Freitag, 29. September 2006

„Ich hatte eine Epiphanie! “ – „Oh, das tut mir aber leid.“

Es gibt Menschen, die lesen mein Blog. Echt wahr! Und sie lesen es nicht nur, sie fragen auch mal nach! Interaktion! Sssssooooo shiny!

Jedenfalls entzücken mich die Leserbriefe und ich will sie doch gleich mal beantworten. Jaa, ich weiß, theoretisch habe ich hier auch eine Kommentarfunktion. Aber ich muß ja ohnehin immer alles ganz individuell und anders machen.

• Meine Mutter hat folgendes angestellt (vor längerer Zeit zwar, aber die zugrundeliegende Weltsicht hat sich seither nicht signifikant verändert), um das Bild zu verdienen: Sie fuhr bei Rot über die Ampel, obwohl hinter ihr ein Polizeiauto war. Den unausweichlichen Strafzettel kommentierte sie mit der empörten Entrüstung aller Solipsisten: „Aber ich hatte es doch eilig!!!!1111eins“
Deswegen.





• Mein epiphanisches Erlebnis (im übertragenen Sinne natürlich, Gott ist mir nicht in ihrer karierten Boxershort erschienen und hat meinen Fernseher ausgeschaltet) bezüglich des allgemeinen Fernsehens trug sch vor ... öhm. Vier Jahren? Zu.
Damals war ich noch mit meinem letzten Exfreund zusammen. Der hatte einen Bruder, der hatte eine Freundin und zusammen hatten sie einen kleinen Sohn. Fünf Jahre alt, soweit ich mich erinnere.
Eines schönen Tages waren mein Freund und ich bei ihnen zum Kaffee eingeladen. Zu dem Zeitpunkt nervte mich die ewige Werbung zwischen den Seriensnippets zwar schon, aber noch nicht so sehr, als daß ich diesen radikalen Verweigerungsschritt gegangen wäre.

Wir saßen also da, unterhielten uns ein wenig, und während der ganzen Zeit lief der Fernseher. Teilweise verebbte die Konversation auch und alle starrten mal ein paar Sekunden auf die Mattscheibe.
Der kleine Sohn hingegen wuselte durch's Zimmer und offenbarte die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege. Eine halbe Minute spielte er mit seinen Autos, dann stand er mit offenem Mund eine Minute vor dem Fernseher, um dann wieder eine Minute mit seiner Bahn zu spielen, danach wieder den Fernseher anzustarren und dann mit einem Plüschtier ... ich denke ihr wisst, worauf ich hinaus will. Kein Wunder, daß der Jung' so zappelig war.

Nachdem ich dem Fernsehen ohnehin in der letzten Zeit kritisch gegenüberstand, war dies der berühmte Tropfen. Ich beschloss, von nun an das Leben eines weltfremden Schöngeistes zu führen und dem Fernsehen zu entsagen.
Bis auf wenige Ausnahmen blieb ich dieser Entscheidung seitdem treu. Gut, es half, daß ich ohnehin mehr Spaß daran hatte, im Internet herumzuhängen.

Ansonsten beschäftige ich mich jetzt mal mit dem faszinierenden Thema was passiert, wenn ich mal rot trage, ob der Versand dieses vermaledeiten Newsletters denn doch tatsächlich klappen sollte (ich würde eine Dose Katzenfutter opfern aus lauter Erleichterung) und warum der IT-Fuzzi nicht einfach zugeben kann, daß er keine Ahnung hat.

Menschen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

jaja, okay, ich hab den hieb mit dem zaunpfahl verstanden, ich werde zukünftig meine fragen als kommentar hinterlassen.. obwohl es paradox ist, wieso gibt es keinen menüpunkt "haben sie eine frage an die holde verfaserin der zeilen"? eine frage ist schliesslich kein kommentar ! hypothetische vielleicht, aber okay, ich schweife ab...

ich muss dir was gestehen - die geschichte hattest du mir schon einmal vor einiger zeit erzählt - da das bild so unvermittelt kam, dachte ich, dass vielleicht ein aktuelles ereignis der grund dafür war... shame on me!

FrauKatz hat gesagt…

Naien! :handwedel: So war das doch gar nicht gemeint. Ich habe ohnehin schon überlegt, ob ich die Kommentarfunktion des Blogs nicht vielleicht abschalte.

Kontaktiert mich wie ihr wollt. Complete freedom. No Problem.

Und mach Dir nix draus. Bär kann sich schließlich nicht jede skurrile Muttergeschichte merken, die ich erzähle. :grin: