Dienstag, 23. März 2010

Was sollen denn die Nachbarn denken!

Ich las die letzten Tage ein wenig im Internet. Es gibt da ein Forum, das hat ein ganzes „Ich bin genervt, weil ...“-Unterforum, und wenn meine Klatschblogs gerade langweilig sind (will ich wirklich das zwölftrillionste Bild von Angelina Jolie mit ihren zwölftrillionen Kindern sehen?) lese ich zur Entspannung eben gerne Nerv-Threads. Man fühlt sich aufgrund des „Ohhjaaa, das kenne ich!“-Effekts mit der Menschheit gleichsam als Familie verbunden. Ähnlich ist es heutzutage nur noch, wenn man von entgegenkommenden Autos per Aufblenden auf eine Geschwindigkeitskontrolle weiter vorne aufmerksam gemacht wird. Da ist der Mensch noch Sozialwesen.

Nun häuften sich sich in diesem Unterforum ein wenig die Beschwerden über Nachbarn. Was da so beschrieben wurde ließ in mir den Wunsch hochsteigen, dem Knallfrosch unter mir einen tegut-Geschenkkorb vor die Tür zu stellen und sie liebevoll abzuknutschen.

Ich fragte mich aber auch, ob ich nicht ebenfalls eventuell als manchmal laut wahrgenommen werden könnte. Dass ein *RUMMS* durchs Haus geht, wenn der Kater mal wieder von der obersten Kratzbaumebene auf den Boden hüpfen muss, das weiß ich schon. Macht er allerdings kaum noch. Man wird halt doch älter und das Bett als Landeplatz ist weicher.

Ich erinnerte mich aber auch daran, dass ich öfter mal gefragt werde, ob ich im Urlaub gewesen sei. Nein, sage ich dann verwundert. Ach, meint daraufhin die Nachbarin zur Linken, weil man mich gar nicht hören würde.

Das hört man natürlich gerne.

Wir aus KatzLand sind natürlich auch ein sehr ruhiger Haushalt. Morgens zum Aufwachen ein wenig Radio, dann geht das eine Drittel der Bevölkerung arbeiten, während die beiden anderen Drittel schlafen. Abends gibt es ein wenig Äktschn, aber wenn das arbeitende Drittel, moi, mal Musik hört, oder DVDs anguckt, dann tut es das fast immer mit Kopfhörern.

Und warum?

Wegen Morrowind!

Denn als ich anfing, Morrowind zu spielen, hatte ich noch ganz normal die Lautsprecher des PCs an. Es war Sommer und die Balkontür stand offen. Laue Lüftlein, Vögeleingezwitscher. Ich hatte grade angefangen, Morrowind zu spielen, und hatte keine Ahnung von gar nichts. Schon bald geriet ich in den ersten Kampf, ich glaube, es war mit einem Ork. Was ja an und für sich schon mal aufregend genug wäre.

Aber nee. Bei jedem Treffer musste meine Spielfigur auch noch ... stöhnen.
Ich weiß jetzt ja nicht, ob die Sprecherin ansonsten Pornos synchronisiert, auf jeden Fall klang das Stöhnen nicht nach „Aua, hat dieser verdammte Ork mir doch glatt wieder seinen Speer in die Rippen gerammt!“ sondern eher nach „Ja! JA! Her mit Deinem mächtigen Speer!“



Seitdem habe ich grundsätzlich die Kopfhörer angeschlossen. Was sollen denn sonst die Nachbarn denken?

1 Kommentar:

Der Drilling hat gesagt…

deine affinität zu morrowind und oblivion macht dich angenehm sympathisch