Donnerstag, 22. September 2011

Dieser Druuuuuck!

Neues von Herrn Lustig. Und alle so: Yeah!

Ich habe die Information, dass ich von seiner manipulativen Lüge weiß, erst einmal für mich behalten. Nun ist der von ihm geplante Ablauf folgender: Ende September übergebe ich den Schlüssel an den „Mann seines Vertrauens“, den Wohnungsverwalter Herrn Schubler. Der soll sich auch gleich noch in der Wohnung umsehen, nicht, dass die Handwerker einen Schaden verursachen, der mir dann angelastet werden könnte.

(Bei diesem Satz gab ich sehr komische Geräusche von mir, denn die Vorstellung, dass Herr Lustig ja nur mein Bestes im Auge habe, ist sowohl skurril als auch lachhaft.)

„Anfang Oktober“, ne, kämen dann die Handwerker und Mitte Oktober wäre er, Herr Lustig, wieder im Lande und würde dann auch die Wohnungsübergabe vornehmen.

Ich fragte dann mal ganz naiv (natürlich in gesetzteren Worten), wie das denn möglich wäre, eine Wohnungsübergabe vorzunehmen, nachdem etliche rüpelige Handwerker durch die Wohnung gelatscht wären und eine doch tief in die Bausubstanz eingreifende Maßnahme durchgeführt hätten. Das wäre doch ziemlich, nun ja, ungewöhnlich.

Seine Antwort? Jaaaaaa, der Herr Hundt hätte gemeint, da müsse erst noch was besorgt werden und die Zulieferer und tanderadei und pliplaplupp und eventuell vielleicht würde der Einbau doch nicht schon und man wisse ja so wenig.

Eine weitere Lüge also. Quod erat expectandum. *schulterzuck*

In der gleichen Mail ging Herr Lustig dann aber nochmal in die Vollen: ich hätte ja 14 Jahre lang nichts in der Wohnung gemacht, obwohl im Mietvertrag ja stünde, dass alle 5 Jahre, ne, und da fände er es angemessen, wenn ich die Hälfte der Renovierungskosten übernehmen würde.

Das ist zum einen völlig falsch, natürlich habe ich „etwas gemacht“. Gestrichen, Waschbecken ausgetauscht, Toilettenspülung erneuert, Heizung neu lackiert und und und. Gerade das Streichen habe ich ihm gegenüber mindestens einmal erwähnt, das sollte er also wissen.

Zum anderen ist die Renovierungsklausel im Mietvertrag komplett ungültig und fällt auf den Vermieter zurück, sprich, er muss dat Krams erledigen. Die Klausel in meinem Mietvertrag ist sogar eine besonders eindeutig ungültige. Wenn ich mir seine Aktionen so ansehe, mich anlügen, um mich unter Druck zu setzen (wozu eigentlich? Weiß ich immer noch nicht), die Lüge auch dann weiterzuführen, wenn ich gezielt nachfrage und mir dann noch zu unterstellen, ich hätte während meiner ganzen Zeit in der Wohnung nichts gemacht, obwohl er es besser weiß – ja, wenn ich mir das so ansehe, dann vermute ich auch ganz stark, dass er genau um die Ungültigkeit der Renovierungsklausel im Mietvertrag weiß. Und hofft, ich wisse es nicht.

Ist das eigentlich schon Betrug? Vortäuschung falscher Tatsachen?

Eines kann ich euch sagen, ich werde heilfroh sein, sobald ich da raus bin. Meine Kaution werde ich vermutlich bis zum Ablauf der Maximalzeit, die sie einbehalten werden darf, nicht sehen. Ich habe so ein Gefühl, dass Herr Lustig, der vorne herum immer so jovial tut, überhaupt nicht gut damit umgehen kann, wenn nicht alles so läuft, wie er sich das so denkt.

Habe ich ein Glück, dass ich einige der Sturheits-Bisgurn-Gene meiner Großmutter mütterlicherseits geerbt habe.

Donnerstag, 15. September 2011

Druck, hm?

So ein Umzug ist eine wunderbare Gelegenheit.
Für was?
Na, für alles!

Neue Neuronalverbindungen durch ungeahnte Herausforderungen anlegen, Neues kennenlernen, Organisationstalente entwickeln, Leben umkrempeln, denn mit großer (äußerlicher) Veränderung entsteht großes (innerliches) Veränderungspotanzial, man muss nur wollen, dann geht alles, dann kann man auch Schauspieler, amerikanischer Präsident oder Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän werden.

