Montag, 21. Mai 2007

Tag 6: Große Insel, hohe Klippe, widersprüchliche Aussagen

Heute würden wir zu den Aran Islands fahren! Genauer gesagt würden wir Inis Mór besuchen, die größte der Inseln. Wir fuhren wieder los, Richung Westen, zu den Steinen. Irgendwann bogen wir dann ab und nahmen die Fähre nach Inis Mór. Die Fahrt war ganz nett, auch wenn wir eigentlich zu jedem Zeitpunkt noch Land sehen konnten. Kaum waren wir angekommen, sprach mich ein netter Ire darauf an, ob wir nicht mit dem Pferdewagen zum Dingsfort auf der hohen Klippe fahren wollen. Ich reagierte prompt und brüllte nach unserer Eventmanagerin. „Stinäääää? Der Ire will waaaaas!”
Stina managte in gewohnt kompetenter Weise und *wuppes* hatten wir zwei Pferdekutschen gechartert. Squeeee! Unser Pferd hieß übrigens Jack. Ich lassen das jetzt einfach mal ganz unkommentiert so stehen.

Hust.



Die Fahrt selbst war schon ein Erlebnis. Vorbei an multiplen Steinmauern, Pferden, Schafen und Eseln, vorbei an der Robbenbank (*entzückensquiek*) bis zum Berg. Wenn nicht ständig die Touristenkleinbusse an uns vorbeigefahren wären (wenn mal grade eine Abzweigung kam und Jack links ranfahren konnte. Ansonsten waren das ebenfalls typisch irische Straßen: grade mal breit genug für eine Kutsche/Auto, und sollte doch mal Gegenverkehr kommen, dann kriegen wir das schon irgendwie hin.), wir hätten im vorigen Jahrtausend weilen können.

Über den Aufstieg zum Normannen/Wikinger/Whatever-Fort decke ich den Mantel der Liebe und des Schweigens. *ächzröchelkeuchstöhn* Wir witzeln über potenzielle Eroberer.


„Eigentlich war es ja ganz gewitzt, das Fort hier oben zu bauen.”
„Ahbö?”
„Ja, klar. Stell Dir doch mal vor, wie das im Falle einer Eroberung ausgesehen hätte, bis die Eroberer da oben waren.
Eroberer: 'Ihr ... *keuch* ... seid ... *röchel* ... erobert! *nachluftschnapp* Ergebt ... *röchelkeuchschnauf* ... euch!'
Fortbewohner. 'Passt scho'. Setzt euch erst mal hin und kommt wieder zu Atem. Eistee?'
Eroberer: 'Ja, bitte. *röchelkeuchächzschnauf*
„Raffiniert!”
„So sind sie, die Iren. Auch schon die antiken.”




Das Bemerkenswerteste an diesem Fort waren zwei Dinge: erstens lag es halbkreisförmig direkt an der Klippe und zweitens war ü-ber-haupt nix abgesperrt!
Man konnte quasi bis an den Rand der Klippen laufen, oder, konkreter, sich auf dem Bauch solange Richtung Klippe schieben, bis man die ca. 5000 Meter bis zum Atlantik die Klippe runtergucken konnte.

Oi. Oioi.

Ich sah schon meine Brille in den weißgischtenden Fluten verschwinden und verzichtete auf das Erlebnis, aber Centi suchte sich sofort die überhängendste Klippe die wo gab und robbte Richtung Abgrund.
Vielleicht neigt man zu sowas, wenn man behütet aufwächst?

Nach viel zu kurzer Zeit machten wir uns wieder an den Abstieg. Jack und sein Fahrer warteten schon auf uns, und mit Hufgeklapper (Hach!) ging's zurück zum Hafen. Vorbei an dem einzigen Laden der Insel, einem Edeka. *g*

Die Frage, ob da oben nicht Leute von den Fortklippen fallen würden, wurde übrigens von unseren Kutschfahrern äußerst widersprüchlich beantwortet. Kutsche Stina, Aki und FrauKatz bekam die Antwort „Nee, da fällt keiner runter.“, Kutsche Centi, Kosh & Ranwen hingegen „Na klar, ständig!“.
Deh.

Dort angekommen durchwühlten wir als brave Touristen pflichtbewußt die hiesigen Touristenkramsläden. Centi schmachtet auf Deutsch und in Hörweite (versteht ja hier eh keiner) einen der Verkäufer an und muß wenig später feststellen, daß der Beau ihres Herzens so fließend und akzentfrei Deutsch spricht, daß angenommen werden muß, daß er tatsächlich in heimischen Landen geworfen wurde.
Er verabredet sich trotzdem nicht mit Centi.
Depp.

Wir versammelten uns vor dem Laden und ich werde besorgt gemustert. „Du bist ganz schön rot, weissu?” Ahbö? Ich merkte nix, aber selbst die nicht sonderlich gut spiegelnde Schaufensterscheibe des quietscherosa Cottages behauptete, daß ich einen Sonnenbrand habe. Doll.

