Freitag, 18. Mai 2007

Die grüne Insel – Tag X / Teil 1



Am nächsten Morgen standen Ranwen, ihre Eltern, Aki und ich zu unchristlich früher Zeit auf. Halb fünf oder sowas. Die Augen konnte ich erst später öffnen, von daher kann ich in der Hinsicht keine genaueren Aussagen machen.
Der Rest frühstückte dann, ich muß wohl unter der Dusche eingeschlafen sein. Ranwen schmierte mir dankenswerterweise noch ein Brötchen, damit ich meinen ersten Flug (meine MPGs panikten seit Tagen!) nicht mit leerem Magen absolvieren mußte.

Wir nahmen dann den Shuttlebus nach Frankfurt/Hahn. Warum man einen Flughafen Frankfurt/Hahn nennt, der gute zwei Stunden Fahrt von Frankfurt entfernt in der Pampa liegt, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben.
Wahrscheinlich hat ein Ire den Namen ausgesucht.

In Hahn stießen dann Kosh und etwas später noch Stina und Centi zu uns. Wir waren erst mal komplett und füllten den Flughafen mit extatischen Quietschlauten.
„Sssooo kleine Beebimiezis! Ganz kleine Öhrchen!“ – „Ganz klein?“ – „Ganz klein!“ – „Thiiiii!“

Dann kippte Centi noch ein Beruhigungsschnäpschen, wir checkten ein und los ging's. Also, fast. Erst mal saßen wir noch ein wenig herum und Centi durfte Rollie halten. :stolze.mama: Aber dann ging's zum Flugzeug. Ich kann ja jetzt nicht aus Erfahrung sprechen, war ja mein erster Flug (MPG: AAAAAAAAAAAAAHHHHHHWIRWERDENALLLE!), aber so'n bisschen low-tech war's schon, mitten über's Rollfeld zu laufen und dann die wackelige Treppe zum Flugzeug emporklettern.
Der Flug selbst war toll. Das Wetter war wunderbar, und während Centi in eine meditative Starre fiel, hing ich bei Stina über'm Schoß und starrte begeistert aus dem Fenster. Tiefgehendste Erkenntnis: Die Felder in D (Quadrate/Rechtecke) sehen deutlich ordentlicher aus als die Felder in E (seltsame Polygone, oft mit Rundungen).

Irgendwann kam dann Irland in Sicht. Ich hielt natürlich gleich Ausschau nach kleinen, weißen Punkten auf grünem Grund.


FrauKatz: „Sind das jetzt Schafe?“
Stina: „Könnte sein.“
FrauKatz: „Und das?“
Stina: „Möglich.“
FrauKatz: „Aber das da sind ganz bestimmt Schafe, oder?“
Stina: *mordgedanken*


Am Flughafen dann das spannende „Hat Ryan mein Gepäck verschlampt und werde ich zwei Wochen in den selben Miefklamotten herumlaufen müssen?“-Spiel. Leider kein Gewinner in unserer kleinen Gruppe, sämtliche Gepäckstücke haben die liebevolle, irische Behandlung (*rumschmeiß* *knautsch* *quetsch*) überstanden. Wir stellen Kosh mit dem ganzen Gepäck vor den Restrooms ab und visitieren ebenjene erst mal. Double-X verpflichtet.

Danach: „Auf zu neuen Ufern!“ – „Hä?“ – „Zum Officeböxli von Irish Car Rentals.“ – „Ahsooo.“

Wir zogen/schleppten uns und unser Gepäck also Richtung ... uhm ... dem Leitschaf hinterher. Nie passte „Wir sind umherziehende Irre.“ besser.
Die Frage nach dem zweiten Fahrer (Stina war natürlich als erste Fahrerin geplant) war dann doch schnell entschieden, da ich es mir nun doch nicht zutraute, das Todessternriesenschiff MS Mathomhaus©®™ auf den Linksverkehrminiwinzstraßen Irlands zu steuern. Das sollte Kosh mal machen.

