Dienstag, 8. Februar 2011

Wenn Dinge auf die Reise gehen

Trotz wiederholter halbärschiger Versuche, meine Amazonsucht mittels Käufen in lokalen Etablissements zu bekämpfen, bestelle ich noch immer überdurchschnittlich oft dort. Man kennt sich eben seit etlichen Jahren und ich bin eine treue Seele. :herausred:

Aber darum geht es jetzt gar nicht.

Nun müssen die bestellten Dinge aber auch, auf welche Weise auch immer, zu mir finden. Amazon benutzt dazu DHL und Hermes. Nun darf man nicht verallgemeinern, denn überall, wo Menschen sind, herrscht die Diversifizitität, o, und wie sie herrscht. Ich habe durchaus schon von Gegenden gehört, in denen Hermes tatsächlich sowas wie ein Paketdienst sein soll, dochdoch. Hier hingegen, in Katzfurt, ist es ein Wanderzirkus.

Nachdem ich mir meine Sachen bevorzugt in meine Packstation senden lasse, war das bislang aber nie ein Problem für mich. Dafür hatte ich dort das Problem, dass in jeder Packstation nur vier Slots für Expresssendungen, die ich, weil ich Amazon Prime, und wenn voll, dann wieder mitnehmen und das bis zu einer Woche, ohne Bescheid zu sagen, ja, ich rege mich da gerne und oft drüber auf.

Aber darum geht es jetzt gar nicht.

Es geht darum, dass ich mir die heutige Sendung* ins Büro schicken ließ, eine normale Hausadresse, und Amazon sich dachte „Ey, dufte, schicken wir mal mit Hermes.“
Ich las die Auftragsbestätigung und dachte mir noch „Oha. Na da bin ich ja mal gespannt.“

Heute sollte es ankommen. Es sei zuförderst gesagt, ist es auch. Denn vor einer halben Stunde kam Cheffe hoch und überreichte mir einen Zettel von Hermes. Auf dem stand, dass ich leider nicht hätte angetroffen werden können und das Packerl deswegen bei Pustel & Co., der Firma unter uns abgegeben worden sei.

Nur der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich den ganzen Tag brav für Miete und Katzenfutter schuftend vor meinem Rechner saß, wie meine gesamten Kollegen übrigens auch, inklusive Isa und Maddin vom Büro/Empfang.

Bei Pustel & Co meinte man, der nette Hermesianer hätte gesagt, bei uns sei keiner gewesen.

Bleiben also zwei Möglichkeiten.


  1. Er hat gelogen. Vermutlich, weil er nicht in den dritten Stock ohne Aufzug latschen wollte. Das würde auch erklären, warum der Zettel draußen/unten am Briefkasten hing.
    Würde ich jetzt sogar verstehen, ich und Treppen, wir sind ebenfalls keine Freunde.

  2. Er war hier oben, anstatt aber die große, mit Firmenlogo versehene Glastür zu nehmen ging er die lüttelige Wendeltreppe zum Dachboden hoch, der gerade renoviert wird. Oben sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, also definitiv nicht, als hätte da jemand in den letzten Monaten gearbeitet.
    Er guckt sich um, merkt „oh, hier ist niemand“ und rennt an der großen, durchsichtigen Glastür, hinter der wir bei Festbeleuchtung alle sitzen und arbeiten, wieder vorbei nach unten, um das Packerl bei Pustel & Co abzugeben.



Nun gut, ich habe es jetzt, hurra. Aber dass jemand behauptet, ich sei nicht da, obwohl ich so drei Meter weiter sitze, das hatte ich auch noch nicht.

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* Mal gucken, ob ich Prison Break auch so gut finde, wie es mir versprochen wurde.

Muss mann ja auch erst mal können

Meine Bewunderung heute ... nein, das passt so nicht. Bewunderung ... nein. Respekt? Eher nicht. Hmmmm ... hmmmm ... aufrichtiges Anerkennen der Leistung? Ja, das klingt richtig.

Meine aufrichtige Anerkennung einer Leistung geht heute an den jungen Mann, der in der Stadt vor mir lief. Er trug diese knallengen Skinny Jeans und schaffte es trotzdem, seinen Hosenboden auf Kniehöhe hängen zu lassen.

Das war schon ... beeindruckend.