Samstag, 30. September 2006

Die perfekte Symbiose

Es ist ja nicht so, als würden meine Katzen nicht im Haushalt helfen. Ha! Im Gegenteil. Herr Pummelwurst hilft eifrig beim Abwaschen, indem er sich in dieses Geschirrabtropfdingens legt, während Flüff die porentiefe Reinheit meines Teppichs sicherstellt, indem sie mich dazu bringt, ihn ständig energisch zu schrubben.

Ah! Die perfekte Gelegenheit für ein paar (uralte) Bilder. Ich bitte um Nachsicht wegen der mangelhaften Qualität, aber damals hatte ich nur eine 25-Mack-Witzdigicam.


Willow hilft beim Abwasch



Flüffchen zeigt ihr samtiges Bauchi


Darüber hinaus sind die kleinen Fellkartoffeln aber auch in anderer Hinsicht sehr hilfreich. Ich lebe größtenteils vegetarisch, es stürzt mich aber auch nicht in Verzweiflung, wenn ich mal Appetit auf Wurst oder Fleisch habe. (Tatsächlich freue ich mich, wenn ich außer Haus die Möglichkeit habe, vegetarisch zu leben, versuche aber schon aus Prinzip, bei jedem Besuch außerhalb wenigstens einmal was mit Fleisch zu essen. Demonstrativ. Warum? Das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. )

Jedenfalls. Wenn ich also mal fleischliche Gelüste Appetit auf Wurst habe, besorge ich mir Biowurst aus der Region, von glücklichen Rindern und Schweinen, die ihr Leben lang fröhlich über grüne Wiesen sprangen, dann in hohem Alter in Kreise ihrer Lieben starben, und nur wegen eines dummen Irrtums bezüglich ihres Organspenderausweises in der Wurst landeten.
Jedenfalls. Ich besorge mir also Wurst und versuche abzuschätzen, wieviel genügt, bis meine Fleischeslust Anwandlung vorbei ist. Manchmal schätze ich gut, manchmal nicht.

Wenn dann etwas übrig bleibt, liegt das erst mal im Kühlschrank. Sehr kalt. In einem PrimaKlima-Tupperwarebehälter.

Irgendwann öffne ich den dann und frage mich, ob die Wurst noch gut ist. Manweißjanie.

In diesem Moment kommt das Flüffchen ins Spiel. In solchen Angelegenheiten erachte ich die Katze als kompetenter, da der Kater alles frißt, was auch nur annährend verdaubar scheint, inklusive Oliven und Teppichfusseln.
Jaja, die Kindheit im Waisenhaus Tierheim hat so ihre Spuren hinterlassen. Und, daß er von einem Pudel großgezogen wurde natürlich. Vielleicht riechen seine Pfötchen deswegen nach Popcorn, aber ich schweife schon wieder ab.

Ich stehe also mit der Wurst in der Hand und einem grüblerischen Gesichtsausdruck da. Nachdem ich die Küche schon mal grundsätzlich nicht betreten kann, ohne daß meine Fellknäule im beschleunigten Schweinsgalopp hinterherrennen (OMGWTF!FUTTER!), sind sie auch da.

Und jetzt kommen sowohl Klimax als auch Synopsis dieses gesamten Eintrags:
Wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Wurst noch gut ist, halte ich sie einfach dem Flüffchen hin.
Fängt sie an zu lecken oder zu knabbern, ist die Wurst noch gut. Okay, eine Scheibe ist dann für die Katz', aber der Rest hat den Qualitätstest bestanden.
Schnüffelt sie nur interessiert und guckt mich dann fragend an, warum ich ihr diesen Schmodder hinhalte (oder fängt sie gar an zu scharren, als wolle sie Exkremente im Katzenklo vergraben), dann fliegt die Wurst stante pede in den Biomüll. Flüffchen bekommt zum Dank, mich vor einem verdorbenen Magen oder gar Schlimmerem gerettet zu haben ein Leckerli, der Kater aus Gerechtigkeitsgründen auch, und alle sind glücklich.

So hätten die Leute das im Gammelfleischskandal auch mal machen sollen. Aber auf mich hört ja keiner.

Freitag, 29. September 2006

„Ich hatte eine Epiphanie! “ – „Oh, das tut mir aber leid.“

Es gibt Menschen, die lesen mein Blog. Echt wahr! Und sie lesen es nicht nur, sie fragen auch mal nach! Interaktion! Sssssooooo shiny!

