Samstag, 5. August 2006

Bing-Bong! Bing-Bong! Bing-Bong!

Wie mittlerweile alle wissen dürften, bin ich kränklich erkrankt. Jawohl. Das passiert mir mit meinem Immunsystem einer Eintagsfliege regelmäßig, allerdings vorzugsweise im Winter. Daß ich jetzt schon im Sommer mit grippalen Infekten anfange ist neu. Ich schätze, mein Immunsystem kommt in die Midlifecrisis und will mal was Neues ausprobieren.

Jedenfalls klang ich am Montag, als wäre ich eine 70-jährige Rentnerin, die ihr Leben mit Saufen, Glücksspiel und dem Rauchen von kubanischen Zigarren verbracht hat. So ein bisschen akustische Verstärkung ist bei dem obligaten „Ich wäre dann mal krank.“-Anruf in der Agentur aber immerhin ganz hilfreich. Kopfschmerzen oder Magen-Darm-Infektionen kann man nur mit größeren Mühen über das Telefon einigermaßen plastisch darstellen, aber ich schweife ab.

Von dem Tag mal abgesehen, den ich trotz Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Büro verbrachte, da ich als Leiterin der Abteilung für eMedien ... whoa, klingt das gut oder was? „Leiterin der Abteilung für eMedien“. Hat zwar wenig mit der Realität zu tun, aber hey. Weil ich als ebensolche auch eine Verantwortung habe. Jau. Also war ich im Büro, hustete suspekte Dinge aus meinen Lungen hervor und stellte eine Präsentation fertig, die Cheffe Numero Uno am nächsten Tag halten mußte.

Mir ging es danach besch*ssen, aber mein Chef liebt mich jetzt. Man sagt ja, im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt, also bitte.

Worauf ich ursprünglich eigentlich hinauswollte, bevor ich ein wenig herummäanderte, war die Tatsache, daß man, wenn man krank ist, tagsüber daheim weilt. Sofern man nicht sein Haus renoviert, aber das ist ja wieder eine andere Sache.

Man bekommt also hautnah mit, welche Leute ununterbrochen tagsüber an der Tür klingeln, wenn man ansonsten in der heimeligen Sicherheit seiner Arbeitsstelle hinter dem Computer sitzt.

Da hätten wir einerseits ein paar Zeitschriftendrücker. Ja, fein, Du bist ein rehabilitierter Drogi/hoffnungsvoller Jornalistikstudent/Sonstiges und wirst von dem netten Onkel mit dem Bunte-Abo gesponsert. Nein, Du bekommst nichts zu trinken, nein, Du darfst nicht auf's Klo, wozu haben wir Bäume vor dem Haus und Dein Perso beweist mal grade gar nichts. Geh weg oder ich drehe Dir meine restlichen Hohlbein-Bücher an.

Dann kam der Gasmann. Okay, zugegeben, der hatte sein Erscheinen angekündigt und ich hatte es vergessen. Netter, junger Mann. Ich bemühte mich, ihn nicht anzuhusten und in meinem hellblauen Polyesterbademantel mit blau-weißen Karoborten keine allzu schlechte Figur zu machen. Ich wollte nämlich grade duschen als er klingelte. Ähäm.

Dann standen zwei Vorwerk-Vertreter vor der Tür. Wenn sie nicht so bunte Hemden mit noch bunteren Krawatten gehabt hätten, man hätte sie für Mormonen halten können (die ich nur mal kurz auf der Straße gesehen hatte. Offensichtlich wollten sie mit mir nicht mehr über Gott sprechen. Elitäres Pack. Pfht.).

Die netten Männer von Vorwerk konnte ich dann mit dem Hinweis, ich hätte schon einen Kobold und sei ansteckend glücklicherweise recht schnell abwimmeln. Schleimiger Husten hat nicht nur Nachteile, kähähähähä. :stollentroll:

[...]

Obwohl, vielleicht hätte sie mir die Wohnung gesaugt. Hmmmm.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

bislang dachte ich immer, ich hätte eigentlich glück gehabt mit meiner neuen behausung, aber mein urlaub hat mich eines besseren belehrt... nach 17 uhr wollen die vertreter scheinbar auch nicht mehr arbeiten, deswegen hab ich das bislang nicht mitbekommen. nun wollte man meine freien tage dazu nutzen, um mir versicherungen anzudrehen, klingelstreiche zu spielen oder einfach nur zu klingeln, weil man werbeprospekte loswerden möchte (die briefkästen sind nur im haus zu erreichen, von aussen geht das nicht). ich kann nur froh sein, kein langschläfer zu sein, denn wenigstens waren die sturmklingler so nett, mich nicht zu wecken - man muss auch für die kleinen dinge dankbar sein. aber nach 9 uhr gibts leider keine schlafgarantie, dann sind sie hellwach!

wird zeit, dass ich wieder arbeiten gehe, dann werden wenigstens nur meine nachbarn belästigt.