Donnerstag, 25. September 2008

Wenn das Telefon zweimal klingelt #1

Fangen wir also mit der FamilieKatz'schen Telefonsaga an, die Star Wars wie die Gute-Nacht-Geschichte einer Kindergartentante aussehen lassen wird.

Also, jetzt noch nicht. Dieser Beitrag ist erst mal für die Hintergrundinformationen da.

Aber dann!

[...]


Also los.


Kurz vor mir weilte auch MutterKatz in der Heimat bei Tante Asta. Gleichzeitig ist immer a weng schlecht. Erstens muß einer daheim die Katzen füttern und zweitens ... ja. Genau deswegen.

Sie weilte dort also so herum und wie es kam weiß man nicht, aber ihre Aufmerksamkeit fiel auf das schnurlose Telefon von Tante Asta. Es gefiel ihr. Momentan hat sie ein ganz altes Teil, bei dem sie während des Telefonats im Flur stehen muß und das außerdem die Nummer des Anrufers nicht anzeigt. Beiden Mißständen würde das Telefon Tante Astas Abhilfe verschaffen.

So eine Idee muß bei MutterKatz erst einmal in Ruhe sacken. Sich einfach so ein neues Telefon anzuschaffen ist schließlich eine unglaublich ernste Entscheidung! Darüber muß man vorher meditieren, rituelle Waschungen vornehmen, längere Zeit auf einem zugigen Berggipfel verbringen und mit den Elementen Zwiesprache halten sowie sich alle möglichen der wirklich bedrohlichen Konsequenzen in den schillerndsten Farben ausmalen.

So ging einige Zeit ins Land, so daß ich zum Zeitpunkt der Entscheidung bei Tante Asta weilte. Ja, meinte MutterKatz, sie wolle gerne dieses Telefon, aber es müsse ganzganzgenau dieses Telefon sein! In weiß! Wir mögen uns doch bitte in den örtlichen Rotmarkt begeben und es ihr besorgen. Außerdem solle ich mir doch auch ein neues Telefon besorgen, am Besten das gleiche Modell. Damit sie sich auskenne, wenn sie bei mir telefoniere.

Ich habe eine Telefonflatrate. MutterKatz telefoniert deswegen ganz gerne mal bei mir, weil, „kostjanix!“

Tante Asta und ich ziehen also los zur örtlichen Filiale des roten Marktes. Dort sucht meine Tante das passende Modell heraus, während ich mir die anderen Modelle ansehe. Das Objekt der Telefonbegierde, in weiß!, finde ich nämlich ziemlich schrecklich. Ich finde auch ein Telefon, das mich anspricht. Es ist hellmetallicblau und man kann damit telefonieren. Hui.

„Also, das hier würde mir gefallen.“
„Ja, dann nimm' das doch.“
„Hm. Weiß nicht. Eiiigentlich bin ich mit meinem Telefon ja zufrieden. Hat 'ne lange Schnur.“
„Ach, das ist doch nix. Schnurlos ist viel besser.“
Ich drehe und wende das Telefon und drücke probeweise mal die Tasten.
„Nimm es mit, Deine Mutter kann mir dann ja später das Geld überweisen.“
„Ha? Du meinst, Mutter meinte, sie bezahlt mir das?“
„So habe ich das jedenfalls verstanden.“
„Ha. Das glaube ich nicht, Tim.“
„Wer?“
„Passt schon.“

Ich entschließe mich also dazu, das Telefon mitzunehmen. Allein, ach und weh, unten in den Regalen steht nur noch eine Box mit blauem Telefon, und die ist leer. Auch ein herbeigerufener (eigentlich muß man meiner Erfahrung nach die Rotmarktmitarbeiter ja mit Netz und Flinte jagen, bevor man einen erwischt, aber das ist ein anderes Thema) Mitarbeiter bestätigte, daß es sich bei dem Ausstellungsstück um das letzte blaue Telefon handle. Er könne es mir aber für 5,00 € Preisnachlass geben.

Jjjjjjjja. Nennt mich pingelig, aber ich mag dann doch kein Telefon, auf dem schon tausende herumgedrückt haben. Wer da was hineingehustet hat will ich gar nicht wissen. Nein, nichts für MutterKatz' Tochter. Ich frage den Mitarbeiter trotzdem nach mehr Rabatt. Er steht vor mir, die Augen sind halb geschlossen, schwankt sachte in einem unfühlbaren Wind vor und zurück und erklärt mir, daß das leider nicht möglich sei.

So fest hatte ich ihm meine Einkaufstasche doch gar nicht über den Schädel gezogen, als er vor mir wegrannte und ich ihn in einer Ecke stellte?

Okay. Lächeln, nicken, lächeln, rückwärts gehen.

Wir verließen die Stätte technischer Kompetenz nun also nur mit MutterKatz' Telefon und meinem festen Vorsatz, mich daheim nochmal umzusehen.

„Du weißt schon, daß Du das Telefon Deiner Mutter dann einrichten und erklären mußt?“
„Jepp.“
„Kannst Du das?“
„Ich werde es versuchen. Notfalls kann ich ja Härbärt, Mutters Nachbarn zu Hilfe holen. Der ist ein Mann, der kann sowas automatisch.“
„Veräppelst Du mich grade?“
„Ein bisschen.“


Demnächst: zurück in Katzfurt

2 Kommentare:

Purslane hat gesagt…

In Bezug auf Männer und ihre technische Kompetenz weise ich mal eben auf meinen Bruder hin, der das Einrichten der neuen Telefonanlage mir in die Hand drückte. Weil ich hab ja Informatik studiert, ich kann sowas. :stina:

Tessa hat gesagt…

Ich freu mich schon auf die Einweisung *hüpfhüpfwedel*, bis jetzt bist Du ja ganz gut davon gekommen! :-)