Jedenfalls entzücken mich die Leserbriefe und ich will sie doch gleich mal beantworten. Jaa, ich weiß, theoretisch habe ich hier auch eine Kommentarfunktion. Aber ich muß ja ohnehin immer alles ganz individuell und anders machen.

• Meine Mutter hat folgendes angestellt (vor längerer Zeit zwar, aber die zugrundeliegende Weltsicht hat sich seither nicht signifikant verändert), um das Bild zu verdienen: Sie fuhr bei Rot über die Ampel, obwohl hinter ihr ein Polizeiauto war. Den unausweichlichen Strafzettel kommentierte sie mit der empörten Entrüstung aller Solipsisten: „Aber ich hatte es doch eilig!!!!1111eins“
Deswegen.





• Mein epiphanisches Erlebnis (im übertragenen Sinne natürlich, Gott ist mir nicht in ihrer karierten Boxershort erschienen und hat meinen Fernseher ausgeschaltet) bezüglich des allgemeinen Fernsehens trug sch vor ... öhm. Vier Jahren? Zu.
Damals war ich noch mit meinem letzten Exfreund zusammen. Der hatte einen Bruder, der hatte eine Freundin und zusammen hatten sie einen kleinen Sohn. Fünf Jahre alt, soweit ich mich erinnere.
Eines schönen Tages waren mein Freund und ich bei ihnen zum Kaffee eingeladen. Zu dem Zeitpunkt nervte mich die ewige Werbung zwischen den Seriensnippets zwar schon, aber noch nicht so sehr, als daß ich diesen radikalen Verweigerungsschritt gegangen wäre.

Wir saßen also da, unterhielten uns ein wenig, und während der ganzen Zeit lief der Fernseher. Teilweise verebbte die Konversation auch und alle starrten mal ein paar Sekunden auf die Mattscheibe.
Der kleine Sohn hingegen wuselte durch's Zimmer und offenbarte die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege. Eine halbe Minute spielte er mit seinen Autos, dann stand er mit offenem Mund eine Minute vor dem Fernseher, um dann wieder eine Minute mit seiner Bahn zu spielen, danach wieder den Fernseher anzustarren und dann mit einem Plüschtier ... ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will. Kein Wunder, daß der Jung' so zappelig war.

Nachdem ich dem Fernsehen ohnehin in der letzten Zeit kritisch gegenüberstand, war dies der berühmte Tropfen. Ich beschloss, von nun an das Leben eines weltfremden Schöngeistes zu führen und dem Fernsehen zu entsagen.
Bis auf wenige Ausnahmen blieb ich dieser Entscheidung seitdem treu. Gut, es half, daß ich ohnehin mehr Spaß daran hatte, im Internet herumzuhängen.

Ansonsten beschäftige ich mich jetzt mal mit dem faszinierenden Thema was passiert, wenn ich mal rot trage, ob der Versand dieses vermaledeiten Newsletters denn doch tatsächlich klappen sollte (ich würde eine Dose Katzenfutter opfern aus lauter Erleichterung) und warum der IT-Fuzzi nicht einfach zugeben kann, daß er keine Ahnung hat.

Menschen.

Dienstag, 26. September 2006

You live, you learn

Irgendwo habe ich mal den Ausdruck „Life's little lessons“ gelesen. Er gefällt mir. Wir lernen jeden Tag dazu, manchmal durch Beobachtung, manchmal durch Erfahrung. Auch das gefällt mir.
Meine kleine Lektion vorgestern bestand daraus zu realisieren, daß „Kanadas bestes Thrillerdebüt“ nicht unbedingt mehr heißen muß als beispielsweise „Jamaicas bester Skispringer“. Oder „FrauKatz' bestes Hochsprungergebnis“.

Es geht um das schon ein paar Beiträge vorher erwähnte Buch Ausgesetzt Es ist nicht schlecht, also so an sich. Nicht sehr. Aber es ist unausgegoren und schwelgt meines Erachtens ein wenig zu sehr in den Details der Morde. Außerdem hat der Autor gegen das FrauKatz'sche First Law Of Bookwriting verstoßen: eine Miez kommt zu Schaden. Unverzeihlich!
Ich muß dem Herrn Nichol wirklich auch mal einen Schmähbrief schicken. A0. Giftgrün. Kähähähähähähä.

