Mittwoch, 6. Juni 2007

It's a long way zum Grillen



Órin hat mich zum Grillen eingeladen, Freitag abend um 20:00 Uhr soll's losgehen. Shiny!
Ich plane also. 17 Uhr Feierabend. Nach Hause, Katzen füttern, frisch machen, Lachs kaufen, 1:14 h hinfahren, ca. 19:30 bis 20:00 Uhr ankommen, feiern.

Frei nach Hannibal: Ich hasse es, wenn ein Plan nicht funktioniert. Bis zum Lachs lief es ja noch ganz gut, ich war noch im Zeitplan. Danach ging es los. Zuerst einmal öffnete der Himmel seine Schleusen und entließ einen Platzregen, wie ich ihn seit Jahren schon nicht mehr gesehen hatte. Einen Regen der Art, der Straßen in kleine Flüsse verwandelt, auf deren Oberfläche jeder Tropfen einen kleinen Wasserkrater hochplatzen läßt. In diesem Regen stand ich dann an einer Baustellenampel. An einer Baustellenampel, die irgendein Dorftrottel auf ca. 15 Minuten gestellt hatte! 15! Minuten!
Zeit ist ja bekanntlich relativ, und die Zeit vor einer Ampel und dem Computer beträgt genau Normzeit (N) x 5 x E (Eilfaktor) = ACZ (Auto-/Computerzeit). Ich wurde fast wahnsinnig, aber hey, irgendwann ging es weiter.

Bis zur nächsten Baustellenampel, die irgendein Dorftrottel (derselbe?) auf 15 Minuten gestellt hatte. Ich biss ins Lenkrad und dachte mir, daß die ganzen fußballgroßen Regentropfen doch wunderschön in den Fluß platzten, auf dem ich grade fuhr. Graaaah!

Danach ließ mich ein dämlicher DHL-Lastwagen nicht auf die Autobahn auffahren, obwohl die linke Spur völlig frei war. Arsch offen! Kennzeichen [$Stadt]-TG-1033, am 01.06.2007 unterwegs auf der A70 Richtung A7. 19 Uhr ca.

Liebe Ex-Post,
ich finde es löblich, daß ihr in einem Anfall öffentlicher Nächstenliebe solchen unsozialisierten Affen auch eine Arbeitsstelle bietet. Dann setzt diese Soziopathen aber bitte nicht unbedingt hinter das Steuer eines 40-Tonners sondern stattdessen vielleicht lieber in einen schönen, ruhigen Keller zum Briefesortieren, wo sie möglichst wenig Kontakt mit anderen Menschen haben.

Mit freundlichen Grüßen,
eine entnervte FrauKatz


Ich erwäge ernsthaft, einen ähnlichen Brief tatsächlich abzuschicken. Arschdepp. Echt ey.

Daß ich aus lauter „muss ... Menschheit ... vernichten ...!” in der falschen Richtung auf die Autobahn auffuhr, lassen wir mal unter den Tisch fallen. Räusper.

Irgendwann war ich dann auf der richtigen Autobahn in der richtigen Richtung unterwegs und übte mal wieder ein bisschen Tieffliegen. Normalerweise bin ich ja eher ein lahmer Fahrer, da ja jederzeit ein Miez über die Straße laufen könnte und ich dann bremsen müßte, aber ich hasse es, zu spät zu kommen. Ich kann's manchmal nicht vermeiden, aber so ganz prinzipiell hasse ich es. Bah.

Drei Elefantenrennen später (Lastwagen: Oh, ich bin ca. 2 km/h schneller als der Laster vor mir. Muss ... überholen. Muss ... überholen. *fällt in Trance*) war mein Lenkrad der Traum eines jeden Zahnarztes. „Wir müssen einen Abdruck machen.” – „Na klar. Dann komm'se mal mit zum Auto.”
20:30 Uhr war ich dann endlich da. Ufz. Zum Glück war das wissenschaftliche Experiment „Wieviele Kulturwissenschaftler braucht man, um einen Grill in Gang zu bringen?” noch in vollem Gange, so rein zwischenmenschlich gesehen war ich also nicht sooo spät dran.

Dafür mußte ich, trotz des wunderbaren vorbereiteten Schlafplatzes im eigenem Zimmer(!) dann nachts doch wieder heimfahren, weil ich meine Sprays vergessen hatte. Na doll.

Ansonsten war der Abend aber obershiny. Hach. So müssen Wochenenden anfangen. Hach. Hachhach.

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