Trotzdem werden wir die restlichen zwei Stunden am Strand verbringen. Die Chance, im Atlantik herumzutrampeln, lasse ich mir doch nicht entgehen!
Dieser Strand ist der schöööönste Strand der Welt! Heller, weicher, weißer Sand, kristallklares Wasser, plätschernde kleine Wellchen ... der Atlantik zeigt sich von seiner liebenswerten Seite. Unsere Sachen legen wir vor eine Felsengruppe, die noch so 10 bis 12 Meter von der Wasserlinie entfernt ist. Wir krempeln unsere Hosenbeine hoch und stapfen durch's Wasser. Herrlich! Stina filmt und schafft es schließlich, Centi ins Waser zu locken, trotz der unzweifelhaft vorhandenen giftigen Schnappmuscheln mit scharfen Tentakeln und schleimigen Irgendwassen, die nur darauf warten, daß ein ahnungsloser Tourist auf sie drauftritt, um dann ...!

Wir planschen so herum, da kommt Aki angeschlendert und meint ganz lapidar, daß unsere Sachen hoffentlich wasserdicht seien.

Ahböh?

Hat sich doch die Flut still und heimlich angeschlichen und schwappt schon ein paar Centimeter vor unseren Sachen herum?!

Wir: „AAAAAAHHHHH!” (denn mit Geschrei geht alles besser), hingerannt und Zeug gerettet. Zeug wird ganz an den Rand des Strandes geschleppt (daß die Felsen, wo wir dat Krams zuerst gelagert hatten, mit Muscheln überwachsen waren, hätte uns ja schon warnen können, ne?) und dann wieder fröhlich weitergeplantscht. Centi und Stina phantasieren von Sawyer. Teh. Mehdchen. *g*
Haaaaach.

Abends beginne ich den Sonnenbrand dann doch zu merken. Ich glühe so vor mich hin und beschließe, daß man da was tun muß. Bei unserem abendlichen Einkauf besorge ich mir einen Becher Naturjoghurt und schmiere ihn mir bis zum Schlafengehen regelmäßig ins Gesicht. Restgruppe gluckst amüsiert vor sich hin und verspricht mir hoch und heilig, keine Fotos zu machen.
Heh.

Gehen nach obligatem Zusammensitzen bald ins Bett. I start to sense a pattern there.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Es war übrigens Spar, nicht Edeka.

Hach. Sawyer und dem Sawyer sein deutscher Halbbruder. Hach.

FrauKatz hat gesagt…

Ahgeh. Edeka, Spar, ist doch eh alles das gleiche. :ugly:

Sawyer sein deutscher Halbbruder war aber auch 'n bisschen doof. Wenn man schon von einem Centi angeschmachtet wird, dann dankt man alles Göttern auf Knien und fragt sie, ob man sich nicht mit Speer und oben ohne in die Lagune stellen soll.

Was man nicht tut: sie wie ein Schaf anlächeln und „Fünnf Oiro fünnfunneunzig“ sagen.
Tze.
Pfht.

Jetzt geh bloggen! :ranwen: Grade wo's so spannend ist kannst Du doch nicht aufhören.

Anonym hat gesagt…

>Wenn man schon von einem Centi angeschmachtet wird, dann dankt man alles Göttern auf Knien und fragt sie, ob man sich nicht mit Speer und oben ohne in die Lagune stellen soll.

Höm. *gg*
Aber auch hoi. Wenn nämlich alle, die ich mal angeschmachtet haben, sich oben ohne mit Speeren in eine blaue Lagune stellen, dann wird das da ziemlich voll.

...

:gruebel:

Hm....


:smirk:


>Jetzt geh bloggen! :ranwen: Grade wo's so spannend ist kannst Du doch nicht aufhören.

Selber!

Weird hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Weird hat gesagt…

Arghs, tut mir furchtbar leid - ich hab Quatsch mit meinem ersten Kommentar angestellt. Sorry! (Gut, dass ich ihn wie alle Postings in weiser Voraussicht kopiert habe)

---

Ach jaaa, Inis Mór und Dun Angus... Wir sind leider mit doofen Touristenbussen hoch gefahren worden, nicht mit der Kutsche. Und nicht ganz hoch, versteht sich - schließlich sollen wir ja schnaufen wie alle anderen, die da hoch kraxeln :-D
Ich bin übrigens mehr oder weniger behütet aufgewachsen und verspürte keinerlei Bedürfnis, mich da an die Kante zu schieben *grusel* Ich frag mich ja, wer das erobern _will_?!
Wie auch immer, schön war's trotzdem.

Liebe Grüße (unbekannterweise),
Weird

Anonym hat gesagt…

Ѕo when we eat unhealthy foօds -- like sսgar, trans fats, white flour, and
processed foods -- we activate genes that promote diаbetes.

The actual foods we take in and the bеverages we dгink
tend to be directly rеlated to diabetes. When you look at Sacгamento's diverse ethnic groups, many of the Asians
are not obese but still have tʏpe 2 ԁiabetes.


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