Sonntag, 8. März 2009

Müllausgleich

Zur Erläuterung: hier in der Gegend sammeln wir unseren Plastikverpackungsmüll in einem gelben Sack, der alle zwei Wochen von der Müllabfuhr eingesammelt wird, bei mir in der Gegend immer Montags.

Morgen ist es wieder soweit, und so steht plötzlich MutterKatz vor der Tür, in der Hand ihren halbgefüllten gelben Sack.
Ich bin irritiert.
„Sag mal, warum schleppst Du denn Deinen Müll durch die Gegend?"
„Ja, ich dachte, Du könntest was von Deinem gelben Sack in meinen tun, weil Deiner doch immer voll ist."

Voll, wohlgemerkt, nur voll. Ein gelber Sack reicht mir, da bekomme ich alles rein, was rein soll. Und selbst wenn nicht könnte ich jederzeit einen zweiten gelben Sack nehmen und Überschussplastikverpackungsmüll da reinfüllen. Die sind nicht namenscodiert oder in der Anzahl begrenzt. Die Müllmänner, urbane Helden der Arbeit, nehmen einfach alle mit, die vor dem Haus auf der Wiese liegen und fertig.

„Wieso das denn? Ich werde jetzt garantiert nicht meinen Müll in Deinen Müllsack füllen!"
MutterKatz, anklagend/beleidigt im ich-tu-das-doch-nur-für-Dich-Ton: „Ich dachte, Du würdest Dich freuen!"
„Wasss? Dass Du Deinen Müllsack anschleppst, damit ich einen Teil meines Mülls zu Deinem Müll stecken kann? Mutter, das ist wirklich eine total abwegige Idee! Wo liegt denn da der Sinn?"
„Na, mein Sack wäre voller und Deiner leerer!"

Ich muss an Monk denken, der seine Müllsäcke ja auch bestimmt ausgleicht.

„Ja, sicher wäre das so, aber wem würde das welchen Nutzen bringen?"
MutterKatz weiß keine Antwort und rettet sich in bekanntes Terrain: „Ich dachte, Du würdest Dich freuen!"

„Nein."

Jetzt bin ich das böse, launische Kind, das sich ständig gegen die guten Ideen seiner Mutter, die doch nur sein Bestes will, stellt.

Ich habe dann meiner Mutter meinen vollen gelben Sack mitgegeben, auf dass sie ihn unten hinlege. Wahrscheinlich hat sie den von ihr ersehnten Müllsackinhaltsausgleich dann doch noch im Schutze eines Büschelbusches neben der designierten Aufhäuffläche vorgenommen, aber das war mir dann egal. So kriegt sie ihren Willen und ich kann vorgeben, von alledem nichts gewusst zu haben. :diplomatisch:

6 Kommentare:

Purslane hat gesagt…

*kicher* Aber nen Sinn hat das nun wirklich nicht. Gelbe Säcke kann man doch benutzen und hinpacken soviel man will. Ist ja nicht so wie mit der Hausmülltonne, wo sich das lohnen würde.

Habt ihr auch seperate Papiertonnen? Nicht, dass deine Mutter demnächst mir ihrer kommt, damit du da noch was reintun kannst. ;)

Anonym hat gesagt…

Wenn meine Eltern zu Besuch sind und da steht ein voller Sack, kann das schon vorkommen, dass sie ihn mitnehmen wollen, damit die liebe Tochter sich nicht mehr mit dem Abpassen des knapp bemessenen Zeitfensters zum Runtertragen abplagen muss.

Das finde ich schon strange (aber gelegentlich nicht unpraktisch), aber DAS??? :D

Anonym hat gesagt…

@Zikädsche: In dem Punkt sind meine Eltern genauso.

"Wenn Du noch Altpapier hast, kannst du das ruhig mitbringen." Ja, klar. Ich fahre mein Altpapier 200 km durch die Gegend wenn ich zu Hause den Container auf der anderen Straßenseite stehen habe. :ugly:

FrauKatz hat gesagt…

@Pursi
Ja, Papiertonnen haben wir auch. Die des Hauses meiner Mutter sind allerdings Riesencontainer, weil sie in einem Hochhaus wohnt. Die Chance, dass sie so ein Ungetüm mit Tesa an ihren Yaris tackert und bei mir vorbeifährt ist ... nicht so gering, wie man denken möchte, aber doch nicht sooo groß. ;-D


@Zikädsche
Ich muss zugeben, das war schon eine ihrer schrulligeren Ideen. :zahn: Wahrscheinlich braucht sie Ausgleich, nachdem sie nun nicht mehr in meinem Papiermüll herumstüren kann.


@Sakura
Hey, Altpapier will vielleicht auch mal was von der Welt sehen. Deine Eltern haben nur Mitgefühl. :-D

Anonym hat gesagt…

Mit Altpapier die Welt entdecken. :smirk:
Ist ja auch nicht so, das es in der Eifel keine Zeitungen gäbe. :ugly:

Anonym hat gesagt…

Wenn meine Eltern den gelben Sack NICHT mitnehmen, kann das auch daran liegen, dass sie schon mit meinem Plastikleergutsack bepackt sind.

Ja, nervt irgendwo, andererseits bin ich dann auch zu praktisch veranlagt, dem Einhalt zu gebieten. *g*