Mittwoch, 13. September 2006

Dass es das noch gibt – da glotzt man ja richtig, wie die ranklotzen

Weil ich grade in der Stimmung dafür bin (wirr, unausgeschlafen, quengelig und streitsüchtig) gleich eine neue Folge aus der Reihe
„Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“

Fangen wir mit der Königsdisziplin an: dem das und dem daß/dass. Nachdem die Unterscheidung einen Großteil der deutschen Bevölkerung vor große Schwierigkeiten stellt, hier die unfehlbare Methode, mit der ich in der ersten Klasse gelernt habe, das und dass zu unterscheiden.
Wenn man 'das' durch 'dieses', 'jenes' oder 'welches' ersetzen könnte, auch wenn's komisch klingt, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> jenes Haus, dieses Haus -> ein 's'
Daß Du sowas sagst -> welches Du sowas sagst -> zwei 's'

Weiterführend könnte man für die phantasiebegabten Mitmenschen festlegen, daß sie sich vorstellen, sie seien eine ganz entzückende petite Französin. Zwischen Deutschen und Franzosen herrscht ja so eine Art Hassliebe, die sich unter anderem auch auf bestimmte Artikel erstreckt. Eine Crux meiner Schulzeit. La Lumière? Le Lumiere? La Luna? Wo's doch der Mond heißt. Tsk. Man weiß es nicht.

Der phantasiebegabte Mensch mit das/dass-Schwäche stellt sich also einfach vor, er wäre eine Französin mit ensückendem Accent, die die bestimmten Artikles, non, schtändisch so ensückend verwächsält.

Solange man mit 'das' französisch spielen kann, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> Die 'aus
Das Papier -> Der Papier
Das Neurologenseminar -> Die ... geh wesch.

Ja, das (jenes, dieses) war's schon.


Kommen wir zu meinem nächsten Anliegen:
Das ist ein Klotz:


Man spielt mit einem Holzklotz oder man hat einen Klotzen:
Klo.t|zen, der; -s, - (landsch.):
Klotzschuh.

Man kann sich mit Clyde Klotz, dem Ex-Ehemann von Agent Scully treffen.

Man kann auf der Arbeit sogar so richtig ranklotzen. Wenn man auf sowas steht.

Was man nicht tun kann, ist jemanden anklotzen. Was tut man da? Ihn mit kleinen Holzklötzchen bewerfen? Also bitte.


Was man hingegen tun kann, ist glotzen. Mit den Guckerchen gucken. Stieren, starren, betrachten, anglotzen, gaffen.
Man sitzt ja schließlich auch vor der Glotze und nicht vor der, ich wage es kaum auszuschreiben, Klotze.

Vor dem Klotz kann man natürlich sitzen, so man dieses denn wollen würde. Solange man nur will. Sonderlich unterhaltsam ist so ein Klotz halt nicht. Deswegen werden das auch nicht so viele Leute machen nehme ich an.


Babys vielleicht. Aber die würden ihn nur wieder in den Mund stecken und einsabbern.

Ewwwww.


[...]

Ich gehe mal lieber. Schließlich muß ich noch entscheiden, ob ich den Zwiebelfisch in meine Linkliste aufnehme.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Gelaber" und "Gelabber" gibt es da auch noch, zum Bleistift.