Montag, 18. Februar 2008

Mit dem Navi zum Schdädele hinaus

Sonntags ist traditionell der Tag, an dem ich mit meiner Mutter zu speisen pflege. Nachdem sie, KatzBlog berichtete, passionierte Nichtköchin und bei mir nicht wirklich Platz zum bewirten von Gästen ist, gehen wir aus. Denn in unserer Gegend gibt es diese „Restaurantblöcke/-pässe“, drei verschiedene mittlerweile, die beim Verzehrbesuch Vergünstigungen versprechen. In der Regel bedeutet das ein Gratishauptgericht, wenn man zwei Hauptgerichte und dazugehörige Getränke bestellt.

MutterKatz findet das toll und deswegen machen wir das.

Gestern sollte es der Landgasthof Schloss-Sicht in Kuhdorf#1 sein, denn das Wetter war gut und ich kann ja fahren. :D Der wahre Grund war in meinen Augen allerdings, daß MutterKatz mein Weihnachtsnavigationsgerät mal in Aktion erleben wollte.

Ich pfriemelte dat Teil also in MutterKatz' Auto und los gings. Schon gleich am Anfang fuhr das Navigationsgerät anders, als MutterKatz gefahren wäre, was sofort auf ihre Mißbilligung stieß. „Ich dachte, wir fahren Kuhdorf#2erstraße.“

Letztendlich schlug das Navi dann doch die antizipierte Richtung ein, was Mutti befriedigt zur Kenntnis nahm. „Aha! Siehst Du, es fährt so wie ich auch gefahren wäre.“

Die Fahrt an sich verlief recht ereignislos, bis wir in die eingegebene Straße einbogen. Das Navi (jaja, ich weiß, putzige Abkürzungen und so ) meldete plichtbewußt „Sie haben die Zielstraße erreicht.“ und schaltete sich dann aus. Man kann ja nicht die Hausnummern von jeder Winzstraße eines jeden existenten Muffkaffs gespeichert haben, ne?

Die Meldung erregte nicht unbeträchtliche Verwirrung seitens MutterKatz. „Wieso Zielstraße? Wir wollten doch in die Matschwegstraße!“

FrauKatz: „OOoooOOOOooooOOOOHHHhhhhh Mama!“
MutterKatz: „Wasn?“
FrauKatz: „Na, was meint das Navi wohl mit 'Zielstraße', hm?“
MutterKatz: „Ja, wieso? Da wollten wir doch gar nicht hin! Wir wollten in die Matschwegstraße!“
FrauKatz: „Mutter! Die Zielstraße ist die Straße, in der unser ZIEL liegt!“
MutterKatz: „Ach sooo! Das kann es doch gleich sagen!“
FrauKatz: „Deeeeeh.“

(Wir mußten während der Konversation und besonders danach ziemlich lachen. Sie war demnach nicht so garschtig, wie sie klingt. Nur FYI.)


Der Landgasthof Schloss-Sicht zeichnete sich dann dadurch aus, daß die Karte aus zwei Blättern bestand: auf einem standen die Getränke, auf dem anderen die Speisen. Wobei die Speisen aus 11 Varianten von „Schnitzel mit Pommes“, einem Lachsgericht und einmal „Kloß mit Soß'“ bestanden. Wäre ich noch militanter Vegetarier, ich hätte meine helle Freude an dieser Karte gehabt; aber das Alter macht einen ja milde und weise.

Das Essen war dann schon einigermaßen (viel kann man bei Friteuse auf – Essen rein – Friteuse zu ja auch nicht falsch machen), auch wenn MutterKatz behauptete, meine frittierten Kartoffeln (NOT kidding) würden wie Arsch und Friedrich schmecken.

Auf dem Rückweg entschloss ich mich dazu, das Navi so zu drehen, daß MutterKatz einen guten Blick drauf hat. Irgendwann in der Zukunft wird sie es nämlich benutzen wollen, das weiß ich jetzt schon. Und dann sollte es für sie zumindest nicht mehr völlig neu sein; also soll sie erst mal in Ruhe draufgucken, wenn sie nicht fährt. Alles andere würde sie meiner Ansicht nach nämlich gewaltig überfordern. Also schön langsam.

Wir drehen den Bildschirm also zum Beifahrersitz und fahren los.

MutterKatz verbringt die nächsten 15 Minuten damit herauszufinden, daß der gelbe Pfeil unten mittig unser Auto symbolisieren soll.

MutterKatz: „Und wo sind wir?“
FrauKatz: „Der gelbe Pfeil auf dem grauen Kreis.“
MutterKatz: „Ich sehe keinen Pfeil.“
FrauKatz: „Der ist eigentlich nicht zu übersehen. So Mitte unten.“
MutterKatz: „Da ist kein Pfeil.“
FrauKatz: „Dochdoch.“
MutterKatz: „Nein. Ich sehe nur das da.“ *drückt auf das Pfeilsymbol*
Navi: *BEEP* *zeigt Menü an*
MutterKatz, entsetzt: „Was ist denn jetzt?“
FrauKatz: „Na, Du hast auf dem Touchscreen herumgefingert. Das Navi wird doch bedient, indem man auf dem Bildschirm herumdrückt, und jetzt dachte es, Du willst was eingeben.“
MutterKatz, indigniert: „Will ich aber nicht!“
FrauKatz: „Jaaa, nu, das weiß das Navi aber nicht.“
MutterKatz: „Pfht.“

Den Rest der Fahrt verbrachte ich dann damit, nicht so zu fahren wie das Navi es so vorsah. Hauptsächlich um MutterKatz zu zeigen, daß es nicht schlimm ist, wenn man mal aus irgendwelchen Gründen anders fährt als das Navi es so vorgesehen hat. Sehr prophylaktisch, weil „sich verfahren“ eines der großen Hobbys von MutterKatz ist, erst recht in fremder Umgebung. Ich versuche also schon jetzt zu verhindern, daß sie panisch versucht sofort umzudrehen, egal ob sie sich auf einer Landstraße oder Autobahn befindet.

Irgendwo kommen meinen MPG schließlich her, ne? :p

„Es berechnet die Strecke einfach neu, siehst Du? Ganz einfach.“ – „Das tut es?“ – „Jup. Ist also kein Problem, wenn Du mal falsch abbiegst.“ – „Das ist ja schön.“

Ich kenne doch meine Pappenheimer.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit ereignisloser Hausarbeit. Muß ja auch mal sein.

2 Kommentare:

Tessa hat gesagt…

*gröhl*
Du könntest Geld mit den Mutti-Geschichten verdienen!
Jetzt musst Du ihr nur noch beibringen, wie man das Navi bedient! Freu mich schon, davon zu lesen!

FrauKatz hat gesagt…

O Gott! :D Ihr beibringen, wie das Navi funktioniert? Das glaube ich nicht, Tim. Sie steht ja schon immer brav bei mir auf der Matte, wenn ihr Handy aufgeladen werden muß.

Ist ja eigentlich ganz einfach auf der Kartenrückseite beschrieben, aber nee, das soll ich erledigen. Die ganzen SMS, die sie bekommen hat, soll ich dann auch gleich löschen. :D

Ich glaube, wenn sie unterwegs ist, genügt es, wenn sie das Navi einschaltet und auf den „nach Hause“-Knopf drücken kann. Mehr sollte man nicht von ihr verlangen. :D