Gut, lassen wir das mit der sozialen Interaktion, kommt eh nix G'scheits bei raus. Als Kind des Medienzeitalters habe ich ja ohnehin viele andere Möglichkeiten, meine Zeit 'rumzubringen.

DVDs beispielsweise. In gewisser Weise sind die Schauspieler, Writer und Regisseure die Barden und Geschichtenerzähler unserer Zeit. Nur daß die in früherer Zeit nicht mittendrin ein Pergament aus der Tasche zogen um lauthals „Junker Friederichs Frysche Schweinewürstchen – jetzt neu mit echtem Schwein!“ oder „Frouwe Hiltruds heiße Höllenspeyse“ zu bewerben.

Oder vielleicht doch. Man weiß ja nicht alles über's Mittelalter. :suspekt:

Jedenfalls sehe ich seit ein paar Jahren nicht mehr fern. Die Werbung hat mich irgendwann einfach zu sehr genervt und außerdem hatte ich mal ein epiphanisches Erlebnis diesbezüglich. Jawohl.

DVDs hingegen sind eine ganz andere Sache. DVDs sind wunderbar. DVDs sind toll, besonders DVD-Staffeln von TV-Serien. Man kann sich seine Lieblingsszene immer wieder ansehen, kann auf Pause drücken, wenn die Katze grade in den Topf mit Tomatensauce gefallen ist und kann sie ganz doll liebhaben. Die DVDs. Okay, die Katzen auch.

Einige Serien kenne ich ja noch aus meiner Fernsehzeit, bei neueren Serien vertraue ich auf meine Serienberater. Das sind hauptsächlich Gwein und das Forum. :nick: So kam ich zu Monk, Scrubs und CSI:NY.
Nach CSI bin ich im Moment nahezu süchtig. Es ging los mit der ersten Staffel („Man kann ja mal ...“) und hat seinen vorläufigen Abschluß vorgestern mit der vierten Staffel gefunden.
Lebe ich eben einen Monat lang von Nudeln und Tomatensauce.

Um die Lücke zwischen CSI Staffel 3 und Staffel 4 zu überbrücken (Ich mußte erst mein Gewissen niederringen, das permanent quengelte, ich hätte diesen Monat schon genug für DVDs ausgegeben. Pfht. Weichei!), habe ich mich endlich wieder an LOST gewagt.
Das mit mir und der ersten Staffel von LOST war bisher so eine Art unendliche Geschichte. Ich fand die Serie zwar sehr interessant, wurde nach den ersten Folgen aber immer irgendwie abgelenkt und konnte nicht weitergucken. Beim nächsten Versuch wollte ich unbedingt von vorne anfangen, weil ich ja mittlerweile schon wieder was vergessen haben könnte. Dummerweise kam ich auch nicht weiter als das erste Mal, bis ich wieder abgelenkt wurde. Ad infinitum.
Das ging 5 Mal so, und jetzt werde ich die erste Staffel zu Ende gucken! Jawohl! HA!

Auchwenndieviertestaffelcsi
inmeinemDVDSchrankliegt

undaufmichwartetARGH!

Bislang läßt sich meine Rezension zu LOST folgendermaßen zusammenfassen:

    Hurley und Locke regeln. 'n bisschen weniger stundenlange Suspense-Musik, ohne daß was passiert, und es wäre fast perfekt.


Wasn? Ich kann die Dinge eben präzise auf den Punkt bringen.


Aber nun werde ich duschen und dann LOST weitergucken. Morgen ist Freitag und somit fast Wochenende. Froide schöner Götterfunken.

Freitag, 22. September 2006

Familienbande

Das im Auto ist meine Mutter:




No kiddin'.

Montag, 18. September 2006

Miss Geschick

Es wurden während der Jahrhunderte, die die Katze uns nun schon begleitet, unendlich viele Theorien darüber aufgestellt, warum diese Pelzkugeln uns so faszinieren. Von vielen klugen Menschen wurden viele kluge Worte darüber verloren. Es sei ihre Zurückhaltung, ihre Eleganz, ihre stilvolle Vornehmheit, dieses in-sich-ruhen, die uns in den Katzen das erkennen lassen, was wir sein wollen.

Schöne Worte, fürwahr.

