FrauKatz reparieren Computer *grunz*
Jawohl.
Mit Schaschlikspieß.
Aus Holz.
*grunzschrittkratzausspuck*
[...]
Und das kam so:
Meine tendenziell eher begrenzten Fähigkeiten, handwerkliche Dinge zu tun, dürften bekannt sein. Weswegen meine MPG sofort in Aktion springen, wenn mal eine technische Gerätschaft nicht so tut wie sie eigentlich sollte. Technisch etwas versiertere Mitmenschen runzeln dann ein bisschen, sagen „Na, was hat er denn schon wieder?“ und gucken nach. Eventuell beheben sie die Fehlfunktion auch und fühlen sich für den Rest des Tages zufrieden und wie der König der Welt.
Bei mir ist das völlig anders.
Nehmen wir diese Beispielsituation:
Computer: *ting*
FrauKatz:
MPG: „ER EXPLODIERT GLEICH! RETTE SICH WER KANN! WIR WERDEN ALLE STERBEN!“
VKG: „Wie ärgerlich. Was hat er denn?“
FrauKatz: „Woher soll ich das wissen?“
VKG: „Guck doch einfach mal unverbindlich.“
Computer: *tut Dinge*
MPG: „AAAHHH! ER IST KAPUTT! SCHROTT! ES IST ALLES AUS!“
FrauKatz: „Also, äh, er tut seltsame Dinge. Er bootet nicht ordentlich. Ohoh. Das hat er damals beim Festplattenfehler auch gemacht.“
VKG: „Holla. Das wäre ja sehr ungünstig, wenn das nochmal passiert.“
MPG: „ES IST PASSIERT! ES WIRD WIEDER PASSIEREN! WIR SIND VERFLUCHT! VERFLUUUCHT!“
FrauKatz:
So geht das dann normalerweise weiter, bis ich entnervt Rob anrufe, der mir das Drecksteil richtet. So.
Aber nicht heute! Heute ... sind wir renitent!
Mein Computer tat also Dinge. Genauer gesagt bootete er wieder nicht ordentlich. Gut, okay, schön. Neustartknöpfchen gedrückt. Meldung: Windoof konnte nicht ordentlich gestartet werden, Abgesicherter Modus ja/nein/vielleicht/weißnich/help? blabla.
Der abgesicherte Modus brachte nix, die Systemwiederherstellung leider auch nicht. Hmpf. Wenigstens startete er hin und wieder dann doch bis zum Desktop. Immerhin.
Irgendwann bemerkte ich dann, daß ich keinen Ton mehr hatte. Nachdem ich am Vorabend aber noch mittels iTunes in Tönen geschwelgt hatte, mußten mir die Töne über Nacht abhanden gekommen sein. Wenigstens eine Spur hatte ich schon. Also in den Gerätemanager geguckt. Hm. Hmmm. Ahbö? Soundkarte? Halllooo?
*echo*
Keine Soundkarte zu finden. Komisch.
Ich ging über das spezielle Einstellprogramm, das bei der Soundkarte dabei war.
Programm: „Ähh, Moment ... nein. Keine Soundkarte. Nix. Ich werfe dann mal eine Fehlermeldung aus.“
FrauKatz: „Was heißt hier nix? Ich sehe sie doch von hier!“
Programm: *stur* „Ich sage, da ist keine Soundkarte. Ich finde da keine. Keine da. So.“
FrauKatz: „Die Seite meines Gehäuses ist durchsichtig. Ich sehe die Soundkarte. Da! Da da da! *deut*“
Programm: „Pfah! Du kannst mir viel erzählen! Ich sehe da keine! Basta!“
FrauKatz: „Hrrrnnnngh!“
Erste Vermutung war natürlich, daß die Soundkarte verrutscht war. Sah zwar auf den ersten Blick alles normal aus, aber man weiß ja nie. Also Computer aufgeschraubt (HA! Ich!), Wasserkühlung beiseite geschoben und die Soundkarte ein bisschen befummelt. Schien aber schön fest in dem komplizierten Technikdings in grün (Motherboard?) zu sitzen, sie ließ sich lediglich ein wenig nach oben und untern verruckeln.
Hmmm.
Zugemacht, Computer hochgefahren. Alles war gut, Sound lief. Schön.
10 Minuten später: Sound wech. Zwar nicht mit Tschingdarassabumm Bohey und Fehlermeldung, aber alle zuständigen Progrämmli finden die Soundkarte nicht mehr.
Aha. Soso.
Runtergefahren, wieder aufgemacht. Die 50 Male, die das noch hin und herging, bis ich alles ausgetestet hatte und nun sicher war, daß es an der Soundkarte gelegen hat, erspare ich euch mal. Irgendwann kam ich dann zu dem Entschluss, daß die Soundkarte wohl eine externe Stütze bräuchte, da sie dem Leben im Inneren meines Rechners wohl nicht mehr gewachsen sei. Der Transfer aus der Menschenwelt erschien mir logisch (und beruhigte mich in seiner Simplizität): Menschen brauchen Krücken, Soundkarten brauchen ... ja, was eigentlich?
Mein mächtiges Hirn hatte zumindest eine gute Idee: die Stütze sollte NICHT aus Metall sein. Weil Strom und Metall und so böhsä sind. Schlechte Medizin. Vermeiden.
Und FrauKatz nun blicket stumm, in der Wohnung rundherum. Ich bin auf Weiberschnickskrams und Katzenzeugs spezialisiert, in anderen Bereichen mangelt es da eher an ... Vielseitigkeit. Hmm. Ich könnte eine der größeren Spielzeugmäuse unter Quäki klemmen und ... aber das war dann selbst mir zu unprofessionell. Außerdem war da ja noch das Problem des „muss ziemlich genau drunterpassen“, nä?
Irgendwann landete ich in der Küche. Brötchen? Nee, also echt. Plastikverschlussklips für Tüten? Nee. Teepäckchen? Die würden wenigstens gut riechen, wenn sie ankokeln, aber nee. Oh, halllloo! Schaschlikspieße!
Ich griff mir einen, schritt beschwingt zurück und krabbelte zurück unter den Schreibtisch. Nach ein bisschen Herumprobiererei kam ich drauf, daß Quäki die Stütze unter der linken, vorderen Ecke haben wollte. Kein Problem. Schaschlikspieß zurechtgeschnitten, druntergeschoben, Gehäuse geschlossen, Mohrle hochgefahren.
Und er lief. Und lief. Und lief. Auch der Ton. Ich testete das nahezu minütlich mittels Weird Al Yankovic's „The Saga begins“. Hust.
Seitdem gab's keine Probleme mehr, weder beim Hochfahren noch bei den Tönchen. Ha! Queen for one day!
2 Kommentare:
Huld! Huld! Jubel!
Ha! Ha-HA! :D
Ja, ich war von mir auch ganz begeistert. Nachdem ich die ungläubige Skepsis, daß es tatsächlich funktioniert hat, beiseite geschoben hatte. ;D
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