Donnerstag, 29. Oktober 2009

Tage wie dieser ...

Gestern war ein toller Tag, der die These, dass immer alles auf einmal kommt, gar wunderbar bestätigte. Schlimm war er ja nicht, so an sich, aber trotzdem.

Es begann damit, dass alles zu früh begann. Ich lege meine Arzttermine gerne auf „ganz früh“ oder „ganz spät“, so dass sie nicht mit meinen Arbeitszeiten kollidieren. Gestern hatte ich den Termin „ganz früh“ ergattert, was bedeutete, dass ich um 7:00 Uhr auf der Matte stehen sollte.

Was wiederum bedeutete, dass ich zu einer Zeit aufstehen musste, zu der selbst meine Katzen noch schlafen und mich mit verärgert-irritierten Blicken bedenken, wenn ich sie durch meine unbotmäßige Wallung zu viel zu früher Stunde aus dem Schlaf reiße. Ja, Mäuseleins, ich hätte es auch gerne vermieden.

Beim Herrn Doktor selbst, der made of awesome ist (im Gegensatz zu seinem Gemeinschaftspraxispartner, bei dem ich zuerst war und den ich für einen arroganten und fachlich zumindest nicht übermäßig beeindruckenden Arsch halte), lief dann alles nett und glatt ab, ich bekam sogar eine Probepackung meines Medikaments*, alles wunderbar.

Um kurz nach 8 war ich schon im Büro und stellte nach dem Hochfahren fest, dass mir jemand um 7:52 Uhr übers Telefon eine Textmessage hinterlassen hatte. Wir haben ja jetzt Internettelefon, das mit dem Rechner vernetzt ist. Seitdem küsse ich jeden Morgen und Abend mein normales Telefon daheim, damit es sich geschätzt fühlt, denn ich weiß jetzt, was ich an ihm habe.

Die Message musste warten, erst wurde Chef unterstützt, der am Nachmittag ein wichtiges Meeting hatte. Das bedeutet, dass bei uns bis zur Minute der Abfahrt noch mit Hochdruck an der Sache gefeilt und vorbereitet wird. Stress, Hektik, Herumgewusel, Chef weg, plötzliche Stille. Tumbleweed.

Danach die Voicemail abgehört. Es war Frau Dr. U., der ich in letzter Zeit immer mal bei Computerproblemen geholfen habe. Sie klang, als wäre ihr PC explodiert, fragte mit stressgepresster Stimme an, ob ich ihr helfen könne, es müsse aber wegen einer Deadline noch heute Abend sein!

Oioioioioi! Ich sah rauchende Computertrümmer vor mir und rief erst mal zurück. Sie erklärte mir, worum es ging. Hauptsächlich darum, dass per Internet über eine Formularseite eine Bewerbung mit mehreren Bildern nach Amiland verschickt werden sollte, die Bilder seien aber zu groß und der Text würde auch nicht übernommen und Centimeter müssten in Inch umgerechnet werden und Euro in Dollar und überhaupt. Ich atmete auf, denn das klang so grundsätzlich nach etwas, das in meinem Kompetenzbereich liegt. So im Gegensatz zu rauchenden Trümmern, ne?

Ich meinte, ich würde gerne am Abend vorbeikommen, könnte aber noch nicht sagen, wann. Denn heute gleich nach der Arbeit müsste ich nach $Weitwegdorf fahren, um meine geliebte Anna mit ihren Winterreifen auszustatten. Ab November fahre ich schließlich wieder wöchentlich durch unwegsame, einsame Feld- und Waldgebiete sowie über die A3, wegen Schulung in $GroßeStadtambreitenFluss, da hätte ich schon gerne wenigstens Winterreifen drauf.

Ja, meinte Frau Dr. U., das sei völlig in Ordnung. Sie hätte zwischen 18 und 19 Uhr mal eine Stunde Leerlauf, von 19 Uhr bis 20 Uhr noch einen Klienten und danach wäre es dann egal, da sei sie immer da, ich solle einfach kommen, wann und wie ich könne.

Ich bin nun kein übermäßig großer Organisator und hielt es schon für eine herausragende Leistung meinerseits, zwei Termine, Arzt und Winterreifen, zu jonglieren. Nun war da noch, ganz kamikazemäßig, ein dritter Termin in die Tagesplanung gesprungen. Meine MPG regten sich, ich konnte es genau spüren.

Nach der Arbeit fuhr ich dann nach §Weitwegdorf, wo MutterKatz' ehemaliger Arbeitskollege eine Reifenhandlung mit kleiner Werkstatt hat. Dort war vor mir noch ein Auto dran und ich durfte mich eine Stunde lang durch die verschiedensten Katzen des Hofes kraulen. Haaaaaaaaaaaaaaach!

Dann wurde Anna neu bereift, vom Frauchen des Vorgängerautos ausgiebig bewundert („Was für ein schönes Auto“ – „Ja, ganz die Mama.“ ) und kurz nach 18 Uhr konnte ich schon wieder Richtung Heimat Frau Dr. U. fahren.

Dort angekommen, es war schon 18:30 Uhr, führte sie mich an den PC und erklärte mir, was und wie und wo. Ich merkte, das würde zwar nicht wirklich schwer, aber doch langwierig werden. Wir fingen an und als der letzte Klient des Tages kam, waren wir zumindest schon so weit, dass ich alleine weitermachen konnte. Kurz nach 8, der Klient ging grade, haben wir gemeinsam noch schnell gecheckt, ob alles so passt und die Sache abgeschlossen. YAY! FrauKatz, Retterin der Enterbten!

