Sonntag, 18. Juni 2006

Hounted House

Sie sind eine der etabliertesten Konventionen des Gruselgenres: Haunted Houses, die Spukhäuser.

Sie sind groß, gradezu riesig, voller großer, dunkler Möbel, unheimlicher Bilder und Büsten, wurden von Generationen arbeitswütiger Spinnen mit Spinnweben durchsponnen und haben meist große Türen mit ebensogroßen Schlössern, denn "Uaaah! Ein Geist! Ein Geist! Laß uns durch die weit offene Eingangstür verschwinden!" läßt irgendwie nicht das rechte Gruselgefühl aufkommen.

Ich sehe ja auch ein, daß allein die Filmdramaturgie es nicht zuläßt, mal einen Haunted Geräteschuppen zu thematisieren. Klaustrophobische Labyrinthe sind einfach viel dramatischer, ganz zu schweigen von langen, mit staubigen Läufern ausgelegten Gängen, die man so schön laut schreiend entlanglaufen kann.

Aber nehmen wir einmal an, es gäbe sie, die Haunted Houses. Im Internet gibt es ja genügend Sites, die sich mit der Thematik beschäftigen. Und was ist? Es sind immer riesige, alte Burgen, Villen oder sonstige Gebäude. Auch in der Realität scheinen Erscheinungen einen gewissen Sinn für Stil und Prunk zu haben, was bestätigt, daß Standesdünkel selbst über den Tod hinaus weiterbesteht.

Deswegen werden wir uns vom Hounted Geräteschuppen, dem Ein-Zimmer-Appartment of Doom oder der Verkehrsinsel of Wickedness wohl verabschieden können. Auch Geister haben schließlich ihren Stolz.

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