Das Problem ist nur, daß sie der Realität, sagen wir mal, nicht völlig standzuhalten vermögen. Wer auch nur ein paar Monate mit einer echten Katze verbracht hat, wird sich stundenlang darüber unterhalten können, wie zurückhaltend Muschmusch ihren Kopf an die Hand rammt, weil sie gefüttert werden will (Was umso erfreulicher ist, wenn man in ebendieser Hand grade ein volles Glas hält.), wie elegant Miez vom Fernseher kullert, weil sie sich zu exzessiv räkelte, wie stilvoll-zurückhaltend Minka mitten auf den neuen, cremefarbenen Berberteppich ürgst und wie erfüllt von innerer Ruhe Tommy mit gebauschtem Klobürstenschwanzi im Känguruh-Galopp durchs Zimmer fegt.

Vielleicht sind es aber grade diese Momente, in denen wir uns selbst in den Katzen erkennen können. Wenn wir uns aus der Wohnung sperren, wenn wir uns die Zähne mit Bepanthensalbe putzen, wenn unsere Einkaufstüte reißt und wir in einem wild herumhüpfenden Chaos von Obst und Gemüse stehen.

Vielleicht bewundern wir grade an den Katzen, daß sie sich von solchen temporären Verlusten der persönlichen Würde nicht beeinflussen lassen. Sie putzen sich schnell das Pfötchen und schon stolzieren sie wieder unbeeindruckt und unzweifelhaft majestätisch in Richtung Küche.

Hilfreich ist dabei natürlich die Tatsache, daß es keine häßlichen Katzen gibt. Glaubt mir, ich habe exzessive und intensive Forschungen auf diesem Gebiet hinter mir. Selbst der einäugige, zweibeinige (no kiddin') Kater, der uns manchmal in der Praxis beehrte, war hübsch und flauschig und ganz Katze. Was, nur noch ein Auge? Wen kümmert's! Das Fehlen zweier Extremitäten war eigentlich auch nur eine Marginalie in einem ansonsten zufriedenen Katzenleben.

Bemerkenswert.

Ceterum censeo daß es die innere Einstellung der Katze ist, die uns anspricht und die wir bewundern. The Zen Of Cats. Gibt's sogar als Buch.

Also:
„Discover the inner child“ ist ja ganz nett, aber „Discover the inner cat“ würde mir persönlich besser gefallen.

Mittwoch, 13. September 2006

Organisiertes Nichts

Thiiiiiiiiiiiiiiii! :albern:


Dass es das noch gibt – da glotzt man ja richtig, wie die ranklotzen

Weil ich grade in der Stimmung dafür bin (wirr, unausgeschlafen, quengelig und streitsüchtig) gleich eine neue Folge aus der Reihe
„Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“

Fangen wir mit der Königsdisziplin an: dem das und dem daß/dass. Nachdem die Unterscheidung einen Großteil der deutschen Bevölkerung vor große Schwierigkeiten stellt, hier die unfehlbare Methode, mit der ich in der ersten Klasse gelernt habe, das und dass zu unterscheiden.
Wenn man 'das' durch 'dieses', 'jenes' oder 'welches' ersetzen könnte, auch wenn's komisch klingt, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> jenes Haus, dieses Haus -> ein 's'
Daß Du sowas sagst -> welches Du sowas sagst -> zwei 's'

Weiterführend könnte man für die phantasiebegabten Mitmenschen festlegen, daß sie sich vorstellen, sie seien eine ganz entzückende petite Französin. Zwischen Deutschen und Franzosen herrscht ja so eine Art Hassliebe, die sich unter anderem auch auf bestimmte Artikel erstreckt. Eine Crux meiner Schulzeit. La Lumière? Le Lumiere? La Luna? Wo's doch der Mond heißt. Tsk. Man weiß es nicht.

Der phantasiebegabte Mensch mit das/dass-Schwäche stellt sich also einfach vor, er wäre eine Französin mit ensückendem Accent, die die bestimmten Artikles, non, schtändisch so ensückend verwächsält.

Solange man mit 'das' französisch spielen kann, wird es mit einem 's' geschrieben.

Das Haus -> Die 'aus
Das Papier -> Der Papier
Das Neurologenseminar -> Die ... geh wesch.

Ja, das (jenes, dieses) war's schon.


