Haushaltsführung
Solange ich mich erinnern kann, habe ich Bücher geliebt. Bücher sind für mich fast so lebensnotwendig wie Katzen, und so verständnisvoll ich gegenüber alternativen Lebenskonzepten auch bin, ich konnte nie verstehen, wie jemand keine Bücher mögen kann. Wahrscheinlich hängen diese Leute nur deswegen gelangweilt und halbnackt in irgendwelchen Diskos oder Kneipen herum und wahrscheinlich ist deswegen die Welt an sich in einem so desolaten Zustand.
Man stelle es sich doch nur mal vor:
„Mr. Capone? Kommen Sie? Den Gewerkschaftsboss umnieten, ne?“ – „Ja, nee, Du, ich lese grade den neuesten Grisham, das ist so spannend. Wir verschieben das mit dem Umnieten.“
So wäre das nämlich.
Meistens bevorzuge ich ja Romane, mit denen man so richtig schön in eine andere Welt abtauchen kann, aber auch nette Ratgeber oder Fachbücher können mein Herz erobern.
Neulich habe ich ein tolles Buch gefunden, dessen Ruhm ich sogleich zu mehren wünschte, und das war jenes welches:
Der Ratgeber für den faulen Haushalt, von Gaby Sikorski, Regina Ewert und Chris Kurbjuhn.
Beim Titel mögen sich vor dem inneren Auge gewisse Bilder erheben, die von Stapeln schmutziger Teller, Myriaden an Staubbällchen und Tampelpfaden durch allgemeines Chaos sprechen.
Fahalsch!
Der faule Haushalt ist ein sauberer Haushalt, in dem man gerne und ohne größere Panik Gäste empfangen und sogar bewirten kann. Der faule Haushalt beruht lediglich auf der Prämisse, daß man Besseres mit seiner Zeit anfangen kann, als zu putzen.
Wer hingegen seinen Lebenszweck im Putzen sieht, bitte. Jeder, wie er beliebt.
Für alle anderen gibt es in diesem Buch wertvolle Tipps und Tricks, um einen angenehmen, stressfreien Haushalt zu führen, und trotzdem noch viel Zeit für Familie, Freunde, Verwandte, Katzen und Hobbys zu haben.
Librum divisum est in partes tres ... El? Jedenfalls gibt es in dem Buch drei Hauptabschnitte. Im ersten erfährt man von Frau Sikorski ein paar Kniffe, wie man seinen Haushalt schon mal pflegeleicht anlegt und wie man möglichst entspannt umzieht.
Teil zwei beschäftigt sich mit der Hygiene. Die Fachfrau legt uns das nahe, was Stina neulich schon ganz proaktiv getan hat: die hunderttausend Reiniger, die uns im Supermarkt entgegenstrahlen, bei Nacht und Nebel im Wald auszusetzen und sich stattdessen mit ein paar Basics zu begnügen.
Die Mitteilung, daß über 90% aller Keime, Bakterien und Verschmutzungen im Haushalt schon mit purem Wasser erfolgreich beseitigt werden können, ist Balsam für die Naturschützerseele.
Der dritte Teil bietet neben etlichen Rezepten auch noch eine kurze Einführung in die notwendige Küchenausstattung. Grundsätzlich braucht man nicht mehr als ein Messer, ein Schneidebrett, das nicht aus Glas oder Marmor ist, ein paar Töppe und Pfannen, und schon ist man bereit.
Die Rezepte sind einfach (wenn auch nicht immer schnell) zuzubereiten und ein paar sind prädestiniert dafür, eine ganze Horde Menschen abzufüttern. Manchmal muß man das ja.
Das Einzige, was mir nicht so zusagte, war der Alkoholpegel der Speisen. In alle schien irgendwas reingeschüttet zu werden. :schnute: Aber gut, Herr Kurbjuhn kann ja nix dafür, daß ich in der Hinsicht komisch bin.
[„Aber der Alkohol verfliegt doch beim erhitzen!“ – „Ja, sicher. Deswegen sind die Leute an den weihnachtlichen Glühweinständen auch immer so nüchtern.“ ]
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, besonders für Studenten und ähnliches Gesocks (wie mich), das nichts gegen ein bisschen Unterstützung bei der Bewältigung des alltäglichen Mühsals hat.
Die Website zum faulen Haushalt
5 Kommentare:
"Librum divisum est in partes tres ..."
Caesar meinte zumindest dazu: "Gallia est omnes divisa in partes tres..."
Schtümmt. :grin:
Also „Librum est omnes divisum in partes tres".
Nee. Moment. Der Nominativ ist doch „liber“. :doh:
„Liber est omnes divisa in partes tres"?
Kaum verwendet man eine Sprach mal ein paar Jahrzehnte nicht mehr, schon kommt sie an und tritt einen in den Hintern. :schmunzel:
Liber? Nee, liber heißt frei, librum ist schon das Buch. *behaupt* Man müsste nachschlagen, aber dafür bin ich zu faul. Ich bin auch zu faul, das Buch zu lesen, fürcht ich.
Hem hem. Auf königlichen Befehl verkündet der Herold:
Das Originalzitat lautet, wie oben schon erwähnt wurde:
Gallia est omnis divisa est in partes tres.
Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt.
Beim Buch würde ich das "ganz" mal weglassen, weil sonst irgendwie komisch und so, also kämen wir auf:
"Liber est divisus est in tres partes."
:)
Valete, carae et cari,
Elschi
"Das Originalzitat lautet, wie oben schon erwähnt wurde:
Gallia est omnis divisa est in partes tres."
Est... est? ;-)
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