Freitag, 15. Februar 2008

Gibt's da auch was von Schlääckaaa?

Faszinierendes aus der Kinderarztpraxis:

zur aufklärung bei durchfallserkrankungen (enteritis, gastroenteritis) gehört neben den empfehlungen zu richtiger ernährung, besser schonkost, auch die allgemeinen maßnahmen im häuslichen umfeld - also händewaschen nach dem wickeln bei säuglingen ("achso? wieso?" ot mama), dann auch - wenn 2 toiletten vorhanden - dass die größeren kranken kinder auf eine toliette gehen, und die gesunden auf die andere, und natürlich auch das desinfizieren.

normalerweise ist das zwanghafte putzen und desinfizieren im haushalt nicht notwendig, aber bei ansteckenden durchfällern lohnt sich das schon. grade die kinderpfiffe wandern doch schnell durch alle generationen.

enttäuscht sind dann oft die eltern, wenn am ende der erklärungen mal wieder kein rezept rausspringt - durchfall muss eben alleine abklingen. so genannte elektrolytlösungen brauchen nur die kleinsten und auch nicht immer, "korkenmittel" wie imodium sind im kindesalter ein kunstfehler. die schonkost macht 80% der behandlung aus, der rest ist zeit.

mama: "ok, dann schreiben sie mir mal ein desinfektionsmittel aufs rezept."

ich (irritiert): "das kann man nicht aufschreiben."

mama: "wie? das soll ich selbst kaufen? ich krieg kein medikament, und nun soll ich das auch noch selbst kaufen?"

ich: "sicher, domestos und spüli kaufen sie ja auch selbst. das bekommen sie doch recht günstig in der drogerie. bloss nicht in der apotheke kaufen."

mama: "in der drogerie? wo issen die? gibt´s das auch beim schlecker?"

ich: "ja, auch da. oder beim müller, oder beim rossmann. oder beim..." (es folgt das aufzählen von zehn anderen grossketten, um das wort drogerie zu vermeiden.)

mama: "na gut. abba morgen kannse wieder inne kindi, oder?"
[...]



Ich fühle mich in meiner Skepsis gegenüber Leuten, die alles Mögliche und Unmögliche verniedlichend abkürzen bestätigt, so irgendwie.

Tschüssi, Schatzi, bis denni im Fitti!

Keine Kommentare: