Die perfekte Symbiose
Es ist ja nicht so, als würden meine Katzen nicht im Haushalt helfen. Ha! Im Gegenteil. Herr Pummelwurst hilft eifrig beim Abwaschen, indem er sich in dieses Geschirrabtropfdingens legt, während Flüff die porentiefe Reinheit meines Teppichs sicherstellt, indem sie mich dazu bringt, ihn ständig energisch zu schrubben.
Ah! Die perfekte Gelegenheit für ein paar (uralte) Bilder. Ich bitte um Nachsicht wegen der mangelhaften Qualität, aber damals hatte ich nur eine 25-Mack-Witzdigicam.
Willow hilft beim Abwasch
Flüffchen zeigt ihr samtiges Bauchi
Darüber hinaus sind die kleinen Fellkartoffeln aber auch in anderer Hinsicht sehr hilfreich. Ich lebe größtenteils vegetarisch, es stürzt mich aber auch nicht in Verzweiflung, wenn ich mal Appetit auf Wurst oder Fleisch habe. (Tatsächlich freue ich mich, wenn ich außer Haus die Möglichkeit habe, vegetarisch zu leben, versuche aber schon aus Prinzip, bei jedem Besuch außerhalb wenigstens einmal was mit Fleisch zu essen. Demonstrativ. Warum? Das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes Mal erzählt werden. )
Jedenfalls. Wenn ich also mal fleischliche Gelüste Appetit auf Wurst habe, besorge ich mir Biowurst aus der Region, von glücklichen Rindern und Schweinen, die ihr Leben lang fröhlich über grüne Wiesen sprangen, dann in hohem Alter in Kreise ihrer Lieben starben, und nur wegen eines dummen Irrtums bezüglich ihres Organspenderausweises in der Wurst landeten.
Jedenfalls. Ich besorge mir also Wurst und versuche abzuschätzen, wieviel genügt, bis meine Fleischeslust Anwandlung vorbei ist. Manchmal schätze ich gut, manchmal nicht.
Wenn dann etwas übrig bleibt, liegt das erst mal im Kühlschrank. Sehr kalt. In einem PrimaKlima-Tupperwarebehälter.
Irgendwann öffne ich den dann und frage mich, ob die Wurst noch gut ist. Manweißjanie.
In diesem Moment kommt das Flüffchen ins Spiel. In solchen Angelegenheiten erachte ich die Katze als kompetenter, da der Kater alles frißt, was auch nur annährend verdaubar scheint, inklusive Oliven und Teppichfusseln.
Jaja, die Kindheit im Waisenhaus Tierheim hat so ihre Spuren hinterlassen. Und, daß er von einem Pudel großgezogen wurde natürlich. Vielleicht riechen seine Pfötchen deswegen nach Popcorn, aber ich schweife schon wieder ab.
Ich stehe also mit der Wurst in der Hand und einem grüblerischen Gesichtsausdruck da. Nachdem ich die Küche schon mal grundsätzlich nicht betreten kann, ohne daß meine Fellknäule im beschleunigten Schweinsgalopp hinterherrennen (OMGWTF!FUTTER!), sind sie auch da.
Und jetzt kommen sowohl Klimax als auch Synopsis dieses gesamten Eintrags:
Wenn ich mir nicht sicher bin, ob die Wurst noch gut ist, halte ich sie einfach dem Flüffchen hin.
Fängt sie an zu lecken oder zu knabbern, ist die Wurst noch gut. Okay, eine Scheibe ist dann für die Katz', aber der Rest hat den Qualitätstest bestanden.
Schnüffelt sie nur interessiert und guckt mich dann fragend an, warum ich ihr diesen Schmodder hinhalte (oder fängt sie gar an zu scharren, als wolle sie Exkremente im Katzenklo vergraben), dann fliegt die Wurst stante pede in den Biomüll. Flüffchen bekommt zum Dank, mich vor einem verdorbenen Magen oder gar Schlimmerem gerettet zu haben ein Leckerli, der Kater aus Gerechtigkeitsgründen auch, und alle sind glücklich.
So hätten die Leute das im Gammelfleischskandal auch mal machen sollen. Aber auf mich hört ja keiner.