Muahahahaha ... ha.

Ich stand dann beim kleinen Grüppchen, weil es mich ja schon interessiert hätte und deswegen vielleicht ein dritter Fahrer ...? Aber ca. 5000€/täglich war's mir dann doch nicht wert.
Deswegen stand ich auch in praktischer Nähe, als der nette Ire von Irish Car Rentals Stina ihren Führerschein zurückgab und dazu sagte, daß sie zu jung sei.
Wie, zu jung? Bö?
Ja, das Todessternriesenschiff MS Mathomhaus©®™ gelte als premium class und die dürfe man erst fahren, wenn man ein methusalix'sches Alter erreicht habe.

Wir alle:

Kosh: „Also bei mir passt's. Faith, wie alt bist Du?“
FrauKatz [mit vollster Überzeugung]: „Uralt!“
Kosh: „Here, she's old enough, she'll be the second driver!“
FrauKatz:

Wir bekamen dann noch den Weg zum Todessternriesenschiff MS Mathomhaus©®™ beschrieben und trotteten (bekleidet!) in die angegebene Richtung.
Mehrere Ampeln, Zebrastreifen und Kilometer weiter erreichten wir den Parkplatz von Irish Car Rentals (ja, ich habe in der Tat grade „Irish Cat Rentals“ geschrieben) und das muntere „Welches Auto ist denn unseres?“-Raten ging los.

Stina hatte sofort den richtigen Riecher: das hier sollte unser Todessternriesenschiff MS Mathomhaus©®™ sein:


Ssangyong Rodius Premium Class mit Klimaanlage und jedem erdenklichen Schnickschnack

BOAH!

MPG: DAS DING KANNST DU DOCH NIE ÜBER DIE OMGWTF-ENGEN IRISCHEN STRASSEN STEUERN!
VKG: Da haben die MPGs völlig recht.
FrauKatz: Absolut.
MPG: IHR WERDET SCHON SEHEN! WIR WERDEN ALLE! UND DANN WERDET IHR SAGEN "SEHET, SIE SPRACH DIE WAHRHEIT ...!"
VKG: Sagen wir doch jetzt schon.
FrauKatz: Jopp.
MPG: ... böh? ...

Mit extrem verwirrten Genen stopfte ich mein Gepäck in das Todessternriesenschiff MS Mathomhaus©®™, bat Kosh inständig, doch die erste Fahrerschicht zu übernehmen, und so verließen wir den sicheren Hafen des Dubliner Flughafens auf dem Weg an die Westküste.

Nur noch mal zur Verdeutlichung, solche Details gehen im Erzählfluss ja ganz gerne mal verloren: Wir waren in Dublin. Ostküste. Unser erstes Cottage in Spiddal befand sich an der Westküste.

Wir würden also mal eben quer durch Irland fahren; und auf dem Weg natürlich jede Sehenswürdigkeit mitnehmen, die wir finden würden.

Die Betonung liegt auf: finden.

Was wir gut fanden, war ein kleiner Laden in einem kleinen Dorf. Ein paar Getränke und Schokoladentafeln später fühlten wir uns gestärkt und konnten unsere Odyssee wieder aufnehmen.

2 Kommentare:

Ranwen hat gesagt…

Thi :)

Das Brötchen war übrigens von meiner Mutter geschmiert, nicht von mir... ich habe nur Aufträge erteilt ;) ("Sollte man nicht vielleicht...?").

Ansonsten kann dir das Rumlaufen und per Gangway ins Flugzeug steigen auch auf größeren Flughäfen passieren... da sind diese Flugzeuge dann nur meistens weiter weg und nicht einfach auf der anderen Seite des Gebäudes, so daß man mit dem Bus rausgefahren wird.

Hachja. Ich will wieder zurück!

Anonym hat gesagt…

:lol: Mir fehlen die Worte...

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