Donnerstag, 9. Oktober 2008

Telefon. Zweimal. Siewissenschon.

[stream of conciousness]Lücke weil Stress. Zu tun viel. Strass, äh, Stress. Genervt. Keifend. Menschheit vernichten.

Aber jetzt.

Ja.[/stream]

*räusper*

Es kam das Wochenende, das gradezu prädestiniert dazu war, MutterKatz' Telefon einzurichten und anzuschließen. Ich packte es aus, schloss es an, pfriemelte die Batterien in das Handstück und stellte fest: „Ohoh.“

Es leuchtete nämmich orange. Das Telefon Tante Astas leuchtete blau. MutterKatz würde diese Abweichung nicht gefallen.

Ohoh.
Die Buchstaben waren anders.

Ohoh.
„Anders“ bedeutete in diesem Fall „unheimlich schlecht zu lesen“

Ohoh.
The MutterKatz will be not amused.

Von außen immitierte das Teil zwar das Asta'sche Telefon perfekt, war aber wohl doch irgendein Nachfolgemodell mit einigen Verbesserungen. Nun ist MutterKatz zwar ein Musterbeispiel an Flexibilität

*lachflash*

aber so ein völlig anderes Telefon zu bekommen als erwartet ist halt nicht schön. Mit dem Bernsteinleuchten hätte sie sich vielleicht noch abgefunden, nicht aber mit der Tatsache, daß sie die Schrift auf dem Display nicht lesen konnte.

Was dem Telefon dann den Todesstoß versetzte war aber, daß es die Nummer des Anrufers nicht anzeigte. (Auch wenn es strenggenommen da ausnahmsweise nichts für konnte.) Denn diese Fähigkeit war Dreh- und Angelpunkt der ganzen Telefonaustauschgeschichte, DAS war es, was MutterKatz wollte. Der Rest waren nur angenehme Marginalien.


Es war der Beginn einer lauten, aufgeregten, hektischen, die Welt bis in ihr Mark erschütternden Familienkrise. Ein bisschen wie „My big fat greek wedding“, nur ohne Hochzeit und Akzent.


Zuerst wurde Tante Asta alarmiert. Das Telefon sei gar nicht so wie das ihrige. Wohl sei es das, sie kenne doch ihr Telefon! Nein, sei es nicht, man hätte einen Zeugen! FrauKatz herself könne das bezeugen. Jawohl, es sei ein anderes Telefon. Schon weil es nicht blau leuchte!
Nach zwei Tagen und ein paar Stunden lautete der allgemeine Konsens, daß es sich wohl um ein Nachfolgemodell handeln müsse, also grundsätzlich das, was ich gleich zu Beginn der familiären Telefonkrise geäußert hatte. Aber wem man mal die Windeln wechselte, den nimmt man im Leben nicht mehr ernst.


Parallel dazu wurden frenetisch folgende Fragen bearbeitet:
1. Das Telefon zeigt die Anrufernummer nicht an?
2. Warum zeigt das Telefon die Anrufernummer nicht an?
3. Tante Astas Telefon zeigt die Anrufernummer doch an?
4. Warum denn dann nicht dieses hier?


Natürlich konnten diese Fragen nicht familienintern zur Zufriedenheit aller beantwortet werden, und so wurden diverse externe Berater hinzugezogen. Nach zwei weiteren Tagen standen folgende gesammelte Thesen im Raum:

Tante Asta: „Dazu braucht man ISDN. Ich habe ISDN. Ohne ISDN geht das nicht. Du hast kein ISDN. Deswegen werden die Nummern nicht angezeigt.“
Tante Inge: „Wahrscheinlich ist das Telefon defekt. Gib's zurück.“
Tante Lieschen: „Wir sind früher gut ohne Telefon ausgekommen!“
MutterKatz: „OMG OMG OMG Warum ich warum funktioniert das nicht OMGOMG da habe ich schon ein neues Telefon, bin dieses große Risiko eingegangen und dann funktioniert es nicht, OMG, *jammerklaghärm*“
Nachbar Härbärt: „Das kann man an der Basisstation einstellen. Ganz sicher. Dann zeigt es die Nummern auch an.“
Postbote Kluppke: „Erdstrahlen. Legen Sie Alufolie unter das Telefon, dann geht es.“
Fleischereifachverkäuferin Gertrud Meyerle („mit Üpsilohn!“): „Hä? Watt? Weiss ich nicht. Fleischwurst is' im Angebot, nä?“

Weit abgeschlagen:
FrauKatz: „Quack, ich habe kein ISDN und mein Telefon zeigt brav die Anrufernummern an. Das wird am Tarif Deines Telefonanbieters liegen. Der ist doch asbach uralt, da wird das einfach noch nicht dringewesen sein.“


Wollen wir mal raten, wer am Ende Recht hatte? Na? Na? Naaaaa?


Ich stellte MutterKatz also den Tarif um, jawohl, danke für Ihren Auftrag, in ein paar Tagen wird dann auf den neuen Tarif geschaltet.
... übrigens kam ich bei der Hotline sofort bei einem Mitarbeiter raus. Keine Warteschleife. Ich war so verblüfft, ich konnte erst mal gar nichts sagen.


Stand also nur noch das Problem im Raum, daß MutterKatz ihr neues Telefon nicht mochte. Aber ich wäre nicht FrauKatz®, wenn mir da nicht auch noch was grenzgeniales eingefallen wäre.

Wir geben das Telefon einfach zurück und besorgen uns dafür ein Neues.



Demnächst in diesem Blog: Was wir dann auch taten.

1 Kommentar:

Tessa hat gesagt…

Sieh es mal positiv! Es wird sicher nicht langweilig in Deinem Leben, weil aus kleinen Dingen wirklich große Dinge werden und die dann auch eine große Lösung erfordern, auch wenn es gar kein wirkliches Problem gibt! Dafür bist Du die Meisterin schlechthin!