, das ist nicht grade preiswert.“

MK: „Dafür bekommt man doch schon zwei neue Küchenwaagen!“

FK: „Hmmm. Kommt auf die Waage an.“

MK: „Das sind 12 Mack!!“

FK: „... und ein Viertelflorin. Ja.“

MK: „Ich habe auch nur eine genommen! Weil die so teuer sind! 6 Euro! Die spinnen doch!“

FK: „... äh. Ich brauche aber mindestens zwei.“

MK: „Aber die sind doch so teuer!“

FK: „Ja, und Du kannst das auch gerne mit der Waage ausdiskutieren, aber bis dahin brauche ich zwei von den Batterien. Deswegen habe ich auch groß auf den Umschlag '2 oder 4 Stück' geschrieben, ne?“

MK: „Aber die sind doch so teuer!“

FK: „Ja. Trotzdem.“

MK: „Hmpf. Na gut, dann gehe ich da heute Abend auf dem Weg zum Auspuffschonerhäkeln mit Gerlinde und Hedwig nochmal vorbei und hole noch eine.“

FK: „Danke. Das ist lieb.“

MK: „SECHS EURO!“

FK: „Ja. Arschoffen.“

MK: „Ge-nau!“

*klick*


Ich schätze mal, heute so im Laufe des Tages schmeißt sie mir die Dinger in den Briefkas... nein, legt sie sie mir in die Wohnung und überprüft dann gleich mal die Füllhöhe meines gelben Sackes.

Montag, 4. Januar 2010

To sleep, perchance to dream

Ich würde mich jetzt nicht unbedingt als Nachteule bezeichnen. Zumindest nicht uneingeschränkt. Normalerweise komme ich mit den gängigen, sozial allgemein akzeptierten Wach- und Schlafenszeiten recht gut zurecht und leide auch nicht übermäßig darunter.

So ein bisschen neige ich allerdings zur Nachtaktivität, sollte sich mir die Gelegenheit bieten. Nun ergab es sich durch Feier-, Krank- und Urlaubstage in den letzten Wochen, dass ich ziemlich lange frei über meine Schlafenzeit verfügen konnte und sie somit immer weiter nach hinten rutschte. Solange ich ausschlafen und meine sonstigen Aktivitäten frei einteilen (und mich immer mal zwischendrin, zur Freude der Katzen, zu einem kleinen 3-Stunden-so-lange-wollte-ich- eigentlich-gar-nicht-Nickerchen niederlegen) konnte, ist das ja alles überhaupt kein Problem.

Problematisch wird es erst, wenn ich wieder in einen normalen Rhythmus kommen soll. Klar gibt es da die Brachial-Methode: wie bis dato gewohnt spät schlafen gehen, sich viel zu früh jammernd aus dem Bette quälen, den Tag in muffiger Unausgeschlafenheit verbringen, des Abends völlig erschlagen um spätestens 21 Uhr ins Bett fallen und schon am nächsten Tag ist man wieder im Takt.

Das ist aber doof. Weil.

Also versuche ich es immer mit der Weichei-ganzheitlich-im-Einklang-mit-allem-Methode. Ein paar Tage vorher immer eine Stunde früher ins Bett gehen, auf dass man zum Zeitpunkt der eintreffenden Normalität schon fast wieder einen passenden Schlafrhythmus hat. Klingt doch gut, oder?

Soviel zur Theorie.

Die Praxis sah folgendermaßen aus:

T minus 5:
„Ich gehe nur noch mal eben ins Wasteland, da war diese Queste, die ist bestimmt nicht allzu um...fang...“
*daddel*
„Oh, es ist 3:15 Uhr. Ich sollte vielleicht ins Bett.“

T minus 4:
„Ich muss noch die ganzen Daten in den neuen Kalender übertragen.“
„Ich muss noch ein bisschen aufräumen, wie sieht das denn aus hier!“
„Ich muss diesunddas noch schreiben.“
„Ich muss ... ins Bett, es ist 2:55 Uhr. Hargh!“

T minus 3:
„Ich gehe ins Bett und es ist erst 23:15 Uhr! Yay me!
... Moment. Ich muss erst die Wäsche zusammenlegen, die auf dem Bett liegt. Das wollte ich eigentlich schon ... na, Schwamm drüber. Mache ich es eben jetzt schnell. Dauert ja nicht lange.“
„Die Sortierung der Klamotten in meinem Schrank ist irgendwie unlogisch.“
*wühl*
„Okay, jetzt aber. Oh, wobei, ich bin noch so wach, ich könnte auch noch schnell den Einkaufszettel für morgen ... und das Geschirr ... und die Unordnung in diesem Schubladenordnungsdingsi hat mich ja schon lange ... geht ja alles ganz schnell.“
*kram*
„Ja, super. Schon wieder 2:30 Uhr.“


T minus 2:
„Nur noch Kleinigkeiten. Bei Moira ein paar Sachen verscherbeln, kurz überprüfen, ob Walter und Moriarty nicht schon wieder durch die Matrix gefallen sind, ein paar Quantums bei Ronald abliefern, mal eben die Yao Guai-Tunnel angucken, wozu habe ich denn den Animal Friend Perk, ne, dann wollte ich noch schnell Big Town checken, ob da alles in Ordnung ist, oh, und Crows Caravan muss ich auch überwachen, nicht, dass da was passiert, und ... dann gehe ich ins Bett, ist ja auch schon 3:36 Uhr.“

T minus 1:
„So, ich bin rechtzeitig im Bett, sehr schön. Wenigstens einen Tag vorher klappt es. Was bin ich doch wunderbar konsequent. So, dann schlafe ich jetzt. Ach, vorher könnte ich noch mal kurz in dieses neue Buch gucken, das ich zu Weihnachten bekommen habe. Skandinavische Autoren machen mich immer so schön müde.“
*ticktackticktack*
„Da guck. Das ganze Buch in einer Nacht durchgelesen. Jetzt muss ich wenigstens früh aufstehen, damit ich heute Abend angemessene Bettschwere habe. Ist ja schon ... 6 Uhr. Oi.“


Der Abend der Entscheidung:
„Morgen muss ich früh raus. Ich gehe rechtzeitig ins Bett.“
[...]
„So, wunderbar, ich liege im Bett. Eine Stunde später als geplant, aber das ist okay, das kann ich noch auffangen.“
*däumchendreh*
*nochmehrdäumchendreh*
*insbadrenn*
*däumchendreh*
„... Mist!“


Es ist einfach komplett, völlig und absolut hoffnungslos.
Hoffnungslos!

Jetzt sitze ich hier, werde den Tag in muffiger Unausgeschlafenheit verbringen und kann noch nicht einmal einem anderen die Schuld dafür zuschustern.

Ich glaube, Letzteres nervt mich am meisten.