Dienstag, 12. Februar 2008

Böser NPC! Lässt Du gefälligst den Bären in Ruhe!

[Therhe Beh Schpoilers]

Ich bin ja nicht so der Computerspiel-Spieler. Ein bisschen Duke, ein bisschen Zelda, hier und da mal was Anderes – kein Vergleich mit den wahren Größen dieses Hobbys. Centi beispielsweise, die übrigens auch mal wieder bloggen könnte. :hinthint:

Im Moment hält mich ja Morrowind gefangen. Hach. So ein schönes Spiel. Guars im Nebel, Guarführerschein und Rollie (der zufällig ein Guar ist).

Manchmal, wenn ich einfach nur vor mich hindaddeln will, dann krame ich auch mal Oblivion raus. Das ist der Nachfolger von Morrowind und auch toll. Gut, es stürzt öfter ab und hat hie und da noch ein paar Bugs, aber mei, niemand von uns ist vollkommen. Dafür ist die Grafik schön und es gibt Schafis und Rehlis und Schmetterlinglis und Blümlis ... und Bärlis und Wolfis.

Anyhoo, ich spiele das zwischendrin ganz gerne mal zur Entspannung. Der Einstieg ist schon mal ganz spannend: ich sitze im kaiserlichen Gefängnis und unterhalte mich brav mit dem Gefangenen von gegenüber. Na, eigentlich spottet er ein wenig herum, aber mei. Dafür darf ich ihn in einem späteren Quest ein wenig umbringen, von daher ... .

Dann kommt der Kaiser und meint, er hätte mich in seinen Träumen gesehen. In der Zelle gibt es einen geheimen Fluchtweg, durch den Kaiser und Klingen flüchten. Achja, der Palast wurde angegriffen und die Söhne des Kaisers sind tot. Übrigens. Deswegen. Ich selbst renne dem Kaiser und der Entourage natürlich hinterher, wie oft kommt es schließlich vor, daß ich in anderer Leute Träume herumtrample, nicht wahr?
Ein paar Höhlen, Keller und Abwasserkanäle später schließe ich wieder zur Gruppe auf, grade noch rechtzeitig, um zu sehen, daß der Kaiser seine Söhne besucht. Hmpf.

Einer der Klingentypen gibt mir das Amulett der Könige, meint, ich solle das jetzt mal unbedingt in die und die Priorei bringen und dann werde ich aus den Abwasserkanälen hinaus in die Welt geschubst. Metapher, anyone?

Der Königsamulettkrams ist, natürlich, das Hauptquest. Ich muß den unehelichen Sohn des Kaisers finden und ihn zum neuen Kaiser machen, gegen einen Haufen Kroppzeug kämpfen, das durch allgegenwärtige Oblivion-Tore kommend durch die Landschaft kraucht etc pp bla.

Analog zu Morrowind gibt es neben dem Hauptquest noch eine ganze Reihe anderer Quests, die ich verfolgen kann: Magiergilde, Kriegergilde, Diebesgilde (YAY!), Dunkle Bruderschaft, Arena, Städtequests, Ortschaftsquests ... nearly ad infinitum.

Nur nerven, solange das Hauptquest noch läuft, halt diese dämlichen, sich überall öffnenden Oblivion-Tore. Die stressen in etwa so sehr wie eine Katze, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun drinnen oder draußen sein will und die deswegen alle 5 Minuten wechselt.

Nu' wollte ich aber nur gemütlich durch die Botanik laufen und nicht ständig Tore schließen. Durch einen raffinierten Trick gelang es mir auch: ich brachte das blöde Amulett einfach nicht in die Priorei! Nix! Großen Bogen drum! Finger in die Ohren, ich sehe euch nicht, lalalalala! Fertig! Ha!

Die Tore öffnen sich nämlich erst ab dem Zeitpunkt der Amulettübergabe. Solange ich das nicht tue, habe ich eine Art Freizeitpark, in dem ich nach Belieben herumstrolchen kann. Haaaaaaaaaaaach! Schee isses.


Soviel zur Hintergrundinformation. Die ganzen Nicht-Geeks sind wir durch das langweilige Geschwafel jetzt ohnehin los, also kann ich richtig loslegen, muahahahaha!



Aaalso. :handwedel: :zurechtsetz: In Oblivion haben die NPCs, die vom Computer gespielten Charaktere sogar ein richtig eigenes Leben. Stehen morgens auf, erledigen ihr Tagewerk, gehen essen, gehen in die Kirche, gehen abends wieder heim, besuchen Freunde in anderen Städten und so weiter. Schicke Sache, auch wenn man bestimmte Leute dadurch deutlich länger suchen muß als in Morrowind. Trotzdem, schicke Sache.

Manchmal muß man auch ein paar NPCs durch die Gegend eskortieren, kennen wir ja auch schon aus Morrowind. Das größte Problem mit denen ist, daß sie keinen gesunden Menschenverstand besitzen und in ihrer Kindheit bestimmt mal ziemlich heftig irgendwo dagegen gelaufen sind. Ich meine, wenn ich da so eine unbewaffnete Forscherin in eine Höhle begleite, in der es von Daedra nur so wimmelt, dann wäre es doch SINNVOLL, wenn die Dame hinter mir in Deckung geht, während ich den entzückenden Feuerzauber „Feinde, explodiert!“ (der heißt wirklich so) auf alles werfe, was mich komisch anguckt. Ne? Sollte man meinen.

Aber nein!

