Donnerstag, 20. Dezember 2007

Jingle Bells

Weihnachten kommt mit Riesenschritten näher. Ich bin bezüglich der Geschenke ja immer so ein bisschen zwiegespalten. Einerseits ist es ja supertoll, Dinge zu schenken und geschenkt zu bekommen, andererseits finde ich den Grad, in dem das mittlerweile praktiziert wird, eher besorglich als besinnlich.

Von daher gibt's von mir meistens nur eine klitzekleine Aufmerksamkeit, selten personalisiert, aber immer von Herzen. So.

Was mir hingegen recht wichtig ist, ist die Feier mit der Familie. Nächstes Jahr will ich es mal hinbekommen, daß wir alle uns mal wieder treffen. Bei Mutti oder bei mir, falls ich bis dahin in einen größeren Maulwurfshügel gezogen bin.
Man trifft sich, plaudert, ißt leckere Dinge, packt Geschenke aus, ißt andere leckere Dinge, plaudert, freut sich über die Geschenke, ißt noch mehr leckere Dinge, plaudert und rollt schließlich nach Hause. Besinnlichkeit mit Leuten, die man optimalerweise nicht völlig verabscheut, ein bisschen gemütliche, besinnliche Stimmung. Sowas.

Mutti nimmt da, wie so oft bei uns, einen völlig anderen Standpunkt ein.

Weihnachten ist nur Stress, bringt Unordnung, ist völlig sinnlos und überhaupt wurde es ja nur erfunden, um sie, MutterKatz persönlich, zu ärgern. Kaum liegen die Geschenke ausgepackt unter dem Baum würde sie sie am liebsten schon hastig in einen Karton schmeißen und den unzeremoniell vor die Haustür stellen, damit ich ihn auch ja nicht vergesse. Die schöne, alte Tradition, zu Weihnachten mal so richtig gut zu kochen ist eine weitere Facette des Feiertags, der MutterKatz nichts abgewinnen kann. Sie ist passionierte Nichtköchin und zehrt noch heute von dem einen Kochkurs in den späten 60er Jahren, den sie absolvierte, als sie meinen Vater kennenlernte. Seitdem kann sie Käsekuchen und Sauerkraut und erstickt sämtliche Fest(tags)platten mit Unmengen an dekorativer Petersilie. Weil, das hatte man damals so. Jawohl.

Mein Angebot, die Kocherei vollinhaltlich zu übernehmen, begeisterte meine Erzeugerin auch nicht. Nein, dann wäre die Küche ja wieder unordentlich! Und selbst wenn ich sie wieder aufräumen würde hinterher, sie wäre während der Zubereitungszeit unordentlich!
Jjjjjjjjja. Gut. Wie will man da noch gegen argumentieren, ne?

Meine Feiertage werden kulinarisch also wie folgt ablaufen:

24.12.
Dramatis Personae: MutterKatz, FrauKatz, Tante Lieschen und Onkel Ottokar

Menü:
Hühnerbrühe (gekocht von Härbärt, dem Nachbarn)
Bofrost-Lachs mit Dillsauce
Bofrost-Wildgulasch „Diana“ mit Salzkartoffeln
Bofrost-Eis





25.12.
Dramatis Personae: MutterKatz, FrauKatz

Menü:
Dosenrouladen und Reste

Weil, abends wollen Tantchen und Onkelchen bestimmt wieder auswärts essen gehen, ne, und dann muß man doch nicht und überhaupt.
Sollten keine Reste übrigbleiben erwarte ich ein quengeliges „Ach, dann lohnt es sich ja eigentlich gar nicht, die guten Dosenrouladen aufzumachen ...“, gefolgt von der unausgesprochenen, aber unüberhörbaren Erwartung, daß ich das Mittagsmahl dann absage.




26.12.
Dramatis Personae: jeder für sich

Menü: Was auch immer jeder einzeln im Kühlschrank findet.

Weil, abends wollen Tantchen und Onkelchen bestimmt wieder auswärts essen gehen, ne, und dann muß man doch nicht und überhaupt ist man ja schon von den vorhergehenden Tagen völlig erschöpft, die ganzen Minuten, die man in der Küche zugebracht hat, neee, die Lebenszeit gibt einem keiner mehr zurück.




Deswegen gibt es am 26ten bei mir gefüllte Pute mit Rotkohl, Klößen und einer guten Soße. Als Nachtisch dann flüssige Schokotörtchen mit Marzipansahne. Vorher gucke ich den Hogfather, knipse mein kleines Bäumlein an und lasse es mir gutgehen.

Ich könnte ja wetten, daß sich MutterKatz da seeehr gerne selbst einladen würde. Noch hat sie sich nicht getraut, aber ich kenne die Dame jetzt schon ein paar Jährchen, das kommt bestimmt noch.

Na, wir werden ja sehen, ob ich mich erweichen lasse.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hmmmmm,

freust Du Dich wirklich auf Weihnachten mit der Familie? ;-)

Bei meinen Eltern wird es Heiligabend sicher schön werden (lecker sowieso, mein Papa hat mal Koch gelernt und kann es immer noch), ich hoffe nur, es gibt nicht zu viel Streit mit dem kleinen Bruder...

Liebe Grüße
Bianca

Anonym hat gesagt…

Ich hätte bitte gerne das Rezept von der gefüllten Pute! *liebguck*
Mein Schatz hat nämlich beschlossen, an Heiligabend gibt es Pute und er kocht :nick:. Weil wir ja nur zu zweit sind und beide noch nie eine ganze Pute zubereitet haben, haben wir uns dann doch für Putenschenkel entschieden.
Aber ein "erprobtes" Rezept für Pute-am-Stück-mit-was-drin wäre doch mal gut (für nächstes Jahr oder so ;-))!

*wink*
Alienor

FrauKatz hat gesagt…

Ach doch, so ein bisschen Familie, solange man nicht drei Tage ständig aufeinanersitzt, ist schon ganz nett. :grin:

@Szebra
Da muß ich Dich leider enttäuschen, mein Rezept für gefüllte Pute sieht momentan noch so aus.

1. Bofrostkatalog aufschlagen.
2. Bofrostmann sagen, daß man die Pute haben will.
3. Pute ins Tiefkühlfach legen.


Hüstel.

Aber ich kann mal versuchen, das Rezept für eine Füllung von einer Bekannten meiner Mutter zu erhaschen. Die ist toll. :nick:

Anonym hat gesagt…

*kicher-hüstel-grins*

(Du hättest jetzt sagen müssen, "neiiin, das ist ein hochgeheimes Familienrezept, dass darf ich leider nicht weitergeben!" ;-)))

schöne Weihnachten!
Alienor