Drum prüfe, was im Napf befindet ...

... ob sich nicht vielleicht doch eine grammatisch korrekte Überschrift findet. Ah. Well.



Als frustrierte, neurotische Singlefrau dynamische, herzensgute alleinerziehende Mutter zweier Flauschemöppels ist man natürlich sehr um die Gesundheit seiner Schutzbefohlenen besorgt. In Ermangelung von Kleidung, Interesse an Kosmetik und der felinen Unfähigkeit, die Haustür alleine zu öffnen, fallen bei Katzen die üblichen Teenagersorgen schon mal nicht an.
Frauchen kann sich also voll und ganz auf die allgemeine Gesundheit konzentrieren, die natürlich eng mit der Ernährung zusammenhängt.

Einer der Höhepunkte meines Lebens war, als ich Pfotino fand, den Onlineshop für Biotiernahrung. Seitdem feiere ich jedes Jahr den „Pfotino-Tag“. Habe ich zumindest vor, sobald sich der Tag der Entdeckung bald mal jähren sollte. Jawoll.

Jedenfalls bestelle ich das Futter für meine beiden Wonneknödel jetzt immer da, da und nur da. Schon alleine, weil die komische Bio-Serie, die es jetzt bei Fressnapf gibt, bei meinen staatlich beglaubigten, strengen Testern völlig durchfiel.

Weil die Welt natürlich brennend interessiert, was meine Katzen gerne fressen, werde ich hier mal meine Testreihe „Leckerlies und Neuheiten“ präsentieren.

Neuheiten:
Applaws Tierfutter. „Applaws steht für natürliche Zutaten. Das Futter ist frei von Konservierungsmittel und künstliche Farb- und Lockstoffe. Der Fisch wird frisch auf dem Meer gefangen - und konnt natürlich aus delfinsicherem Fang. Das Hühnerfleisch kommt von biologisch ernährten Hähnchen aus Bodenhaltung - selbstverständlich Hormon- und Antibiotikafrei.“

Kurz, das Futter ist im Längen besser als das, was wir in der Regel zu uns nehmen.

Im Biofuttersektor gibt es, grob gesagt, zwei Konsistenzen, in denen das Futter daherkommt: matschig und in Fetzen. Das Marketing nennt das dann schön „püriert“ und „Filetstücke“, aber grundsätzlich ist es eben doch das: Matsch und Fetzen.
Applaws ist fetzig und die Katzen lieben es. Außerdem sehen die Dosen in den Pastellfarben richtig schön aus.

Applaws ist jedenfalls zu meinem Lieblingsfutter (für die Katzen! Die Katzen!) avanciert. Sehr empfehlenswert.


Leckerli:
Kinder brauchen Rituale. Katzen auch. Um ungehindert meine Wohnung verlassen zu können, brauche ich Leckerli. Das sieht dann ungefähr so aus:
Ich gehe zur Tür und ziehe meinen Mantel an. Die Katzen wimmeln um meine Beine. Ich stolpere, fluche und binde mir meinen Schal um.

Ich bin nach 5 Minuten bereit, der großen, bösen Welt da draußen gegenüber zu treten. Die Katzen sitzen da und starren mich erwartungsvoll an.

Ich gehe zur Leckerli-Tupperdose. Die Katzen lassen erste, kehlige Erregungslaute hören.

Ich klaube ungefähr 25 Leckerli zusammen und teile sie in „Für die Katze“ sowie „Für den Kater“ auf. Die Fellpopos geben unartikuliertes Gequieke von sich.

Ich lege der Katze ihre Leckerli vor die Pfoten. Dann trete ich zurück, hole weit aus und schleudere mit aller Kraft die restlichen Leckerlis in die Wohnung zurück.
Der Kater rennt ihnen hinterher.

Während er damit beschäftigt ist, sie am anderen Ende der Wohnung zu inhalieren, kann ich die Wohnungstür gemütlich öffnen, hindurchspazieren, und sie wieder schließen. Ohne, daß das Katertier zwischen meinen Beinen hinausrennt und ich ihn erst mal eine Stunde lang draußen jagen muß.

Ja, so läuft das bei uns. Wir haben uns geeinigt und sind mit dem Arrangement sehr zufrieden, danke der Nachfrage.

Ein stetiger Vorrat an Leckerli ist für ein reibungsloses Funktionieren meines Lebens also unbedingt notwendig. Hätte ich keine Leckerli, könnte ich die Wohnung nicht mehr verlassen.
Wichtig ist in der Hinsicht auch, daß der Kater sie mag. Sonst schnüffelt er nur irritiert dran, kommt im Schweinsgalopp angeschossen und rennt aus der Wohnung, bevor ich auch nur „NAAAAAAIIIIN!“ brüllen kann, und ich verbringe dann die nächsten Stunden damit, auf Knien durch die Grünfläche zu robben, Bäume zu erklimmen und mich durch Laubhaufen (falls vorhanden) zu wühlen.

Sowas kann einem die ganze Tagesplanung durcheinander bringen. Von der Frisur wollen wir gar nicht erst anfangen.

Deswegen: Leckerli wichtig. Leckere Leckerli wichtig.

Deswegen kommt jetzt – endlich – das Testresultat.

Ziwi-Peak-Leckerlis aus Neuseeland.
Mal wieder werden nur die besten Zutaten verarbeitet blabla, man kennt das ja. Es handelt sich dabei um rechteckige, kleine, platte Fleischstreifen, die entfernte Ähnlichkeit mit Beef Jerky haben.

Anfangs waren die Katzen etwas skeptisch, Flüff ist es immer noch, aber letztendlich scheint es ihnen zu schmecken. Durchaus empfehlenswert.

Gefriergetrocknetes Hähnchenfleisch, man kann es nicht anders ausdrücken. Trocken, faserig, fast schon staubig. Beide Katzen blickten mich verwirrt an, als ich ihnen Stückchen davon zuwarf. Selbst aufrichtige Anfeuerungen wie „Feines Styropor, ja, so tolles Styropor, fresst das feine Styropor, fresst das leckere Styropor verdammt nochmal!“ blieben ohne Wirkung.

Nach etlichen Tagen im Leckerli-Tupperbehälter mit anderen Goodies nahmen die Thrive-Stückchen zum Glück den Geruch der anderen Sachen an, so daß meine beiden Gourmets dann doch mal zum Probieren bereit waren.

Selbst wenn der Preis nicht dermaßen unverschämt wäre (ein Smartiesröhrchen für 4,99 € ), würde ich das nicht mehr kaufen.

Lachs-Snack "Monch"
Der natürliche Snack der Extraklasse!!
(mindestens 45 % frischer Lachs)
Der erste 100 % Fischsnack für Katzen, das Luxus Häppchen mit mindestens 45 % frischem Lachs und 40 % Weißfisch.

Was eher aussieht wie getrocknetes Dinosaurierürgs (und riecht wie eine ganze Fischfabrik) wurde der absolute Hit. Meine beiden stürzten sich auf die Bröckchen und verschlagen sie ekstatisch. Zwecks Ausdünstungseindämmung mußte ich dat Krams allerdings sofort luftdicht in Tupper verschließen.

Absolut empfehlenswert, auch für Menschen, die nur die Nachbarskatze becircen wollen.

Stiftung Katztest verabschiedet sich hiermit von ihnen und wünscht weiterhin einen erholsamen Schlaf.