Kommen wir zu meinem nächsten Anliegen:
Das ist ein Klotz:


Man spielt mit einem Holzklotz oder man hat einen Klotzen:
Klo.t|zen, der; -s, - (landsch.):
Klotzschuh.

Man kann sich mit Clyde Klotz, dem Ex-Ehemann von Agent Scully treffen.

Man kann auf der Arbeit sogar so richtig ranklotzen. Wenn man auf sowas steht.

Was man nicht tun kann, ist jemanden anklotzen. Was tut man da? Ihn mit kleinen Holzklötzchen bewerfen? Also bitte.


Was man hingegen tun kann, ist glotzen. Mit den Guckerchen gucken. Stieren, starren, betrachten, anglotzen, gaffen.
Man sitzt ja schließlich auch vor der Glotze und nicht vor der, ich wage es kaum auszuschreiben, Klotze.

Vor dem Klotz kann man natürlich sitzen, so man dieses denn wollen würde. Solange man nur will. Sonderlich unterhaltsam ist so ein Klotz halt nicht. Deswegen werden das auch nicht so viele Leute machen nehme ich an.


Babys vielleicht. Aber die würden ihn nur wieder in den Mund stecken und einsabbern.

Ewwwww.


[...]

Ich gehe mal lieber. Schließlich muß ich noch entscheiden, ob ich den Zwiebelfisch in meine Linkliste aufnehme.

Dienstag, 12. September 2006

Das zweite Zeitalter des Individuums

Ja, ich bin heute etwas hyperaktiv. Sue me doch.

Hier ein Kurzbeitrag aus der Reihe
„Mitt der Ottografieh auf Duh und Duh“

Pu|ber|tät die; - aus lat. pubertas, Gen. pubertatis "Geschlechtsreife, Mannbarkeit": Zeit der eintretenden Geschlechtsreife.

Pubertas, Pubertatis: die Geschlechtsreife.

Sich in der Geschlechtsreife befindende Mitmenschen leiden zwar auch hin und wieder unter Flatulenzen, aber nicht in dem Maße, als daß sie namensgebend für diese Entwicklungsphase hätten sein könnten.


Synopsis:
Pubertät – gut
Pupertät – böse

Weitermachen. :P

FLUCH!

    Claire Forlani joins the cast of "CSI: NY" in a recurring role as the CSI team's new medical examiner, who also happens to be in a relationship with Det. Mac Taylor (Gary Sinise).




Müssen sie eigentlich jeden verbandeln, den ich mag? Hm? Hm? Jetzt muß nur noch Zelenka eine Planetenprinzessin kennenlernen und ich werde [Lukas] fragen, ob es in seinem Kloster nicht noch Platz für eine Nonne gibt.

Echt ey! „Happens to be in a relationship [...]“
Pffffrht!
Sith happens, wahrlich!

So, das mußte raus. Weitermachen.

Der Teufel steckt im Detail

Angestrebt wird ja, daß wir die Schule mit einem umfassenden Allgemeinwissen verlassen, das so gut wie alle Gebiete abdeckt, inklusive dreier Fremdsprachen, Dramatischem Gestalten und Drogen.

Danach gehen wir hinein in die Welt und spezialisieren uns. Auf einigen Gebieten vertiefen wir unser Wissen, während unsere Kenntnisse und Fähigkeiten auf anderen Gebieten ein wenig dahinvegetieren, langsam verkümmern und dann irgendwann unter Tränen und Türenknallen zurück zu ihrer Mutter gehen, während wir selbst nach ein paar Jahren in einem lichten Moment feststellen „Ach ja, da war doch mal was ...?“

Ich jedenfalls beschäftige mich viel mit zwischenmenschlichen Beziehungen, sozialen Interdependenzen, dem Leben an sich und mit Katzen. Shocking and unexpected, ich weiß.
Außerdem lese ich recht gerne und viel, was zusammen mit meiner unendlichen Begeisterung für die Belange der Feliden mit sich bringt, daß ich es jedes Mal merke, wenn ein Autor in eine der gemein versteckten Fallen der populären Irrtümer tappt.

Nehmen wir diesen Roman, Ausgesetzt von James W. Nichol. Irgendwann auf den ersten 50 Seiten gibt der Protagonist der ihm zugelaufenen Katze in einer Pfanne Milch, weil er noch keine Teller hat.