Sie rennt an mir vorbei und steht im Weg herum. Ich meine, ich soll dafür sorgen, daß sie lebendig an ihrem Altarwhatever ankommt. Sie könnte da ja auch mal ein BISSCHEN kooperativer sein.

Kommen wir nun zu den Kriegergildenquests. Traditionell vertreibt man im ersten Quest ein paar Ratten, dann geht man da und dorthin, sichert Höhlen (Hinweg, Troll! :feinde-explodiert:), sucht Blümmlich und tut allgemeine Kämpfergildendinge. Dann muß ich zusammen mit dem Sohn der Chefin, Viranus Donton, in einer Höhle einen Typen suchen. Der Bub ist relativ gut gerüstet und auch nicht übermäßig zerbrechlich. Außerdem sieht er nett aus.

Ich schmeiße trotzdem alle 5 Sekunden Schutzschild- und Lebensenergie festigen-Zauber auf ihn. Sicher ist sicher. Wir gehen in die Höhle, treffen ein paar Trolle und wenn ich mich in den engen Höhlengängen anständig breit mache, kommt er auch nicht an mir vorbei, um irgendwelche Dummheiten zu machen. Harrharr.

Die Höhle ist gesichert, der Typ ist gefunden, wir kehren zurück, Auftrag abgeschlossen. Ein paar Interimsaufträge später werde ich zu einer anderen Höhle geschickt (Cyrodiil ist durchlöchert wie ein schweizer Käse, fürwahr). Eine Gruppe, darunter auch wieder Viranus, sollte dort Trolle vertreiben. Nun sind sie überfällig und ich solle doch mal nachgucken, wo die bleiben.

Ohoh.

Ich kam, ich sah, ich ließ die Trolle explodieren. In einer entfernteren Kammer fand ich dann auch Viranus. So'n bisschen unlebendig.

Och nööööööööööööööööööööö!

FrauKatz was not amused! Ich meine, ich mochte den Buben! Das ewige Schepperklöng seiner Rüstung, er sah niedlich aus und war so eifrig, weil Mutti ihn vor lauter Gluckeninstinkt eigentlich nicht aus der Stadt lassen wollte und alles, und jetzt liegt der hier in einer Trollhöhle herum!

Nee. Geht gar nicht!

Nur, was soll man tun, wenn das Spiel das so vorsieht?
In diesem Moment kam mir ein Gedanke. Es gibt einen Mod, der einen „Wiederbeleben“-Zauber ins Spiel einfügt. Eigentlich ist er für Eskortaufgaben gedacht, wenn der NPC nicht sterben darf, bis man ihn an sein Ziel gebracht hat und dergleichen.

Aber, mei, ich meine ...

Schnell das gesamte Höhlensystem trollfrei gemacht, zu Viranus zurückgekehrt, gespeichert (wichtig). Dann die Fingerknöchel knacken gelassen und den Guten wiederbelegt. Ein Zing, ein weißer Schimmer und der Bub stand wieder aufrecht!

Nun blieb nur noch die Frage, wie ich ihn aus der Höhle wieder hinausbekomme, aber das Problem löste sich gleich darauf selbst dadurch, daß Viranus einfach munter auf den Ausgang zumarschierte!
Ich war entzückt und folgte ihm bis zum Höhlenausgang. Draußen lief er dann schnurstracks Richtung Heimat. HURRA!

Ich wollte grade wieder meiner Wege gehen, da zog er auf einmal das Schwert und stürzte sich ins Gebüsch. Haböböh?
Ahso, ein Schwarzbär. Aha. Aber ... aber ... der wird doch nicht ...?



Er wird und er hat. Deh. Also hingelatscht, den Bären plattgemacht, Viranus wiederbelebt und ihm eine Standpauke gehalten. Er zeigte sich unbeeindruckt (so'n bisschen Dankbarkeit wäre ja schon mal ganz nett gewesen) und schritt strammen Schrittes weiter Richtung Heimat.

Mißtrauisch geworden verfolgte ich ihn noch ein bisschen und wirklich: der Bub stürzte sich auf alles am Wegesrand, das kein Blümmlich war. Depp! Der müßte mal in die Hundeschule, also wirklich!

Also gut. NA SCHÖN! Wanderte ich eben fast drei Tage neben ihm her, beschmiss ihn regelmäßig mit Schutz- sowie Lebensenergiezaubern und kloppte alles in die ewigen Jagdgründe, was sich am Wegesrand so zeigte. Man muß sagen, ich sah eine Menge Landschaft und so. Viele Blümelein, viele Tierelein, viel Gras. Und Wasser. Sehr nett.

Nach drei Tagen kamen wir dann endlich (Haaaaleluja! :engelschöre:) in seiner Heimatstadt an, wo er zu sofort zu seinem Haus lief und sich dort im ersten Stock hinstellte. YAY! Er war wohlbehalten wieder daheim!

Gut, alle anderen NPCs waren natürlich voll des Jammers, weil der arme Viranus in der Höhle, ne, ihr wisst schon. Aber ich wußte natürlich die Wahrheit. Ha! Daheim war der Bub, zwei Häuser weiter und in Sicherheit!

Hach, war das schön. Das war den dreitägigen Marsch auf jeden Fall wert.

2 Kommentare:

Purslane hat gesagt…

:rofl: Das nenn ich mal hingebunsvolle Bodyguard-Arbeit.

Centi beispielsweise, die übrigens auch mal wieder bloggen könnte. :hinthint:

I second that. :nick:

FrauKatz hat gesagt…

Ja, gell? :nick:

Er war aber auch niedlich. :D Von daher war das Opfer nicht gar so groß.