„Ruf trotzdem an!“
FrauKatz wird umziehen. Im September. Und weil FrauKatz nett ist, hilft sie ihrem alten Vermieter bei der Suche nach einem Nachmieter.
MutterKatz arbeitet bei einer Wohnungsbaugesellschaft. Da bewerben sich einige Leute um eine Wohnung und MutterKatz meinte, man könne die Anträge ja mal kopieren und die Bewerber anrufen, ob sie nicht eine viel schönere Wohnung möchten. Nämlich meine alte.
Heute kam sie mit zwei Kopien vorbei.
MutterKatz: „Die kannste mal anrufen.“
FrauKatz: *anguck* „Vielen Dank, sehr nett von Dir. ...oh, der hier passt leider nicht. Wie schade.“
MutterKatz: „Warum? Kannst doch mal anrufen.“
FrauKatz: „Weil der als maximale Warmmiete 5.555,- € angegeben hat. Soviel ist hier schon die Kaltmiete.“
MutterKatz: „Kannst doch trotzdem mal anrufen.“
FrauKatz: „Außerdem hat er als gewünschten Stadtteil nur die angegeben, die hier gar nicht in der Nähe liegen.“
MutterKatz: „Ruf trotzdem mal an!“
FrauKatz: „Er kanns nicht bezahlen, er will nicht in die Gegend hier und ich soll trotzdem mal anrufen?“
MutterKatz: „Ja, ruf einfach mal an.“
FrauKatz: „Nein.“
MutterKatz: „Was? Warum? Du kannst doch trotzdem mal anrufen.“
FrauKatz: „Ich nehme die Angaben, die er gemacht hat, ernst. Schon weil es mich selbst bei der Wohnungssuche unheimlich genervt hat, wenn Leute „einfach mal anriefen“ und mir Wohnungen aufdrücken wollten, die völlig an meinen auf dem Antrag angegebenen Wünschen vorbeigingen.“
MutterKatz: *bockig-beleidigt* „Bitte, mach doch, was Du willst. Können wir es gleich zerreißen!“ *rufpt rupf*
FrauKatz: *seufz*
MutterKatz [im tränenerstickten Leiden-Christi-Tonfall]: „Ich gehe dann jetzt.“
FrauKatz: „Ja. Danke für die Kopien.“
MutterKatz: *dramatischer Abgang voller Herzeleid*
Seufz. Gut, nächstes Mal dann wieder der übliche Ablauf: lächeln, nicken, bei Nachfrage schwindeln. Es geht ja scheinbar nicht anders.