Ein normaler Mensch würde da einfach drüber hinweglesen, denn jeder weiß schließlich, daß Katzen Milch mögen, nichtwahr?

HA!

Da laufen die Herren und Damen Schriftsteller jeden Tag in die Bibliothek oder surfen stundenlang im Internet um nachzuforschen, Fakten zu sammeln, historische Koryphäen zu befragen und herauszufinden, ob Goethes letzte Worte nun „Mehr Licht!“ waren oder es doch vielleicht eher „Mer liecht (hier so unbequem).“ heißen sollte, sie wälzen dicke Schwarten, blättern dünnblättrige Kataloge durch, atmen jahrzehntealten Staub um ihre Geschichte wahrheitsgemäß und faktisch korrekt um tatsächliche Ereignisse zu spinnen – und dann lassen sie ihre Helden einfach so in der Gegend herumlaufen und unschuldige, arglose Katzen mit Milch füttern?

HA!

Die milchschleckende Katze hat sich in das kollektive Unterbewußtsein eingebrannt, genau wie der Coca-Cola-Weihnachtsmann mit der roten Joppe und daß man auf Brandwunden Butter schmieren soll.

Ich dachte eigentlich, daß es mittlerweile bekannt sei, daß Katzen die in der Milch enthaltene Lactose nicht immer vertragen, aber bis Kanada () hat sich diese Weisheit wohl noch nicht herumgesprochen.

Bei meinen kleinen Fellkartoffeln sind beide Extreme vertreten: die Katze kann literweise Milch, Sahne und andere Kuhprodukte zu sich nehmen und es macht ihr nichts aus, der Kater muß einen Tetrapack mit Milch nur ansehen und ... denken wir nicht daran.

Ich gehe dann mal hin und schreibe ein Buch, in dem der Protagonist seinen großen Hund füttert und gleich danach mit ihm im Garten spielt.


[...]

P.S.
Aus der Reihe „Menschen, die auf Bildern nicht halb so hach wirken wie in Bewegung“ heute:
Gary Sinise


Samstag, 9. September 2006

Jetzt hör mal zu, Kind!

Schtina hat die Green Hell Blog Tour gestartet. Aufgrund der ungeheuren Geheimniskrämerei, die mein Blog so mit sich bringt, kann ich natürlich nicht offiziell teilnehmen. Deswegen werde ich mich als Trittbrettfahrer einfach dranhängen.

Die Aufgabe:

  • Stellt euch vor, ihr könntet in der Zeit zehn Jahre zurück reisen und euer damaliges Ich treffen. Was würdet ihr ihm sagen wollen? Vor was wollt ihr es warnen? Welche Ratschläge gebt ihr ihm mit auf den Weg? [Jegliche zeitreisentheoretische Paradoxa sind zum Zwecke dieses Blogeintrages außer Kraft gesetzt, ihr müsst euch also keine Sorgen um Paralleluniversen, multiples Kaskadenversagen und kleine Mönche mit Besen machen. Haut rein.


  • Ich weiß nicht genau, wie ich mit meinem jüngeren Ich in Verbindung treten würde.

    Vielleicht per Brief, möglicherweise in Personam. Ich habe mich seit meinem 10ten Geburtstag nicht mehr sonderlich verändert, ich dürfte mich erkennen und geheimnisvolle Paradoxa fand ich schon immer faszinierend.
    Ich müßte mich nur davon abhalten, mich ständig mit dem Lineal zu pieksen.
    „Ganz besonders wichtig ist auch, daß Du ...“" *pieks* „... hör auf damit. Und falls Du irgendwann einmal ...“ *pieks* „... lass das. Wo war ich? Ach ja, falls Du unter Umständen ...“ *pieks* „ICH BIN ECHT! HÖR AUF, MICH MIT DEM VERDAMMTEN STECKEN ZU TRIEZEN!“

    *räusper*


    Möglicherweise würde ich ihr auch eine Diskette in den Briefkasten stecken. Sie wohnt grade in einer WG mit Idioten, macht grade die SlimFast-Diät, geht gradewegs auf's Abi zu und hat grade ihren allerersten Computer bekommen, um ihre Facharbeit zu schreiben.

    Vor allem würde ich mich sie mit einer gewissen Wehmut betrachten. Ich würde ihr, bevor ich irgendetwas anderes sage, eine Abschrift von Baz Luhrmanns „Sunscreen“ geben.