Die Arbeiten in der neuen Wohnung gehen voran, ich sehe es mit Freuden. Die Handwerker meiner Mutter können nur nach Feierabend und auch da nicht jeden Tag, daher bin ich ganz froh darüber, dass ich mich doch dazu entschieden habe, die beiden Wohnungen einen Monat lang noch parallel laufen zu lassen. Türen und Türstöcke müssen auch noch abgeschleift (geschliffen?) und lackiert werden, das Gestaube soll mal ruhig ohne mich und meine Möbel stattfinden, vielen Dank.

Parallel marschieren und flanieren Völkerscharen durch meine alte Wohnung und begutachten sie als potenzielles nächstes eigenes Domizil. Trotzdem ich bei jeder dieser Besichtigungen eine Hose trug steht bislang noch kein Nachmieter fest. Ist mir völlig unverständlich.

Doch kommen wir zu anderen Dingen, die mir momentan den Blutdruck in die Höhe und den Schaum vor den Mund treiben. Kommen wir zu meinem alten Vermieter, nennen wir ihn Herrn Lustig. Der möchte den Leerstand nutzen und neue Fenster und eine neue Balkontür einbauen lassen. Zum einen, weil die alten Fenster noch aus den 60ern stammen und zum anderen, weil sich die Balkontür langsam, wenn nicht in Farbe dann doch in Form, einer Banane annähert.

Er beauftragte also einen Fenstereinbaumenschen, nennen wir ihn Herrn Hundt, und teilte mir mit, dass er einen Austausch beabsichtige und Herr Hundt demnächst einen Termin mit mir vereinbaren wird. Diese Gespräche liefen fast ausschließlich per E-Mail ab.

Auch mit Herrn Hundt lief die Konversation hauptsächlich via E-Mail, da sich Herr Lustig beziehungsbedingt häufiger im nahen Ausland aufhält.
Glaubt Herr Lustig, dass die Informationen in einer E-Mail auch für andere Involvierte interessant sein könnten, setzt er diese einfach mit in die CC-Empfängerliste.

So weit, so gut.

Am Dienstag, ich hatte gerade nach einem herausfordernden Arbeitstag eine Riesenrolle Bodenbelag durch ein winzekleines Treppenhaus gewuchtet und wollte, schwitzend und erschöpft, vor der Dusche nur schon mal eben meine E-Mails abrufen für den Fall, dass da etwas Wichtiges dabei ist.

Im Posteingang war eine Mail von Herrn Lustig an Herrn Hundt, ich stand im CC, weil es um einen Termin für das Ausmessen ging. Oder ich stand im CC, weil es ein Versehen war, so ganz weiß ich das natürlich nicht.

Unten an der eigentlichen Mail hingen die ganzen anderen Mails als Zitat, die in den letzten Wochen zwischen Herrn Lustig und Herrn Hundt zwecks Fenstererneuerung ausgetauscht worden waren. Ich dachte mir „Ach, hm, lies das mal lieber durch, vielleicht ist da noch eine Information bei, die ich wissen sollte, die mir aber bislang keiner gesagt hat.“

HA!

HA!

Denn was las ich da, zuerst ungläubig, dann zunehmend erbost?

„[...] Nachstehend meine Email an die Mieterin mit den von Ihnen gewünschten Informationen. Ich habe darin bewußt behauptet, dass Sie die neuen Fenster schon "Anfang Okt." einbauen wollen, um bei der Mieterin einen gewissen Druck aufzubauen.

[...]Der tatsächliche Einbau soll aber, wie besprochen, um den 13./14. Okt. herum stattfinden.“


Einmal ganz davon abgesehen, dass der (rechtzeitig gekündigte) Mietvertrag ohnehin zum 30. September ausläuft und ich zu dem Zeitpunkt aus der Wohnung heraus sein muss/will/werde, empört mich vor allem die Einlassung des Vermieters, dass es nötig wäre, mir Druck zu machen.

Herr Lustig erschien mir ohnehin schon immer, wie soll ich sagen, sehr auf seinen Vorteil bedacht. Sieht so aus, als hätte mich mein Eindruck nicht getrogen. Nun freue ich mich auf die Dinge, die da noch kommen werden. Namentlich bezüglich meiner Kaution werde ich wohl noch die eine oder andere ähnlich erheiternde Episode mit Herrn Lustig erleben.

Ah, nun. So lasset die Spiele beginnen!