Dann um 8:30 Uhr nach Hause, die Katzen hatten schließlich Hunger und schon angefangen, die Teppichfusseln auf Schmackhaftigkeit zu überprüfen.

Katzen gefüttert.

Abendessen gemacht.

Kurz noch Unsinn im Internet geschrieben.

Ins Bett gefallen. Plumps.

Meineherren, war ich fertig. Gut, für andere ist das ein ganz normaler Tag. Klar. Aber ich bin erstens sensibel und zweitens ruhebedürftig, so.

Heute mache ich jedenfalls gar nichts! Basta!

_ _ _ _ _
*teuer, notwendig und die Krankenkasse zahlt es nicht

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Das Pixar-Intro mal anders

Was wirklich geschah:

Star Trek condensed

Star Trek (der Film, ne, also der mit den ganzen Lensflares, siewissenschon) mal eben kurz zusammengefasst.


Teeehehehehehee.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Home sweet home



Es ist irgendwie seltsam. Und das Video erst! Und doch ... und doch ... es hat was.

(Konsum-)Widerstand ist zwecklos

Ich erinnere mich noch an Zeiten, da wollte ich keine EC-Karte. Ich wollte das Geld, das ich ausgebe, in der Hand halten und sehen, jawoll.

Das hat sich dann irgendwann erledigt, nachdem ich tatsächlich genug Geld hatte, um mehr als, sagen wir mal, zwei Bücher im Monat zu kaufen. Dafür ging mein Taschengeld nämlich immer drauf.

Bis vor kurzem war dann aber die EC-Karte die einzige Möglichkeit für mich, unbar zu zahlen. Gut, das war immer etwas schwierig, wenn man sich bei Sixt ein Auto mieten wollte, aber wann wollte ich das schon?

Nun bin ich aber eine mündige Internetbürgerin und als solcher liegen mir Warenangebote aus aller Welt zu Füßen. Dass ich dem jahrelang trotzte, kann man schon unter „ungewöhnlich entwickelter Selbstbeherrschung“ verbuchen finde ich.

Doch auch hier kam die Zeit des Wandels, und nun habe ich auch eine Kreditkarte. Bislang habe ich sie genau für zwei Läden gebraucht: Amazon.co.uk (curse you!) und Amazon.com. Infolgedessen werde ich mittlerweile mit Newslettern von allen drei Amazons überhäuft. Das deutsche Amazon will mir 3 DVDs zum Preis von 2 verkaufen, das britische hat Serienboxen reduziert (FrauKatz: Save up to 60% on DVD box sets) und aus Amerika kommt das folgende Angebot „Save 10% at Amazon.com on "An Ordinary Killer" on DVD“. ... okay, das ist dann schon sehr speziell.

Trotzdem. Muss über Selbstbeherrschung meditieren. Muss über Selbstbeherrschung meditieren. Muss über Selbstbeherrschung meditieren. Muss über ... *ping* ... oh, die Packstation! Das müssen mein Lichtwecker und die Wikingernonnenhebamme von Amazon sein.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Halbgötter in Weiß

Woran erkennt man, dass der grade konsultierte Arzt nicht wirklich an dem eigenen Problem interessiert ist?

A) Er rennt ins Behandlungszimmer, guckt an einem vorbei, stöhnt erst einmal demonstrativ, lässt sich in seinen Stuhl fallen und kommt dann erst auf die Idee, mal kurz „Hallo“ zu sagen.

B) Er guckt die ganze Zeit, als würde gleich aufgrund von Ennui ins Wachkoma fallen.

C) Wenn man ihm sagt, warum man hier ist, liest er erst einmal 10 Minuten lang irgendwelche Informationen in seinem Computer, teilt einem völlig uninteressante Dinge mit und fällt vor Überdruss fast von Stuhl.

D) Dass er bei der ersten Konsultation sagte, das Mittel bräuchte 3 Monate um zu wirken gilt auf einmal nicht mehr, wenn man nach drei Monaten unzufrieden ist; jetzt braucht das Mittel auf einmal mindestens(!) 6 Monate, bevor man Resultate sieht.

E) Wenn man mit der momentanen Behandlung nicht ganz zufrieden ist und die recherchierten Alternativen anspricht, druckt er 5 Zettel mit nochmal völlig anderen Medikamenten aus und erklärt, von murmelndem Gebrummel abgesehen, nicht, worum es sich handelt.

F) Denn wenn man Internet habe, dann könne man das alles doch gefälligst selbst recherchieren und müsse ihn nicht damit belästigen.

G) Wenn man sich dann per „Auf welchen Zettel der Kater die Spielmaus fallen lässt, die Behandlung probiere ich mal“ entscheidet, könne man ja kommen und er würde es dann verschreiben.

H) Auf Privatrezept.

I) Auch, wenn es so verschrieben werden könnte.

J) Wenn man noch Fragen hat, ist das schon wieder viel zu aufwändig und er rennt mitten im Satz des Patieten mit einem „Auf Wiedersehen“ aus dem Zimmer.


Wenn Sie mehr als zwei Punkte angekreuzt haben, dann sollten Sie den Arzt wechseln.

Wenn sie alle Punkte angekreuzt haben sind Sie FrauKatz, der eigentlich der Friedensnobelpreis verliehen gehört, weil sie trotz alledem davon absah, diesen §$%&#* mit ihrem blau-grün-schottenkarierten Ausziehminiregenschirm zu erschlagen.