    „ Ladies and Gentlemen of the class of ’99
    If I could offer you only one tip for the future, sunscreen would be
    it. The long term benefits of sunscreen have been proved by
    scientists whereas the rest of my advice has no basis more reliable
    than my own meandering
    experience…I will dispense this advice now.

    Enjoy the power and beauty of your youth; oh nevermind; you will not
    understand the power and beauty of your youth until they have faded.
    But trust me, in 20 years you’ll look back at photos of yourself and
    recall in a way you can’t grasp now how much possibility lay before
    you and how fabulous you really looked….You’re not as fat as you
    imagine.

    Don’t worry about the future; or worry, but know that worrying is as
    effective as trying to solve an algebra equation by chewing
    bubblegum. The real troubles in your life are apt to be things that
    never crossed your worried mind; the kind that blindside you at 4pm
    on some idle Tuesday.

    Do one thing everyday that scares you

    Sing

    Don’t be reckless with other people’s hearts, don’t put up with
    people who are reckless with yours.

    Floss

    Don’t waste your time on jealousy; sometimes you’re ahead, sometimes
    you’re behind…the race is long, and in the end, it’s only with
    yourself.

    Remember the compliments you receive, forget the insults; if you
    succeed in doing this, tell me how.

    Keep your old love letters, throw away your old bank statements.

    Stretch

    Don’t feel guilty if you don’t know what you want to do with your
    life…the most interesting people I know didn’t know at 22 what they
    wanted to do with their lives, some of the most interesting 40 year
    olds I know still don’t.

    Get plenty of calcium.

    Be kind to your knees, you’ll miss them when they’re gone.

    Maybe you’ll marry, maybe you won’t, maybe you’ll have children,maybe
    you won’t, maybe you’ll divorce at 40, maybe you’ll dance the funky
    chicken on your 75th wedding anniversary…what ever you do, don’t
    congratulate yourself too much or berate yourself either – your
    choices are half chance, so are everybody else’s. Enjoy your body,
    use it every way you can…don’t be afraid of it, or what other people
    think of it, it’s the greatest instrument you’ll ever
    own..

    Dance…even if you have nowhere to do it but in your own living room.

    Read the directions, even if you don’t follow them.

    Do NOT read beauty magazines, they will only make you feel ugly.

    Get to know your parents, you never know when they’ll be gone for
    good.

    Be nice to your siblings; they are the best link to your past and the
    people most likely to stick with you in the future.

    Understand that friends come and go,but for the precious few you
    should hold on. Work hard to bridge the gaps in geography and
    lifestyle because the older you get, the more you need the people you
    knew when you were young.

    Live in New York City once, but leave before it makes you hard; live
    in Northern California once, but leave before it makes you soft.

    Travel.

    Accept certain inalienable truths, prices will rise, politicians will
    philander, you too will get old, and when you do you’ll fantasize
    that when you were young prices were reasonable, politicians were
    noble and children respected their elders.

    Respect your elders.

    Don’t expect anyone else to support you. Maybe you have a trust fund,
    maybe you have a wealthy spouse; but you never know when either one
    might run out.

    Don’t mess too much with your hair, or by the time you're 40, it will
    look 85.

    Be careful whose advice you buy, but, be patient with those who
    supply it. Advice is a form of nostalgia, dispensing it is a way of
    fishing the past from the disposal, wiping it off, painting over the
    ugly parts and recycling it for more than
    it’s worth.

    But trust me on the sunscreen…“


    Ich würde ihr sagen, daß sie sich um das Abi keine Sorgen zu machen braucht. Sie wird es einfach so im Vorbeigehen machen, obwohl sie seit der 7ten Klasse nichts mehr gelernt hat und die Hälfte der Schulzeit bis heute krank war. Sie kann sich die schlaflosen, durchheulten Nächte sparen.

    Ich würde sie packen und zum Radiologen schleifen, damit er ihre Schilddrüse untersucht und ihr damit ein paar ziemlich beschissene Jahre unbehandelter Hypothyreose ersparen.

