Es gibt kein Biiieeer auf Hawaiiiii ...
... und kein Root Beer in FränkischeSteppeCity. Zumindest nicht mehr.
Es gibt ja über die ganze Welt verteilt eine Menge seltsamer Getränke, besonders in Japan.
Die natürlich nur uns seltsam vorkommen. Wie ich kürzlich feststellen durfte, ist es eine deutsche Unsitte, das gute Mineralwasser mit Kohlensäure vollzupumpen, was Besuchern aus anderen Welten äußerst suspekt ist. Da guck her. Was man in Irland nicht alles über Zuhause lernt.*
*Übrigens hatte Irland noch ganz andere Auswirkungen. Wenn ich Ela besuche, fahre ich immer bergauf eine sehr enge Straße entlang. Vor Irland pflegte ich den gesamten Weg nach oben „Mimimimimimimi“ zu wimmern und zu beten, daß mir keiner entgegenkommt, denn die Straße war ja so eng und überhaupt! ARGH!
Gestern rausche ich in aller Seelenruhe das Gässle hoch, winke dem Gegenverkehr aufmunternd zu und rufe fröhlich, als ich einen 40-Tonnen-Laster auf der Gegenfahrbahn sehe „Ach, das geht! Nur zu!“
Man lernt wirklich viel durch Reisen, fürwahr. Aber hier sollte es ja erst mal um Getränke gehen.
Böse Gedanken. Wieder herummäandert. Tsk!
Anyhoo, hier ein paar Paradebeispiele seltsamer Erfrischungen:
Von Eis, das nach frittierten Hühnerflügeln schmeckt, schweigen wir mal.
Inmitten dieser geschmacklichen Fragwürdigkeiten tummelt sich auch, aus mir völlig unerklärlichen Gründen, für viele Leute das Root Beer. Ich liebe Root Beer, trotz des Deppen Leer Zeichens, das es als Merkmal seiner kulturellen Identität natürlich behält.
Bislang gab es Root Beer bei uns zumindest noch an einigen Tankstellen. Nachdem Tankstellen aber unverschämt teuer sind und ich darüber hinaus durch meine Wege nur an denen tanke, die keines im Sortiment haben, kaufe und trinke ich sehr selten Root Beer.
Dann kam die Diskussion über seltsame Getränke, ein paar Menschen zogen über Root Beer her, und wie das so ist: ich bekam richtig Durst drauf.
Ich beschloss also, daß ich am Samstag (gestern) nach der knochenbrechenden Arbeit (in der Ex-Wohnung einer Freundin widerstrebende Tapeten von den Wänden kratzen) und dem nötigen Einkauf („Kann ich so einkaufen gehen?“ – „So?!“ – „Ja? Kann ich?“ –„Also wenn man die Farbsplitter ignoriert, mit denen Du bedeckt bist und die weißen Schmier- und Klebspuren auf Deiner Hose, die Tapetenreste in Deinem Haar und die Tatsache, daß Du völlig naßgeschwitzt bist ... dann könnte man fast vergessen, daß Du Deine ältesten Klamotten trägst und aussiehst wie eine Obdachlose.“ – „Danke.“ – „Eine sehr ungepflegte Obdachlose.“ – „Jaaaha!“) mal bei einer Tankstelle vorbeifahren und mir ein Döslein Root Beer besorgen würde.
Erste Tankstelle: nix.
Na gut, kann ja mal vorkommen, wenigstens hatten sie Dr. Pepper.
Zweite Tankstelle: nix.
Hmpf. Die wissen eben nicht, was gut ist.
Dritte Tankstelle: nix:
Deppen.
Vierte Tankstelle: nix.
Jetzt glotzt mich halt an als hätte ich „Vier Liter Ochsenblut zum Sonnwendeopfern bitte.“ verlangt.
Fünfte Tankstelle: nix.
Nein, ich will kein Bier! Root Beer heißt nur so, das ist eine Limo!
Sechste Tankstelle: nix.
Auch keine Bier-Mixgetränke! Limo! LIMO! Und jetzt hupt mich dieser Arsch auch noch an! Und das nur, weil ich mitten auf der Straße einen überraschenden U-Turn vollführte! Was soll ich denn machen, wenn ich aus den Augenwinkeln eine Tankstelle sehe, hä?! Depp!
Siebte Tankstelle: Der Tankwart ist größer als ich. Und gutaussehend. Er geht mit mir zum Getränkekühler und guckt selbst nochmal. Er scheint echt zu bedauern, daß sie kein Root Beer haben und gibt mir den Tipp, es doch mal im Internet zu versuchen. Ansonsten hätten sie Dr. Pepper da, was wäre auch toll.
Ahhaahahaaahaaaatihihihidankeschönentagnochhihihihihi.
Ich habe mich dann abends mit einem Fläschli Dr. Pepper vors Internet gesetzt und mir einen Importshop gesucht, der Root Beer besorgen kann.
Teh.
2 Kommentare:
Gurkenpepsi? Estragonlimonade? Palladium-Chips?
Ja, die Zukunft kommt mit Riesenschritten näher. :ugly:
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