    Ich würde ihr sagen, daß sie kurz nach dem Abi auf eine Clique treffen wird, die sie begeistern wird. Daß diese Erfahrungen, daß sie akzeptiert und angenommen, ja sogar begehrt wird, wichtig und wundervoll sein werden. Daß sie sich und ihre Zukunft aber bitte nicht völlig aufgeben und nur noch für diese Clique leben soll. Daß es das, was sie damit anrichten wird, nicht wert ist.

    Ich würde sagen, daß sie es einfach mal wagen sollte, [Lukas] ins Kino einzuladen, bevor sie 10 Jahre später feststellt, daß ihre Jugendliebe ein Priester werden will.

    Ich würde fragen, was zum Kuckuck den jetzt mit W. sei. Ob sie jetzt mit ihm zusammen war oder was? Was wollte der? Was war das?
    Ich würde mich mit ihr darüber unterhalten und wir würden wohl feststellen, daß wir es beide nicht wissen.

    Ich würde sagen, daß sie nicht auf ihre Mutter hören soll, die aufgrund ihrer ungeheuren Menschenkenntnis der Meinung ist, daß sie Kindergärtnerin oder sowas werden sollte, sondern daß sie studieren soll. Biologie, Psychologie, Medizin – das, was sie schon immer interessiert hat. Daß sie sich sonst später aufgrund der verpassten Chancen selbst verfluchen wird.

    Ich würde ihr unendlich viele gute Ratschläge geben. Hör mit dem SlimFast-Mist auf, ernähre Dich lieber gesund und lerne kochen. Kauf ein vernünftiges Auto. Halte mehr Kontakt zu Deinen Freunden. Schmettere jeden Kontakt mit J.F. ab, er wird Dich zu Tode nerven. Höre nie mit dem Reiten auf. Höre nie auf, Katzen zu haben. Wenn Du das Gefühl hast, daß das mit Dir und Deinem Freund nichts wird, dann verdränge es nicht und zieh' es nicht noch zwei Jahre hinaus. Lerne, mit Geld umzugehen. (Eigentlich ist das noch heute ein sehr guter Rat für mich.)

    Das alles und noch viel mehr würde ich ihr raten.

    Vielleicht.

    Möglicherweise würde ich ihr aber auch nur einen kleinen Zettel zustecken. Auf dem würde stehen:
  • „Du wirst Fehler machen und Dummheiten begehen, aber Du wirst auch Menschen helfen und sie zum Lachen bringen. Du wirst Zeiten durchmachen, die Dich glauben lassen, Du seist die Königin der Welt und Zeiten in denen Du wünschen wirst, daß Du nie geboren worden wärst.
    Ich könnte jetzt versuchen, Dich vor den schlimmsten Fehlern und größten Dummheiten zu bewahren und Dir die grausamsten Zeiten zu ersparen. Aber in welche Richtung würde Dein Weg führen, wenn Du von dem abweichst, den ich kenne? Ich weiß es nicht.
    Welcher Mensch würdest Du werden, wenn Du diese ganzen Erfahrungen nicht gemacht hättest? Ich weiß es nicht.
    Ich weiß nur, daß alles, was ich in der Vergangenheit getan und erlebt habe, mich geformt hat. Du wirst es noch tun und erleben, und es wird Dich formen. Und wenn ich mir jetzt, September 2006, ansehe, was ich bin, dann denke ich, daß das alles notwendig war. Daß die schweren Zeiten mich Demut und Gelassenheit lehrten, die schönen Zeiten, wie wunderschön das Leben ist.

    Es hätte schlimmer kommen können.

    Auch jetzt gibt es noch einiges zu verbessern, aber ich denke, wir sind so im Großen und Ganzen auf dem richtigen Weg. Du wirst gute Freunde haben, die Dich mögen, und Du wirst sie auch mögen. Du wirst viel über die Menschen und das Leben nachdenken und versuchen, einen Sinn zu finden. Du wirst Spaß haben, Du wirst frustriert sein, Du wirst heulen, fluchen und schreien, Du wirst lauthals lachen, fiese, sarkastische Bemerkungen machen, träumen und manchmal gleich alles zusammen.

    Das ist schon okay so.

    Halt die Ohren steif und, ach ja, lass mal Deine Schilddrüse untersuchen.“


  • Vielleicht würde ich noch anfügen, daß ich immer einen gewissen Hang zum Pathos behalten werde. Schrecklichem, gefühlsduseligem, EMO!PATHOS. Aber ich will mein früheres Ich ja nicht deprimieren. ;o)